Archiv
Spiele muss man spielen, um sie zu verstehen
Medienkompetenz für Eltern
Eltern sollten ein Grundwissen über Computerspiele haben
© Kzenon, fotolia
Jürgen Sleegers arbeitet am Institut „Spielraum“ der Fachhochschule Köln, das sich die „Förderung von Medienkompetenz“ zur Aufgabe gemacht hat. Im Rahmen seiner Masterarbeit hat er das Konzept von gameskompakt entwickelt.
„Mein Grundgedanke ist: Menschen, die Medienkompetenz an Kinder und Jugendliche vermitteln wollen – das sind Eltern, Lehrer und pädagogische Mitarbeiter – müssen selbst Spiele ausprobiert haben und wissen, wie sie funktionieren. Sonst können sie gar nicht auf Augenhöhe mit den Kindern und Jugendlichen kommunizieren.“
Deswegen hat er im Internet unter http://www.gameskompakt.de kostenlose Materialien zum Thema Kinder bzw. Jugendliche und Computer- und Videospiele bereitgestellt. Sie richten sich an verschiedene Zielgruppen: Eltern (Familie), Lehrer (Schule), Pädagogen (Freizeit) und Multiplikatoren (Weiterbildung). Das Angebot besteht aus den beiden Säulen: „gameskompakt – Medienkompetenz im Koffer“ und „gameskompakt.de – Medienkompetenz im Internet“.
Im Internet werden nicht nur Tipps für den Umgang mit dem Medienkonsum von Kindern und Jugendlichen gegeben, sondern es gibt auch ganz konkrete Arbeitsmaterialien für Nachmittagsprojekte in Freizeiteinrichtungen oder für Unterrichtseinheiten in der Schule, die man sich kostenfrei herunterladen kann. Dabei geht es Jürgen Sleegers darum, immer möglichst konkrete Anregungen zu geben, wie man sich mit dem Thema Computer- und Videospiele pädagogisch auseinandersetzen kann. Lehrer und Freizeitpädagogen können auf den Internetseiten von gameskompakt auch eigene Anregungen, Erfahrungsberichte oder Konzepte veröffentlichen.
Das Angebot „gameskompakt – Medienkompetenz im Koffer“ umfasst neben drei gängigen Spielkonsolen (PS3, Wii, Xbox360) auch ausgewählte Spiele. Es ist geplant, dass der gameskompakt-Koffer nach der Pilotphase 2012 bundesweit an mehreren Standorten ausgeliehen werden kann. Jürgen Sleegers weiß aus Erfahrung, dass es vielen Eltern ohne eine Anleitung schwerfällt, sich in die Welt der Computerspiele hineinzudenken. Er nennt als Beispiel den Vater von zwei 14-jährigen Söhnen, der seine Kinder gebeten hat, ihm doch mal zu zeigen, was sie denn da so alles spielen: „Nach zwei Minuten hatte er den Controller nicht mehr in der Hand, nach drei Minuten haben sie gesagt: „Vater, du kannst das nicht!“ und nach vier Minuten hatten alle drei keine Lust mehr.“
Deswegen sollen die Erwachsenen die gängigen Konsolen Playstation, Xbox und Wii mit Hilfe des gameskompakt-Koffers selbst und in Ruhe entdecken können. Jürgen Sleegers: „Im gameskompakt-Koffer ist die ganze Bandbreite der Spiele enthalten, und bewusst nicht nur pädagogisch wertvolle Spiele.“
In der Pilotphase im Jahr 2012 werden die Koffer gebaut und dann an Medienzentren und ausgewählte Kooperationspartner von „Spielraum“ zum Testen verteilt. Wenn man das Feedback von diesen Institutionen erhalten hat und die Finanzierung weiterer Koffer steht, sollen die Koffer auch in größerer Stückzahl produziert und eingesetzt werden. Jürgen Sleegers hofft, dass die Angebote der zwei Säulen von gameskompakt dazu beitragen, die Sprachlosigkeit zwischen den Generationen etwas abzubauen, um so den Austausch über die Faszination, aber auch zu möglichen Gefahren virtueller Spielwelten anzuregen. Ganz nach dem Motto von gameskompakt: „Spiele muss man spielen, um sie zu verstehen.“
Weitere archivierte Kurznachrichten
Mehr Betreuungs- und Hilfangebote für Opfer[mehr erfahren]
Selbst bei kleinen Delikten ist ein Fahrverbot...[mehr erfahren]
Kindliche Gewaltopfer in der Polizeilichen Kriminalstatistik[mehr erfahren]
TÜV-Verband bezieht Stellung[mehr erfahren]
Vor dem Saisonstart die Einsatzbereitschaft der Maschinen überprüfen[mehr erfahren]
Betrüger könnten dadurch Zugriff auf Bankkonten gewinnen[mehr erfahren]
Deutschland setzt EU-Regeln in Kraft[mehr erfahren]
Aktivitäten
Service
Schützen Sie Ihre Immobilie gegen Einbruch!
Audio Podcasts
Hier finden Sie alle Podcasts
Erklärung einschlägiger Präventions-Begriffe
Beliebte Artikel
Das richtige Verhalten bei einem Einbruch
Eine unangenehme Vorstellung: Man kommt nach Hause und bemerkt, dass...[mehr erfahren]
Fallzahlen sinken, Banden suchen sich neue Betätigungsfelder
Mieter oder Eigentümer, die ihre Wohnung oder ihr Haus...[mehr erfahren]
Selbstbehauptungskurse für Kids in Bayern
Das Polizeipräsidium München bietet Selbstbehauptungs- und...[mehr erfahren]