Archiv

< „Jein gilt nicht! #entscheidenzählt – Der Organspendeausweis“
03.04.2017

Radikalisierung im Netz

Die Gefahr des „Cyber-Dschihad“

Militante Islamisten nutzen das Internet zu Propagandazwecken

© sp4764, fotolia

 

Im Juli 2016 wurden in Ansbach 15 Besucher eines Musikfestivals durch eine Bombenexplosion verletzt. Wie die Ermittlungen zeigten, war ein 27-jähriger Syrer für den Anschlag verantwortlich. Dieser soll sich zur Dschihadistenmiliz „Islamischer Staat“ (IS) bekannt haben. Nicht der einzige Fall dieser Art: Zuvor sollen schon verübte Attentate in Paris, Orlando oder Würzburg von militanten Islamisten begangen worden sein. Dass sich diese Ideologie auch immer mehr in der westlichen Welt verbreitet, ist vor allem dem Internet zuzuschreiben. Im Netz werden dschihadistische Propaganda veröffentlicht und Mitstreiter angeworben. Die Redaktion von PolizeiDeinPartner.de sprach mit Dr. Bernd Zywietz, Medien- und Filmwissenschaftler, über die Hintergründe des so genannten „Cyber-Dschihad“ und die Vorgehensweisen von Dschihadisten im World Wide Web.

„Cyber-Dschihad“ – Was ist das?

„Der Dschihadismus ist eine extremistische Form des Islamismus. Mithilfe von militanten Mitteln wird ein bewaffneter „Gotteskampf“ geführt“, erklärt Bernd Zywietz. Unter „Cyber-Dschihad“ versteht der Experte die Organisation dieses Kampfes im Internet. So geht es zunächst darum, über die eigene Weltanschauung zu informieren. Auch die Verbreitung von Propagandamaterial, wie Filmen oder Videoclips sowie die Anwerbung von Mitstreitern, gelten als Form des virtuellen Dschihadismus. Zudem werden über das Netz Kontakte geknüpft und gepflegt. Auch die Organisation einer Ausreise von angeworbenen Kämpfern in den Irak oder nach Syrien fällt hierunter. Die Grenzen zu ähnlichen Begriffen sind jedoch fließend. So wird „Cyber-Dschihad“ häufig mit „Cyber-Terrorismus“ gleichgesetzt. „Diese Bezeichnung ist jedoch weiter gefasst. Hierzu zählen alle Handlungen im Internet, die dazu beitragen, einen Terroranschlag durchzuführen“, so der Experte. Dazu gehört die Kommunikation zwischen den Beteiligten, Anleitungen zum Bombenbau oder die Verschiebung von Geldern zur Durchführung eines Anschlags – aber auch die Verbreitung von Propaganda und die Rekrutierung neuer Mitstreiter für terroristische Aktionen. Werden mithilfe von Internet-Technologien Angriffe auf Computersysteme verübt, kann man das ebenfalls als „Cyber-Terrorismus“ bezeichnen. „Oder wenn das Internet oder Internetseiten lahmgelegt werden“, fügt Zywietz hinzu. Während „Cyber-Terrorismus“ nicht religiös begründet sein muss, stellt der „Cyber-Dschihadismus“ einen Teilbereich des virtuellen Terrorismus dar.

Seite: 12weiter >>

Weitere archivierte Kurznachrichten

08.02.2022

Neue Video-Reihe mit Ex-Schiri Bibiana Steinhaus-Webb[mehr erfahren]

08.02.2022

DAK-Kampagne „bunt statt blau“ startet zum 13. Mal[mehr erfahren]

08.02.2022

BSI-Themenseite erklärt Gefahren und Gegenmaßnahmen[mehr erfahren]

18.01.2022

TÜV-Verband rät, beim Skifahren immer einen Helm zu tragen[mehr erfahren]

18.01.2022

GdP zu Änderung der Tierschutz-Hundeverordnung[mehr erfahren]

18.01.2022

BKA: 150.000 Verfahren wegen Hass im Netz[mehr erfahren]

11.01.2022

Ziel ist mehr Transparenz und Sicherheit[mehr erfahren]

11.01.2022

Tipps für eine freie Sicht[mehr erfahren]

20.12.2021

Am besten hängend lagern[mehr erfahren]

20.12.2021

Neues Aufklärungsmodul für Lehrkräfte[mehr erfahren]

20.12.2021

Sauberkeit hilft gegen Entladung im Winter[mehr erfahren]

06.12.2021

Was sich 2022 für Autofahrende ändert[mehr erfahren]

06.12.2021

TÜV gibt Tipps zur digitalen Sicherheit von Smart Toys[mehr erfahren]

06.12.2021

BKA-Statistik 2020 veröffentlicht[mehr erfahren]

15.11.2021

Studie zu Interaktionsrisiken im Internet veröffentlicht[mehr erfahren]