Archiv

< Betrug rund um die neue Grundrente
03.02.2021

Doping im Job

Pillen für mehr Leistung


Manche Menschen versuchen durch Medikamente, im Job leistungsfähiger zu sein

© Pixelot/stock.adobe.com

 

Befristete Anstellungen, Konkurrenzkampf, Leistungsdruck: Einige Menschen versuchen, dem Stress am Arbeitsplatz mit Medikamenten beizukommen. Eine Analyse der Krankenkasse DAK zeigt: In Deutschland nehmen rund zwei Prozent der Arbeitnehmenden leistungssteigernde oder stimmungsaufhellende Medikamente. Hochgerechnet auf die erwerbstätige Bevölkerung sind das etwa 700.000 Beschäftigte. PolizeiDeinPartner.de stellt die wichtigsten Erkenntnisse der dritten DAK-Analyse „Update: Doping am Arbeitsplatz“ aus dem Jahr 2020 vor.

Leistung steigern, Ängste abbauen

Für die repräsentative DAK-Studie wurde untersucht, ob und wie Arbeitnehmer zu verschreibungspflichtigen Medikamenten greifen – ohne dass dazu eine medizinische Notwendigkeit bestünde. Im Fachjargon wird dies „pharmakologisches Neuro-Enhancement“ genannt. Es beschreibt den Versuch, die geistige Leistungsfähigkeit oder das psychische Wohlbefinden durch die Einnahme bestimmter Substanzen zu verbessern oder Ängste und Nervosität abzubauen. Genutzt werden dazu zum Beispiel Medikamente mit den Substanzen Methylphenidat oder Fluoxetin. Ersteres besitzt stimulierende Eigenschaften und wird zum Beispiel bei der Behandlung von ADHS eingesetzt. Mit der Einnahme wird ohne medizinische Notwendigkeit versucht, die Konzentrationsfähigkeit zu steigern bzw. länger aufrechtzuerhalten. Fluoxetin ist ein Wirkstoff, der Menschen mit Depressionen verschrieben wird.

Jeder fünfte Mann gibt an, ohne Doping im Beruf nicht mithalten zu können

© Robert Kneschke/stock.adobe.com

Ältere dopen am häufigsten

Für die Untersuchung wurden mehr als 5.500 Berufstätige im Alter von 18 bis 65 Jahren befragt. Aktuell und regelmäßig dopen sich laut der Studie rund 700.000 Berufstätige (1,8 Prozent), um fitter für den Job zu sein. Damit ist Doping im Job heute ähnlich verbreitet wie im Jahr 2014 (1,9 Prozent). 71,5 Prozent der Beschäftigten zwischen 20 und 50 Jahren wissen dabei um die vermeintlichen Möglichkeiten des Hirndopings zur Leistungssteigerung. 2008 war Doping im Job noch weniger als jedem zweiten Berufstätigen dieser Altersgruppe (44,9 Prozent) bekannt. Die höchste Verbreitung des pharmakologischen Neuro-Enhancement findet sich bei den 60- bis 65-jährigen Arbeitnehmern: 4,4 Prozent von ihnen haben innerhalb der vergangenen Monate mindestens einmal gedopt. Das sind ein Drittel mehr als im Durchschnitt (3,3 Prozent). Insgesamt steigt die Dopingquote mit dem Alter an: So betreiben bei den 18- bis 29-jährigen Arbeitnehmern 2,5 Prozent mindestens einmal im Jahr Medikamentenmissbrauch für den Job, bei den 30- bis 49-jährigen sind es 3,2 Prozent.

Seite: 12weiter >>

Weitere archivierte Kurznachrichten

20.04.2015

Verbraucherzentrale startet Umfrage zu ausländischen Handytarifen[mehr erfahren]

20.04.2015

Auch Spracherkennungs-Software erhöht die Unfallgefahr[mehr erfahren]

20.04.2015

Rechnung an Vereine verhindert keine Gewalttaten[mehr erfahren]

07.04.2015

Zwei Jahre Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“[mehr erfahren]

07.04.2015

In vielen Bundesländern gab es mehr Wohnungseinbrüche[mehr erfahren]

16.03.2015

BSI warnt vor gefälschten Versandbestätigungen[mehr erfahren]

16.03.2015

Uni Heidelberg führt Befragung zu sexueller Gewalt durch[mehr erfahren]

16.03.2015

ACE warnt vor Mängeln bei Mietwagen[mehr erfahren]

03.03.2015

Kampagne „Schaust du hin?[mehr erfahren]

03.03.2015

Düsseldorf und Gütersloh testen Warn-App[mehr erfahren]

17.02.2015

GdP fordert lebenslange Stadionverbote für Täter[mehr erfahren]

17.02.2015

Hilfe bei exzessiver Mediennutzung von Jugendlichen [mehr erfahren]

17.02.2015

„Alkohol? Weniger ist besser!“[mehr erfahren]

03.02.2015

330 Strafverfahren wurden bislang eingeleitet[mehr erfahren]

03.02.2015

Verkehrsgerichtstag empfiehlt Grenzwert[mehr erfahren]