< Sicher unterwegs: Motorrad und Fahrrad

Mehr Verbraucherschutz bei Versicherungsverträgen

Seit Januar 2009 gilt das neue Versicherungsvertragsgesetz, das Verbraucher beim Abschluss von Versicherungen besser schützen soll und ihnen mehr Rechte einräumt. So sind Versicherungsvermittler nun dazu verpflichtet, Verbraucher angemessen zu informieren und zu beraten. Außerdem muss das Beratungsgespräch dokumentiert werden. Das heißt, der Vermittler muss ein Protokoll anfertigen, in dem alles schriftlich festgehalten wird.

Das neue Gesetz hat sich bewährt

Vertragsabschluss

© Robert Kneschke, fotolia

 

Seit Januar 2009 gilt das neue Versicherungsvertragsgesetz, das Verbraucher beim Abschluss von Versicherungen besser schützen soll und ihnen mehr Rechte einräumt. So sind Versicherungsvermittler nun dazu verpflichtet, Verbraucher angemessen zu informieren und zu beraten. Außerdem muss das Beratungsgespräch dokumentiert werden. Das heißt, der Vermittler muss ein Protokoll anfertigen, in dem alles schriftlich festgehalten wird.

Andreas Behn, Referent für Finanzdienstleistungen bei der Verbraucherzentrale Thüringen, erklärt: „Der Verbraucher sollte das Protokoll auf jeden Fall auf Richtigkeit prüfen und bei Bedarf darauf bestehen, dass es geändert wird. Außerdem sollte er das Protokoll auch auf Drängen des Vermittlers generell nicht unterschreiben – dazu ist er gesetzlich nicht verpflichtet und die Unterschrift kann ihm nur Nachteile bringen.“ Denn wird ein Gespräch im Protokoll falsch wiedergegeben und in dieser Form vom Verbraucher unterzeichnet, hat er im Nachhinein kaum eine Chance, dagegen vorzugehen. „Die Versicherung hat kein Recht dazu, eine Unterschrift zu fordern – also lassen Sie sich gar nicht erst darauf ein“, so der Experte. 

Seit der neuen Regelung müssen dem Verbraucher außerdem sämtliche Informationen und Bedingungen, die einen Versicherungsvertrag betreffen, vor Vertragsabschluss vorliegen. Früher wurden detaillierte Inhalte häufig erst im Nachhinein ausgehändigt. Nun kann der Verbraucher alles genau prüfen, bevor er den Vertrag unterzeichnet. Außerdem gilt für alle Versicherungsverträge ein einheitliches Widerrufsrecht von 30 Tagen – vorher waren die Regelungen hierzu sehr unterschiedlich und unübersichtlich. 

Nach dem alten Gesetz war es Anbietern möglich, lange Vertragslaufzeiten festzulegen. Das heißt, diese Verträge waren frühestens nach fünf Jahren kündbar. Mit dem neuen Versicherungsvertragsgesetz können Verträge mit längerer Bindung spätestens nach drei Jahren gekündigt werden. Wird der Beitrag für eine Versicherung ohne Leistungsverbesserung erhöht oder sinkt die Leistung ohne Beitragsverringerung, kann der Verbraucher von einem Sonderkündigungsrecht Gebrauch machen. 

Abgeschafft wurde außerdem das „Alles oder Nichts“-Prinzip. Nach dem alten Gesetz erhielt der Versicherungsnehmer bei leichter Fahrlässigkeit seinerseits im Schadensfall durchaus die volle Leistung. Bei grober Fahrlässigkeit zahlte der Versicherer jedoch keinen Cent. Nach der neuen Regelung wird der Grad der Verschuldung festgestellt. Nach diesem richtet sich dann die Summe, die vom Versicherer für den Schaden gezahlt wird. Diese neue Staffelung macht Sinn, meint Andreas Behn: „Durch das neue Gesetz besteht nun die Chance, wenigstens anteilig Geld für den Schaden zu erhalten. Problematisch ist jedoch häufig die Festlegung des Verschuldungsgrades, da es oft um komplexe Zusammenhänge geht – hier kommt es oft zu Konflikten zwischen Versicherung und Verbraucher.“

Aktenberg

© creativcollection Verlag GmbH

Gut vorbereitet in das Gespräch mit dem Versicherungsvermittler

Generell rät der Experte dazu, sich gut auf das Gespräch mit dem Versicherungsvermittler vorzubereiten. Denn der Vermittler hat einen Wissensvorsprung: „Man sollte sich klar machen, dass die Person, die mir in einem solchen Gespräch gegenübersitzt, ein Verkäufer ist. Das heißt, ich kann mich nicht darauf verlassen, dass ich immer interessengerecht beraten werde – auch wenn es das Gesetz eigentlich vorschreibt“, erklärt Behn. Verbraucher sollten sich vorher schon über die gewünschte Versicherung informieren und sich überlegen, welchen Schutz sie benötigen und welchen nicht. Man sollte außerdem nie einen Vertrag sofort unterschreiben, sondern damit grundsätzlich ein paar Tage warten. 

