Archiv

< Hoher Anstieg der Geldwäscheverdachtsmeldungen
11.07.2017

Hilfsbereite Trickbetrüger

Falsche Polizeibeamte und hohe Geldforderungen


Trickbetrüger setzen ihre Opfer am Telefon unter moralischen Druck

© Kenneth Sponsler, fotolia

 

Trickbetrüger haben dann die besten Erfolgschancen, wenn ihr Opfer unvorbereitet und überfordert ist. Sie inszenieren Gefahrensituationen und nutzen dabei emotionale Druckmittel, um ihr Opfer vom Wesentlichen abzulenken. Dabei geben sich die Betrüger als kompetente Polizisten oder verzweifelte Verwandte aus und bringen damit vor allem ältere Menschen um hohe Geldsummen. Um im richtigen Moment misstrauisch zu werden und nicht auf unvorbereitete Forderungen oder nette Gespräche reinzufallen, sollte man wachsam sein und die aktuellen Maschen von Trickbetrügern kennen.

Hier spricht die Polizei!

Weil viele Menschen der Polizei gegenüber Ehrfurcht und Respekt empfinden, gab es in den vergangenen Monaten viele Fälle, bei denen sich Trickbetrüger als Polizeibeamte ausgaben. Einige meldeten sich zum Beispiel am Telefon als Kriminalbeamter und berichteten, dass sie Kenntnis darüber hätten, dass ihr Opfer im Besitz von Falschgeld sei, was im Anschluss überprüft werden müsse. Eine ältere Dame in Solingen soll einer Gruppe vermeintlicher Polizisten in dem Zusammenhang neben ihrem gesamten Bargeld sogar die EC-Karte samt PIN-Nummer ausgehändigt haben. Bei einer weiteren Variante der falschen Polizeibeamten bekommt das Opfer ebenfalls einen Telefonanruf – häufig zu sehr später Stunde. Nachdem sich die angeblichen Kriminalbeamten bei ihm vorgestellt haben, wird ihm davon berichtet, dass Einbrecher gefasst wurden, die eine Liste mit ihren geplanten Raubzügen bei sich hatten. Auf dieser Liste stehe auch die angerufene Person. Im weiteren Verlauf schüchtern sie ihr Opfer damit ein, dass sie vermuten, dass Komplizen das Opfer in naher Zukunft aufsuchen könnten. Deswegen versuchen die falschen Polizeibeamten das Opfer dazu zu bringen, augenblicklich all seine Wertsachen zusammenzusuchen und sie den vermeintlichen Beamten aus Sicherheitsgründen zu überlassen. Die Angst vor Einbrechern kann so Menschen dazu bringen, Fehler zu begehen und den Falschen ihr vollstes Vertrauen zu schenken. Das ist auch einer Kölner Seniorin passiert, die dadurch Schmuck und Bargeld in Höhe von etwa 20.000 Euro verloren hat.

„Hallo Oma, ich bin’s“

Ältere Menschen fallen immer wieder auf abgewandelte Varianten des Enkeltricks rein. Die Betrüger geben sich dabei am Telefon stets als hilfsbedürftige Verwandte in Geldnot oder Gefahr aus und versuchen das Opfer dazu zu bringen, Mitleid mit ihnen zu bekommen und ihnen mit Geld auszuhelfen. Das Geld wird im Anschluss an das Telefonat von Bekannten ihrer vermeintlichen Verwandten bei den Senioren zu Hause abgeholt. Auch wenn viele Senioren eigentlich wissen, wie viele Enkelkinder sie haben, funktioniert die Masche dadurch, dass sich die Betrüger am Telefon mit dem Satz „Hallo Oma, ich bin‘s“ melden. Das weckt bei vielen älteren Menschen Emotionen und Sorge. Bevor sie wissen, wer eigentlich anruft, haben die Betrüger sie bereits mit verzweifelten Geschichten davon überzeugt, dass sie ganz dringend Geld brauchen. Weil es den Trick schon seit so vielen Jahren gibt und er immer wieder funktioniert, bietet die Polizei inzwischen Präventionsprogramme für Bankangestellte an. Sie sollen die Bankmitarbeiter schulen, ältere Menschen beim Abheben von hohen Geldsummen zu unterstützen und dabei zu überprüfen, für welche Zwecke das Geld eigentlich abgehoben wird. Damit könnten viele Betrugsfälle aufgedeckt oder verhindert werden. Grundsätzlich sollten am Telefon keine Details über familiäre und finanzielle Verhältnisse bekannt gegeben werden. Kommt einem ein Anruf verdächtig vor, sollte man umgehend die Polizei informieren – auch wenn der Anrufer sich als Polizist ausgibt.

FL (30.06.2017)

Weitere archivierte Kurznachrichten

08.12.2016

Rund ein Drittel der überprüften Lichter wiesen Mängel auf[mehr erfahren]

08.12.2016

GdP und niederländische Polizeigewerkschaft warnen vor Krawallen[mehr erfahren]

21.11.2016

Bundesregierung verabschiedet Cyber-Sicherheitsstrategie[mehr erfahren]

21.11.2016

UDV empfiehlt elektronische Abbiegeassistenten [mehr erfahren]

21.11.2016

GdP begrüßt Ankündigung härterer Strafen[mehr erfahren]

08.11.2016

NRW-Präventionsprojekt gegen Jugendkriminalität[mehr erfahren]

08.11.2016

GdP befürwortet Aachener Vereinbarung[mehr erfahren]

17.10.2016

GdP warnt vor blauäugigem Wegschauen[mehr erfahren]

17.10.2016

BKA stellt Bundeslagebild vor[mehr erfahren]

17.10.2016

„Woche des Respekts“ [mehr erfahren]

04.10.2016

Info-Portale bieten vielfältige Hilfsangebote[mehr erfahren]

04.10.2016

GdP: Aktive Behinderung der Rettungskräfte nicht tolerieren[mehr erfahren]

04.10.2016

Gesetz gegen gefährliche »Legal Highs«[mehr erfahren]

19.09.2016

NRW informiert Menschen bei Katastrophen per Smartphone[mehr erfahren]