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08.12.2011

Volle Dröhnung

Willkommen auf dem Horrortrip

Das Schnupfen von Speed gehört für viele zum Wochenend-Ausgeh-Ritual dazu.

© iwstock, fotolia

Stefan (18), Toni (18) und Mesud (17) geben beim Feiern richtig Gas. Ohne Drogen läuft da nichts.

20.10 Uhr: Stefan hastet die Rolltreppe der U-Bahn-Station hoch. Tonis Wohnung liegt am Straßenende, 25 verwinkelte Quadratmeter in einem Mehrfamilienhaus, aber wenigstens hat der eine eigene Bude. Stefan erreicht das Haus und klingelt. Zur Sicherheit tastet er nochmal nach dem kleinen Beutel in seiner Hosentasche, dann geht der Summer und Stefan betritt den Flur und hört schon die wummernden Hip-Hop-Bässe. "Warum so spät", fragt Toni drinnen ohne vom Fernsehbildschirm aufzusehen. Er und Mesud spielen Playstation, auf dem Tisch vor ihnen steht eine angebrochene Flasche Wodka. "Hab noch Pep (Speed, Anmerkung d. Redaktion) besorgt", antwortet Stefan und lässt sich zu seinen Freunden ins Sofa fallen.

22.00 Uhr: Die Stimmung bei den Jungs ist super. Auch Stefan hat inzwischen ein paar Gläser Wodka getrunken, dazu gibt es einen süßen Cola-Bier-Mix um den scharfen Geschmack des Hochprozentigen runterzuspülen. Das Vorglühen bei Toni ist ein kleines Ritual, das sich jeden Samstag wiederholt. Später soll es noch weitergehen, ins "Nightbox", dem angesagtesten Club in der Stadt.

Mesuds Körper meldet:

Alkohol hat sich im Körper verteilt ++ Nervensystem wird manipuliert ++ Gehirnleistung nimmt schnell ab ++ Hemmschwelle wurde herab gesetzt ++ Sichtfeld ist eingeengt ++ Reaktionsfähigkeit nur noch bei 70 Prozent

23.02 Uhr: Angeknockt vom Wodka rangeln Toni und Mesud am CD-Spieler um die Musikauswahl. Stefan unterbricht die Streithähne und packt sein Speed auf den Tisch. "Zwei Lines für jeden", verkündet er und bildet aus dem weißen Pulver sechs feine Linien. Nacheinander schnupfen die Jungs das Zeug durch einen zusammengerollten 20-Euro-Schein. Danach geht es los. An der frischen Luft wirkt das Pep besonders heftig. Toni bekommt einen Laberflash und kann einfach die Klappe nicht mehr halten. Stefan hört nicht hin. Er fühlt sich wie Superman persönlich. Trotz des Alkohols ist er wach, frisch und topfit. Die drei Jungs fliegen in Schlangenlinien durch die Innenstadt bis sie nach wenigen Minuten ihr Ziel erreicht haben.

Stefans Körper meldet:

Speed bewirkt Ausschüttung von Glückshormonen und Adrenalin ++ Blutdruck stark angestiegen ++ Pulsfrequenz erhöht ++ Müdigkeit durch Alkohol wird verdrängt ++ Herz-Kreislauf-Belastung steigt ++ Reizbarkeit überdurchschnittlich

23.20 Uhr: Mit Pupillen groß wie Murmeln stehen Stefan, Toni und Mesud in der Schlange vor dem "Nightbox". Mesud trippelt von einem Fuß auf den anderen. "Ich will endlich abgehen", sagt er grinsend zu seinen Kumpels und macht auf den Sohlen eine 360-Grad-Drehung. Das Warten auf den Einlass geht den Jungs schnell auf die Nerven und obwohl es gar nicht warm ist, steht ihnen der Schweiß auf der Stirn. Das Drängeln der Hintermänner verschärft die Situation: "Alter, pass auf", fährt Stefan einen jungen Mann an, der ihm aus Versehen in die Hacken gelaufen ist.

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