Archiv

07.03.2012

Dreckige Geschäfte

 

LKA-Mitarbeiter während ihrer Ermittlungsarbeit an einer illegalen Mülldeponie

© LKA Brandenburg

Beweissicherung ist mit großem Aufwand verbunden

Dennoch: Trotz der ausgeklügelten Methoden der Täter sowie des nicht zu kontrollierenden Verkehrsstroms gelingt es den LKA-Ermittlern immer wieder, illegale Müll- und Abfalldepots zu identifizieren. Die anschließende Beweissicherung stellt eine immense ermittlerische Gesamtleistung dar. In den meisten Fällen werden die zu Mülldeponien umfunktionierten Tagebauflächen von den Tätern mit Sand zugeschüttet, um keinen Verdacht zu erregen. Bei der Bergung der eingelagerten Abfälle müssen die Gruben deshalb mit schweren Löffelbaggern aufgebrochen werden, die über eine Grabtiefe von bis zu zwölf Metern verfügen. Wegen der Unübersichtlichkeit der Areale stellen Hubschrauber gleichzeitig die Länge, die Höhe und die Lage der Deponie mit Geräten zur Luftbildvermessung fest. Jäkel: „In der Regel sind mehrere Schürfungen notwendig, um die benötigten Stoffproben zu entnehmen, anhand derer die Gutachter dann die Gefahrenbewertung vornehmen können.“ Dabei spielt nicht nur die Gesundheitsgefährlichkeit des Mülls eine Rolle, sondern auch, inwiefern mit der Lagerung auch eine Schädigung des Bodens oder des Grundwassers einhergegangen ist. Die Identifizierung der Verantwortlichen ist mühevoll. Die Liste der Verdächtigen kann sich von den Geschäftsführern und Gefahrenstoffbeauftragten, dem Auftraggeber und Auftragnehmer über die Verantwortlichen und Mitarbeiter bei den Subunternehmern bis hin zu den Vermittlern, Maklern und Fahrern der Transporte erstrecken. Um Licht in dieses Dickicht zu bekommen, müssen Polizei und Staatsanwaltschaft Monate oder sogar Jahre ermitteln. Und auch nach Verurteilungen bleibt die kriminelle Energie der Müllschmuggler hoch: „Pro Tonne illegal entsorgtem Müll gehen wir von einem Gewinn von ca. 50 Euro für die Täter aus. Da beispielsweise in einer durchschnittlichen Kiesgrube Platz für mehr als 100.000 Tonnen ist, weiß man, warum das Geschäft auch weiterhin attraktiv sein wird“, sagt Harry Jäkel.

Seite: << zurück12

Weitere archivierte Kurznachrichten

20.06.2016

Ruhig und gelassen bleiben[mehr erfahren]

06.06.2016

Patinnenprogramm für geflüchtete Frauen in Berlin[mehr erfahren]

06.06.2016

Risikobewusstsein im Straßenverkehr stärken[mehr erfahren]

06.06.2016

Fähnchen auf der Autobahn lieber abnehmen[mehr erfahren]

18.05.2016

Bundeskriminalamt veröffentlicht „Bundeslagebild...[mehr erfahren]

18.05.2016

„Wer diese Kräutermischungen oder Badesalze zu sich nimmt, riskiert...[mehr erfahren]

03.05.2016

Bundesweites Projekt prüft Verträge[mehr erfahren]

03.05.2016

Schülerinnen und Schüler sicher unterwegs[mehr erfahren]

03.05.2016

Mehr Straftaten, mehr Drogentote[mehr erfahren]

15.04.2016

Mehr Unterstützung für Verbraucher[mehr erfahren]

15.04.2016

Bremsen, Reifen und Beleuchtung überprüfen[mehr erfahren]

15.04.2016

Mehr Polizei und Steuerentlastungen für Nachrüstung gefordert[mehr erfahren]