„Es ist wichtig zu erkennen, dass es sich beim Thema Versicherung immer um zwei gleichberechtigte Vertragspartner handelt. Wenn man andere Vorstellungen hat und mit gewissen Konditionen nicht einverstanden ist, dann sollte man diese auch nicht einfach hinnehmen“, rät der Experte. „Sie sind keine Bittsteller. Sie müssen sich nicht alles gefallen lassen und alle Bedingungen akzeptieren. Und wenn der Vermittler auf etwas besteht, was Ihnen nicht gefällt, dann sollten Sie überlegen, ob Sie sich nicht lieber eine andere Versicherung suchen.“

Einige Versicherer haben ihre Verträge nicht an das im Jahr 2008 reformierte, für ihre Kunden günstigere Recht angepasst. Im Oktober 2011 entschied der Bundesgerichtshof nun, dass sich Versicherungen nicht mehr auf Klauseln aus alten, vor 2009 abgeschlossenen Verträgen berufen können, die entgegen der neuen Rechtslage die Verbraucher benachteiligen.

Kurztipps

5 Tipps für...
...die Reise mit dem Flugzeug

Mit diesen Tipps sind Sie für Ihren nächsten Flug gut gerüstet:

5 Tipps für...
...den sicheren Campingurlaub

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie Ihren nächsten Urlaub mit dem...

5 Tipps für...
...sicheres Rodeln

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie im Winter eine sichere...

5 Tipps für...
...die sichere Nutzung von Fahrradanhängern

So sind Sie im Straßenverkehr mit einem Fahrradanhänger sicher...

5 Tipps für...
...den Schutz vor Abzocke und Betrug im Urlaub

So schützen Sie sich im Urlaub vor Trickbetrügern und anderen Ganoven.

5 Tipps für...
...das richtige Verhalten im Stau

So verhalten Sie sich bei einem Stau richtig.

5 Tipps für...
...das sichere Wandern

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie auf eine Wanderung gehen möchten.

5 Tipps für...
...mehr Sicherheit auf der Skipiste

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie in der Wintersportsaison auf...

5 Tipps für...
...sicheres Time Sharing

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie ein dauerhaftes...

5 Tipps für...
...unfallfreies Grillen

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie in den Sommermonaten sicher im...

5 Tipps für...
...das Baden in offenen Gewässern

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie in offenen Gewässern wie...

5 Tipps für...
...eine sichere Fahrt auf dem E-Scooter

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie mit dem Elektroroller unterwegs...

5 Tipps für...
...die Zugreise

So schützen Sie sich vor Taschendieben und kommen sicher ans Ziel.

5 Tipps für...
...die Karnevalszeit

Ob Karneval, Fasching oder Fastnacht – darauf sollten Sie achten.

5 Tipps für...
...den Weihnachtsmarktbesuch

So können Sie sich vor Taschendiebstahl schützen.

5 Tipps für...
...den elektronischen Einbruchschutz

Das sollten sie bei Inbetriebnahme einer Alarmanlage beachten.

5 Tipps für...
...den Schutz vor Autodieben

So können Sie das Risiko für einen Pkw-Diebstahl deutlich reduzieren.

5 Tipps für...
...das Carsharing

Darauf sollten Sie vor der Fahrt mit einem Gemeinschaftsauto achten.

5 Tipps für...
...den Kauf von Souvenirs

Das sollten Sie beachten, wenn Sie Urlaubsandenken erwerben.

5 Tipps für...
...den Medikamentenkauf im Netz

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie Arzneimittel online bestellen.

5 Tipps für...
...die Reise mit dem Auto

Mit diesen Hinweisen kommen Sie sicher und stressfrei in den Urlaub.

5 Tipps für...
...das sichere Pedelec

Darauf sollten Sie achten, bevor Sie mit dem E-Fahrrad losfahren.

5 Tipps für...
...die Verkehrssicherheit im Winter

So können Autofahrer das Unfallrisiko reduzieren.

5 Tipps für...
...das richtige Verhalten nach dem Einbruch

Das sollten Sie tun, wenn Sie einen Einbruch bemerken.

5 Tipps für...
...die Mietwagenbuchung

Im Voraus einen umfassenden...

5 Tipps für...
...den Schutz vor Taschendiebstahl

Taschendiebe sind flink und einfallsreich – und meist schon längst...

Weitere Infos für Urlauber

Richtig vorbereitet starten

Die richtige Kleidung – Helm auf – und die Regeln beachten: Der...[mehr erfahren]

Bahnhof Angstraum

Richtiges Verhalten und effektive Schutzkonzepte

Im Juli 2019 wurde ein Achtjähriger am Bahnhof in Frankfurt am Main...[mehr erfahren]

Höher, schneller, weiter

Diesen Ausflug hatten sich die Fahrgäste des „Trapper Slider“ in...[mehr erfahren]

Jackpotting

Geldautomaten im Visier von Hackern

Um möglichst unerkannt an große Summen Bargeld zu gelangen, lassen...[mehr erfahren]

Abgelenkt und abgezockt

Taschendiebe nutzen gerne große Menschenmengen und dichtes Gedränge...[mehr erfahren]