Archiv

< Fahndungstreffer durch Einreisekontrollen
08.06.2015

Verherrlichung von Magersucht und Suizid im Netz

Suizid-Propaganda

Während die Verherrlichung von Essstörungen zu ernsten gesundheitlichen Problemen führen kann, gehen andere Webseiten noch einen Schritt weiter: Jugendschützer warnen immer eindringlicher vor Internetangeboten und -foren, die gezielt Selbstmord propagieren. Es gibt eine ganze Reihe von Angeboten, die Suizid als alleinige Problemlösung verherrlichen und selbstmordgefährdete Jugendliche in ihrer Absicht bestärken. Gerade für labile Jugendliche, die in ihrer Persönlichkeit noch nicht gefestigt sind, kann das lebensgefährlich werden. Suizidforen können allerdings nicht generell als jugendgefährdend eingestuft werden – in einigen dieser Foren finden Betroffene auch professionelle Unterstützung durch Fachleute. Suizidforen sind dann jugendgefährdend, wenn

  • sie konkrete Anleitungen, Ankündigungen oder Verabredungen zur Selbsttötung präsentieren,
  • sich Gesprächspartner über die effektivsten Methoden der Selbsttötung austauschen oder
  • sie Jugendliche unmissverständlich zu suizidalen Handlungen auffordern.

Viele Jugendliche stellen sich in der schwierigen Phase der Pubertät die Frage nach dem Sinn des Lebens

© Gina Sanders, fotolia

Warnsignale bei Suizidgefahr

Folgende Verhaltensauffälligkeiten können darauf hindeuten, dass Jugendliche selbstmordgefährdet sind:

  • häufiger Konsum von Alkohol oder Drogen 
  • verändertes Essverhalten
  • Gewalttätigkeit, rebellisches Verhalten, Weglaufen, Herumstreunen 
  • Vernachlässigung des äußeren Erscheinungsbildes (inkl. Kleidung) 
  • andauernde Langeweile, Konzentrationsschwierigkeiten und/oder Nachlassen der schulischen Leistungen 
  • Rückzug aus Familie, Freundeskreis oder Sportverein
  • Desinteresse an gemeinsamen Aktivitäten
  • Abwehr von Lob und Anerkennung
  • Ablehnung von Geschenken
  • Verschenken von geliebten Gegenständen oder Haustieren
  • Klagen über psychosomatische Beschwerden wie Kopfschmerzen, Magenschmerzen, Übelkeit oder Müdigkeit
  • Plötzliche Fröhlichkeit nach einer depressiven Phase

Was Angehörige und Freunde tun können

Wenn Sie eine Essstörung oder Selbstmordgefahr vermuten, bedrängen Sie die Betroffene oder den Betroffenen nicht mit Appellen, Forderungen oder Zwängen. Versuchen Sie stattdessen, das Selbstwertgefühl des/der Betroffenen zu stärken negative Kommentare über Gewicht oder Aussehen zu vermeiden. Wichtig ist, Verständnis und Gesprächsbereitschaft zu signalisieren, ohne sich dabei aufzudrängen. Beobachten Sie wenn möglich auch das Internetverhalten: Surfen die Betroffenen auf Pro-Ana/-Mia-Webseiten oder besuchen bedenkliche Suizidforen, sollten diese Angebote unbedingt dem Jugendschutz oder der Internet-Beschwerdestelle gemeldet werden. Informieren Sie sich auch über Ursachen, Behandlungsmöglichkeiten und Hilfsangebote. Weitere Informationen erhalten Betroffene wie Angehörige z. B. bei Beratungsstellen wie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, ANAD e. V. oder neuhland e. V.. KL (29.05.2015)

Seite: << zurück123

Weitere archivierte Kurznachrichten

02.11.2015

Illegale Grenzübertritte werden zunehmen[mehr erfahren]

20.10.2015

Sachbeschädigung ist kein Kavaliersdelikt[mehr erfahren]

20.10.2015

Polizei Köln warnt vor gefälschten 20-Euro-Scheinen[mehr erfahren]

20.10.2015

Grenzzäune sind keine Lösung[mehr erfahren]

06.10.2015

„Weisser Ring Akademie“ startet Fortbildungsangebot für Externe[mehr erfahren]

06.10.2015

Reifendruckkontrollsysteme auch für Winterreifen nötig[mehr erfahren]

22.09.2015

Cannabiskonsum von Jugendlichen und jungen Erwachsenen gestiegen[mehr erfahren]

22.09.2015

GdP dankt allen Polizistinnen und Polizisten[mehr erfahren]

09.09.2015

„Be smart! Hände ans Steuer – Augen auf die Straße!“[mehr erfahren]

09.09.2015

Neue Online-Plattform „suse hilft.de“ bietet Unterstützung bei...[mehr erfahren]

09.09.2015

Umfassenden Schutz vor Terroranschlägen kann es nicht geben[mehr erfahren]

18.08.2015

Rücksicht nehmen und vorausschauend fahren[mehr erfahren]

18.08.2015

Der Weisse Ring warnt vor betrügerischen Anrufen[mehr erfahren]

03.08.2015

Sicher mit dem Auto unterwegs[mehr erfahren]

03.08.2015

Cyberkriminelle täuschen Systemfehler vor[mehr erfahren]