Archiv

03.05.2014

Betrügerische Spendensammler

Mit dem Klemmbrett durch die Fußgängerzone

Klemmbrett-Betrüger haben es häufig auf ältere Menschen abgesehen

© Gerhard Seybert, fotolia 

 

Vor allem in den Sommermonaten, wenn sich viele Menschen in der Fußgängerzone, im Einkaufszentrum oder in Cafés tummeln, zieht es sie nach draußen: „Klemmbrett-Betrüger“, die arglose Passanten mit einer gefälschten Spendenliste ansprechen und behaupten, für einen gemeinnützigen Zweck zu sammeln. Hier ist Vorsicht geboten – denn schnell gelangt nicht nur das gespendete Kleingeld, sondern gleich der gesamte Inhalt der Geldbörse oder das teure Smartphone in die Hände der Betrüger. Wie es so weit kommt, wer die Täter sind und wie Bürgerinnen und Bürger der Betrugsmasche ausweichen können, erklärt Klaus Tigges vom Bochumer Kriminalkommissariat Kriminalprävention / Opferschutz.

Die kriminelle Masche 

Das Vorgehen der Täter ist im Prinzip immer gleich. Es gibt verschiedene „Maschen“, die sich ähneln und alle über ein geschicktes Ablenkungsmanöver funktionieren. Die gängigste Methode ist, Passanten auf der Straße oder in der Fußgängerzone anzusprechen. Auch Einkaufszentren und Supermärkte sind beliebte Orte. Die Klemmbrett-Betrüger tauchen meistens in kleinen Gruppen auf, von denen eine Person ein Klemmbrett mit einer Spendenliste bei sich trägt. Die Gruppe behauptet, für einen gemeinnützigen Zweck oder eine unbekannte Hilfsorganisation zu sammeln. „In der Regel stehen schon zwei bis drei gefakte Eintragungen auf der Spendenliste, die den Anschein erwecken sollen, dass man nicht der Erste ist und stattdessen denkt, aha, da wird schon fleißig gespendet!“, so Tigges. Sobald ein Passant gefunden ist, der bereit ist zu spenden und seine Geldbörse aus der Tasche holt, wird er mit besagtem Klemmbrett abgelenkt, indem ihm das Formular erklärt oder er gebeten wird, seinen Namen auf die Liste zu schreiben. Diesen Moment der Ablenkung nutzt ein anderer Täter der Gruppe, um blitzschnell mehrere Geldscheine aus dem Portemonnaie des Opfers zu ziehen oder andere Wertgegenstände zu entwenden. Die Klemmbrett-Betrüger entscheiden spontan wie weit sie gehen, je nachdem, wie sich das Opfer verhält und ob die Gelegenheit günstig ist. „Manchmal geben sie sich mit der illegalen Spendensammlung zufrieden. Wenn es die Situation zulässt, kommt dann zusätzlich das Klemmbrett als Sichtschutz zum Einsatz, um an noch mehr Geld zu kommen“, erklärt der Kriminalhauptkommissar. Klemmbrett-Betrüger halten in der Fußgängerzone bevorzugt nach älteren Menschen Ausschau, die grundsätzlich als spendenwilliger gelten und oft leichter abzulenken sind – prinzipiell kann es aber jeden treffen. Eine Alternative zu den klassischen Klemmbrett-Betrügern sind die so genannten „Rosenverschenker“. Für die Rose, die man angeblich geschenkt bekommen hat, wird, sobald man sie angenommen hat, massiv eine Spende eingefordert – teilweise wieder verbunden mit Gelbörsen- oder Handydiebstahl. „Spenden Sie, werden Sie als Dank dafür häufig freudig umarmt und merken währenddessen natürlich nicht, wenn Ihnen das Portemonnaie aus der Jackentasche gezogen wird“, warnt Tigges. 

Seite: 12weiter >>

Weitere archivierte Kurznachrichten

19.09.2016

NRW informiert Menschen bei Katastrophen per Smartphone[mehr erfahren]

19.09.2016

Neue Plakatmotive „Weil Leben schön ist“ gehen an den Start[mehr erfahren]

05.09.2016

Studie belegt: Autofahren mit Flip Flops ist gefährlich[mehr erfahren]

05.09.2016

Neue Online-Ambulanz für Internetsüchtige gestartet[mehr erfahren]

05.09.2016

Nur bestimmte Maßnahmen können noch gefördert werden[mehr erfahren]

23.08.2016

BKA ermittelt auch im „Darknet“[mehr erfahren]

23.08.2016

GdP begrüßt Ankündigung von Merkel[mehr erfahren]

23.08.2016

NRW: Keine Gebühr mehr bei Fehlalarm[mehr erfahren]

15.08.2016

Haftet der WLAN-Betreiber oder nicht? Mit dem „Zweiten...[mehr erfahren]

15.08.2016

Neuer Ratgeber „Richtig suchen im Internet“ erschienen[mehr erfahren]

15.08.2016

Nicht alle Sonnenbrillen am Steuer geeignet [mehr erfahren]

18.07.2016

Betrüger geben sich am Telefon als Polizisten aus[mehr erfahren]

18.07.2016

Nicht ablenken lassen![mehr erfahren]

18.07.2016

Sicherung von Personen und Gepäck[mehr erfahren]

04.07.2016

Neue Inhalte, Expertenwissen und schnelle Orientierung[mehr erfahren]