Wenn Drinks willenlos machen
Wie sehr unterscheiden sich die Auswirkungen der einzelnen Mittel?
Das hängt immer von der Alkoholisierung ab, von der Gewöhnung an Medikamente und der Dosierung der K.-o.-Mittel – und davon, wie sie präpariert wurden. Ich erinnere mich gut an einen Fall, wo ein Gaststättenbetreiber seine beiden letzten Kundinnen nach Hause mitgenommen hat. Die beiden hatten von vornherein vor, an diesem Tag jemanden auszurauben, und hatten schon Benzodiazepine vorbereitet. Dazu zählen Medikamente wie Valium oder Rohypnol, die spielen bei uns am häufigsten eine Rolle. Die beiden Frauen hatten die Stoffe schon in Wasser und Korn aufgelöst, und das haben sie ihren Begleiter trinken lassen. Der ist relativ schnell schläfrig geworden – und die beiden haben ihm die Bude ausgeraubt.
Kann man generell sagen, dass Jugendliche in Diskotheken die gefährdetste Gruppe sind? Oder geht das quer durch die Gesellschaft?
Die wichtigsten Verhaltenstipps, um sich vor K.-o.-Tropfen zu schützen:
Im Vorfeld:
- Getränke nicht unbeaufsichtigt lassen.
- Keine Getränke von Unbekannten annehmen.
- Wenn man einen seltsamen Geschmack bei einem Getränk feststellt, nicht weitertrinken und eine Vertrauensperson ansprechen.
- Wenn man den Verdacht hat, zum Opfer einer Attacke mit K.-o.-Tropfen geworden zu sein: Zeitnah die Polizei oder einen Arzt aufsuchen, damit eine Blut- oder Urinprobe sichergestellt werden kann.
Angriffe mit sexueller Absicht in Diskotheken oder Kneipen spielen am häufigsten eine Rolle. Wir haben aber auch schon erlebt, dass jungen Mädchen von 15 oder 16 Jahren K.-o.-Tropfen ohne sexuelle Absicht beigebracht wurden. Die Täter wollten Fotos machen, die die Mädchen in irgendeiner hilflosen Lage zeigten, einfach um sich lustig zu machen. K.-o.-Tropfen kommen aber auch bei älteren Menschen von 30, 40 oder 50 zum Einsatz. Dort werden oft, um die Person sozusagen „durchlässiger“ zu machen, stimulierende Substanzen beigebracht, Amphetamine oder Kokain.
Wie sehr ist das Bewusstsein bei Jugendlichen da, dass es sowas wie K.-o.-Tropfen gibt?
Es ist ganz wichtig, dass hier mehr Aufklärungsarbeit betrieben wird - in den Schulen und der allgemeinen Öffentlichkeit. Das läuft teilweise über die Polizei, aber auch die frühere Justizministerin Nordrhein-Westfalens hatte sich der Problematik angenommen. Da wurde etwa im Karneval eine Kampagne zu den Gefahren von K.-o.-Tropfen gestartet. Solche Aktionen sind sehr wichtig. Und dann müssen die möglichen Opfer natürlich Hinweise bekommen, wie man sich schützen kann.
Herr Professor Madea, vielen Dank für das Gespräch.
Kurztipps
Das sollten Sie beachten, wenn Sie in der Öffentlichkeit eine...
Darauf sollten sie achten, wenn der Unterricht Ihrer Kinder zuhause...
So sollten Sie sich verhalten, wenn Sie in ihrem Umfeld einen...
Darauf sollten Sie achten, wenn Sie Ihre Kinder oder Schüler vor...
Darauf sollten Sie bei der Partnersuche im Netz achten.
Darauf sollten Sie achten, wenn Sie in offenen Gewässern wie...
Darauf sollten Sie achten, wenn Sie mit dem Elektroroller unterwegs...
Diese Tipps helfen Ihnen, Social-Media-Kanäle sicher zu nutzen.
Ob Karneval, Fasching oder Fastnacht – darauf sollten Sie achten.
Darauf sollten Sie bei der Passworterstellung achten.
Das sollten Sie beachten, wenn Sie Apps herunterladen und nutzen.
So schützen Sie Ihren PC vor Viren, Trojaner und „Phishing“
So schützen Sie Ihr Smartphone und Ihre Daten vor Hackern und Betrug.
Was Sie tun sollten, wenn Sie einer verletzten Person helfen wollen.
Worauf Sie beim Einkauf im Internet achten sollten
Weitere Infos für Lehrer / Erzieher
Verletzungen dokumentieren, Spuren sichern
Wer Opfer einer Gewalttat wird, steht zunächst unter Schock. Es fällt...[mehr erfahren]
Projekt „Prävention in Kindergarten und Schule – PiKS“
Der Deutsche Förderpreis Kriminalprävention wird seit dem Jahr 2003...[mehr erfahren]
Hänseleien können krank machen
Mobbing – das ist nicht nur ein aufgesetzter Fachbegriff für ein...[mehr erfahren]
Erste Schritte beim sicheren Surfen
Das Surfen im Internet ist für Kinder und Jugendliche heute ein...[mehr erfahren]
Rechtsstaatsklassen für Geflüchtete in Hessen
Geflüchtete, die nach Deutschland kommen, stehen vor einer Vielzahl...[mehr erfahren]
Aktivitäten
Service
Präventionsvideos
"Ein Bild sagt mehr als tausend Worte". Und gerade mit bewegten Bildern werden wir alle viel leichter erreicht als mit nüchternen Informationsmaterialien, die nur den Verstand ansprechen. Hier finden Sie die Präventionsvideos.
Schützen Sie Ihre Immobilie gegen Einbruch!
Erklärung einschlägiger Präventions-Begriffe
Beliebte Artikel
Blechschaden, Nachbarschaftsstreit, Prügelei: Wann sollte man die Polizei rufen?
Bei Wohnungseinbrüchen, schweren Unfällen oder Körperverletzungen ist...[mehr erfahren]
Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser
Wer viel im Internet einkauft, kann bei seinen Zahlungen und...[mehr erfahren]
Wer den Unterschied nicht kennt, kann sich strafbar machen
Schwarzarbeit ist kein Kavaliersdelikt, sondern wird in schweren...[mehr erfahren]