Archiv

< Sechs gute Tipps
03.03.2017

„Was hast du denn für blöde Klamotten an!“

Mobbing und physische Gewalt an Schulen


Mobbing kann schwere psychische Folgen haben

© Christian Schwier, fotolia

 

Gewalt im Schulkontext hat viele Gesichter. Die Palette reicht von einfachen Formen des Mobbing über Bedrohung bis hin zu polizeilich relevanten Straftaten. „Aber das ist die Ausnahme“, betont Klaus Seifried, Mitglied des Berufsverbands Deutscher Psychologinnen und Psychologen. Im Vergleich zu vielen anderen Umfeldern ist die Schule seiner Meinung nach ein friedlicher Ort. Vor allem in sozialen Brennpunkten stellt sie den stabilen Faktor im Leben eines Kindes oder Jugendlichen dar. Auch wenn es immer wieder zu verbalen und körperlichen Angriffen durch Mädchen kommt, ist Gewalt an Schulen überwiegend ein Thema, das Jungs betrifft. „Das erkennt man alleine schon an den Strafanzeigen“, so der Experte. Ob die fiese Bemerkung über die Kleidung als Mobbing oder der Schubser gegen die Wand als körperliche Gewalt bezeichnet werden können, entscheidet nach Meinung Seifrieds immer das Opfer. Fühlt sich der oder die Betroffene angegriffen, kann man von Gewalt sprechen.

Das Netz als Multiplikator von Gewalt

Auch wenn sich die Gewaltbereitschaft der Kinder und Jugendlichen nicht erhöht hat, sind die psychischen Auswirkungen für das Opfer heutzutage oft viel verheerender. Grund dafür sind nach Aussage Seifrieds das Internet und die sozialen Medien: „Wenn früher auf dem Schulhof oder dem Nachhauseweg jemand verprügelt wurde, ist er oder sie nach Hause gelaufen und es war zu Ende. Heutzutage wird so etwas häufig mit dem Handy gefilmt und bei YouTube hochgeladen. Dann haben es nicht nur die vier oder fünf Umstehenden gesehen, sondern alle Anderen auch.“ Zudem sind die Inhalte dadurch meist über einen langen Zeitraum abrufbar. Das Beispiel lässt sich auch auf Mobbing übertragen. So werden fiese Bilder und gemeine Sprüche über den Außenseiter gerne per WhatsApp oder Facebook an die ganze Klasse geschickt. Somit endet die Gewalt heute nicht mehr mit Verlassen des Schulgeländes, sondern wird in die Öffentlichkeit übertragen. Das kann dramatische Folgen für die Opfer haben. „Nicht selten führt so etwas zu massiven persönlichen Krisen“, so Klaus Seifried.

Seite: 12weiter >>

Weitere archivierte Kurznachrichten

03.05.2022

Jahrbuch Sucht 2022 erschienen[mehr erfahren]

20.04.2022

Banking-Malware „Octo“ bedroht Android-Geräte[mehr erfahren]

20.04.2022

Zu Fuß ist es sicherer als im Auto[mehr erfahren]

20.04.2022

Neue Erklärvideos zu „Predictive Policing“[mehr erfahren]

05.04.2022

Bildungsministerium startet Initiative für Jugendliche[mehr erfahren]

05.04.2022

Neues KI-Tool spürt Fahrradieben nach[mehr erfahren]

05.04.2022

Journalistin ist neue Beauftragte der Bundesregierung[mehr erfahren]

22.03.2022

Trügerischer Storno-Schutz bei Ferienunterkünften[mehr erfahren]

22.03.2022

BSI warnt vor Kaspersky-Software[mehr erfahren]

22.03.2022

GdP unterstützt Aktionsplan des BMI[mehr erfahren]

08.03.2022

Auch Rauchmelder sollten gereinigt werden[mehr erfahren]

08.03.2022

Kriminelle missbrauchen Ukraine-Krieg[mehr erfahren]

08.03.2022

Erste Unfallbilanz für 2021 veröffentlicht[mehr erfahren]

21.02.2022

Webshop-Betreiber beeinflussen Rezensionen[mehr erfahren]

21.02.2022

Schulprojekt „Klar bleiben“ startet wieder[mehr erfahren]

21.02.2022

Vorsicht vor “SharePoint Email Scam”[mehr erfahren]