Archiv
Digitales Stalking
Die Täter sehen alles
Opfer von digitalem Stalking werden über das eigene Smartphone ausspioniert
© aijiro/stock.adobe.com
Eine unangenehme Vorstellung: Jemand verschafft sich heimlich Zugriff auf das eigene Smartphone. Jede Konversation wird mitgelesen, jedes Foto eingesehen, jedes Telefonat mitgehört. Beim so genannten „digitalen Stalking“ installiert der Täter dazu unbemerkt eine App auf dem Handy seines Opfers und spioniert es im Anschluss aus. Wie man sich davor schützen kann, erklärt Dr. Michael Littger von der Initiative „Deutschland sicher im Netz“ (DsiN).
Legale Software – illegale Nutzung
„Im Grunde hat ein Täter vollständigen Zugriff auf das Gerät – er kann alles machen, was ich selbst auch machen kann, Nachrichten lesen, die Kamera einschalten – oder sich Fotos und Videos auf ein eigenes Gerät kopieren“, erklärt Michael Littger. Dafür benötigt der Täter zunächst direkten Zugriff auf das Handy des Opfers. Im Anschluss installiert er dann eine Überwachungs-App. Diese Apps werden legal angeboten – oftmals mit vorgeschobenen Begründungen wie die Möglichkeit, seine Kinder damit besser schützen zu können. „Es ist grundsätzlich zwar nicht verboten, eine solche Software anzubieten – das Installieren auf einem fremden Handy und das anschließende Ausspionieren ist jedoch illegal. Damit macht man sich strafbar“, betont der Experte. Denn nach Paragraf 202a des Strafgesetzbuchs ist das Ausspähen von Daten verboten. Auch andere Persönlichkeitsrechte können dabei verletzt werden.
Hohe Dunkelziffer
Bei den Tätern handelt es sich häufig um (ehemalige) Partner, Affären, Bekanntschaften oder Familienangehörige. „Da die Apps in der Regel manuell auf dem Handy installiert werden müssen, besteht meist ein persönlicher Kontakt zwischen Täter und Opfer“, erklärt Littger. Wie verbreitet das digitale Stalking ist, lässt sich schwer erfassen, aber es wird davon ausgegangen, dass die Dunkelziffer hoch ist. „Wir haben Hinweise von Anbietern von Sicherheitssoftware, dass die Zahl der entdeckten Apps stetig zunimmt – allein in Deutschland im letzten Jahr um über 70 Prozent. Auch wenden sich immer mehr verunsicherte Verbraucher an uns.“ Schaue man sich zusätzlich die Download-Zahlen der Anbieter solcher Apps an, müsse man davon ausgehen, dass weltweit tatsächlich mehrere Millionen Menschen Opfer von digitalem Stalking sind. „Diese drei Faktoren weisen zumindest darauf hin, dass es sich nicht mehr nur um ein Randthema handelt“, betont Littger.
Weitere archivierte Kurznachrichten
Betroffene erhalten gefälschte Rechnungen per E-Mail[mehr erfahren]
Schadenssumme von etwa sechs Millionen Euro[mehr erfahren]
Rund ein Drittel der überprüften Lichter wiesen Mängel auf[mehr erfahren]
GdP und niederländische Polizeigewerkschaft warnen vor Krawallen[mehr erfahren]
Bundesregierung verabschiedet Cyber-Sicherheitsstrategie[mehr erfahren]
UDV empfiehlt elektronische Abbiegeassistenten [mehr erfahren]
GdP befürwortet Aachener Vereinbarung[mehr erfahren]
Info-Portale bieten vielfältige Hilfsangebote[mehr erfahren]
GdP: Aktive Behinderung der Rettungskräfte nicht tolerieren[mehr erfahren]
Aktivitäten
Service
Schützen Sie Ihre Immobilie gegen Einbruch!
Audio Podcasts
Hier finden Sie alle Podcasts
Erklärung einschlägiger Präventions-Begriffe
Beliebte Artikel
Das Ausmaß des Problems wurde lange verkannt
Die Zahl gewalttätiger Übergriffe auf Lehrkräfte hat sich nach einem...[mehr erfahren]
Eine Initiative für mehr Sicherheit in der Schule
Anfangs freute sich die 15-jährige Schülerin, als ihr Sportlehrer ihr...[mehr erfahren]
Zwischen Zeugenschutz und Denunziation abwägen
Manche Menschen, die von einer Straftat wissen und den Täter oder die...[mehr erfahren]