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04.02.2015

Automatisches Notrufsystem eCall

Damit das eCall-System funktioniert, muss ein Fahrzeug mit einem GPS-Empfänger ausgestattet sein. Mit Hilfe eines Steuergeräts können über das Mobilfunknetz die Daten des Standorts des Unfallwagens an die Notrufzentrale gesendet werden. Ein spezieller Crash-Sensor erkennt die Art des Unfalls. Zum Beispiel, ob es sich um einen Auffahrunfall handelt. Zudem ist eine GSM-Antenne nötig, mit der im Falle eines Unfalls ein Notruf an die Notrufzentrale geschickt wird. Dazu muss der Unfallwagen auch mit Mikrofon und Lautsprecher ausgestattet sein. So kann direkt mit den Fahrzeuginsassen gesprochen werden. Mit einer Taste kann der Notruf, der ansonsten automatisch erfolgt, auch von Hand ausgelöst werden. Dies ist für Fälle vorgesehen, in denen es dem Fahrer plötzlich schlecht geht oder Unfallzeugen den Notruf auslösen wollen. Autos mit eCall verfügen über eine Notstromversorgung. So bleibt das System funktionsfähig, auch wenn die Autobatterie zerstört sein sollte. Eine Kontrollleuchte zeigt an, ob eCall funktioniert und intakt ist. An Bord ist zudem eine Datenbank mit allen Rettungskarten, damit über die VIN-Nummer des Unfallfahrzeugs die zum Modell passende Rettungskarte an die Helfer übermittelt werden kann. Sollten Passagiere im Auto eingeklemmt sein, geben Rettungskarten den Einsatzkräften einen Überblick, wo sie Spreizer und Schere ansetzen können – und wo besser nicht. So wird zum Beispiel verhindert, dass ein Airbag nach einem Unfall ungewollt durch Rettungsarbeiten ausgelöst wird.

Vorteile von eCall

Während der Krankenwagen noch unterwegs ist, kann die Notrufzentrale durch eCall mehr Informationen bei den Fahrzeuginsassen einholen: Wie viele Menschen wurden verletzt, wie schwer und welcher Art sind die Verletzungen? Diese Informationen werden an die Einsatzkräfte weitergegeben, die bereits gut informiert sind, bevor sie überhaupt vor Ort ankommen. Die Helfer wissen zudem, wo genau sich der Unfall ereignet hat – etwa auf welcher Fahrspur –, wie viele Verletzte es gibt und wie genau das Fahrzeug beschaffen ist, für mögliche Rettungsaktionen. Durch das eCall-Sytsem können Einsatzkräfte also nicht nur schneller am Unfallort sein, sondern dort auch besser, weil gezielter agieren. Dadurch kann die Zahl der Todesopfer verringert werden. Auch die Schwere der Verletzungen kann reduziert werden. Das senkt letztlich Kosten und minimiert Stauzeiten.

Einwände

Der eCall-Dienst ist kostenlos und soll Leben retten. Allerdings mahnen der ADAC, der Verbraucherzentrale-Bundesverband, das deutsche Kraftfahrzeuggewerbe und die deutsche Versicherungswirtschaft, dass mit der Einführung des europaweiten eCalls ein Daten-Monopol für Autohersteller entstehen könnte. Die Frage nach dem Datenschutz ist dabei nicht neu: Auch die bereits bestehenden Auto-Bordsysteme erfassen Standort, Geschwindigkeit sowie Fahrverhalten und tauschen Informationen untereinander aus. Eine weitere Befürchtung: Hersteller könnten die Technik auch für kommerzielle Zwecke nutzen, zum Beispiel um Versicherungsbeiträge auf Basis des Fahrverhaltens zu erheben. Neben dem Datenschutz besteht bei eCall auch die Frage nach anfallenden Roaming-Gebühren, wenn ein Notruf im Ausland getätigt wird. KS (30.01.2015)

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