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16.03.2020

Extremismusprävention mit der „Aktion Neustart“

Hilfe und Beratung

Zum konkreten Betreuungsangebot von Aktion Neustart zählt neben persönlichen Gesprächen unter anderem

  • Unterstützung beim Umgang mit Behörden,
  • Hilfe in Bedrohungssituationen,
  • Unterstützung bei der Bearbeitung von Alkohol-, Drogen- und finanziellen Problemen,
  • Hilfe bei der Entfernung von Tätowierungen,
  • Unterstützung bei Gesprächen mit Eltern, Lehrern, Arbeitgebern etc. sowie
  • Begleitung bei der Wohnungssuche.

Ganz wichtig ist dem Beratungsteam, dass der Aussteiger auch nach seinem Ausstieg weiter unterstützt wird, etwa beim Aufbau seiner neuen sozialen und beruflichen Existenz.

Soziale Medien: Fluch und Segen

 

Kontaktaufnahme

Auf ihrer Internetseite bietet die „Aktion Neustart“ eine kostenlose Online-Beratung an. Die Hotline 0172 4444300 ist 24 Stunden, sieben Tage die Woche erreichbar. Außerdem kann das Team jederzeit in den sozialen Netzwerken auf Facebook, Instagram und YouTube kontaktiert werden.

 

Junge Menschen sind täglich in sozialen Medien unterwegs. Und genau dort versuchen Extremisten, sie zu ködern. Aus diesem Grund setzt die „Aktion Neustart“ als bislang einziges staatliches Aussteigerprogramm verstärkt auf Facebook, YouTube oder Instagram, um Jugendliche proaktiv anzusprechen und für den Ausstieg zu werben. Neuerdings nutzt die Aktion dazu auch Messengerdienste wie WhatsApp, Facebook-Messenger und Telegram. Um möglichst viele gefährdete junge Menschen zu erreichen, arbeiten die Berater auf den sozialen Plattformen unter anderem mit ausdrucksstarken Memes, Bildern und Slogans. Erst kürzlich wurde ein neuer Videoclip auf YouTube veröffentlicht, das Jugendlichen in einer emotionalen Bildsprache vor Augen führt, wohin Radikalisierung und Rechtsextremismus führen können und auf diese Weise zum Ausstieg aus der rechtsextremistischen Szene motivieren soll.

„Aktion Neustart nutzt soziale Medien, Messengerdienste und auch Hinweise auf mögliche Radikalisierungen – zum Beispiel von der Polizei, von Schulen, Arbeitgebern oder besorgten Eltern, um Extremisten auf das Angebot von Aktion Neustart aufmerksam z u machen“, so Verfassungsschutzpräsident Witthaut. „Denn Prävention muss sehr stark in den von Jugendlichen und jungen Erwachsenen genutzten sozialen Netzwerken stattfinden. Dabei darf das Internet nicht als parallel existierende „virtuelle Welt“ neben der „Realwelt“ verstanden werden. Beide Sphären lassen sich bei den sogenannten digital Natives nicht mehr trennen.“

 

In den sozialen Medien wirbt die Aktion mit aussagekräftigen Sprüchen und Motiven

© Verfassungsschutz Niedersachsen

Ein guter Anfang ist gemacht

Im Phänomenbereich „Rechtsextremismus“ wurden seit Gründung der Aktion im Jahr 2010 insgesamt 111 Fälle bearbeitet. In 86 Fällen fand eine konkrete Betreuung bzw. ein persönliches Gespräch statt. 45 Personen sind erfolgreich ausgestiegen, 21 Personen werden aktuell betreut. 20 Personen haben eine Betreuung vorzeitig abgebrochen oder gänzlich abgelehnt. Im Phänomenbereich „Islamismus“ sind seit Beginn der Präventionsarbeit (2016) insgesamt 65 Fälle bearbeitet worden bzw. noch in Bearbeitung.

31 Fälle mündeten in eine Ausstiegsbetreuung. Sieben Personen haben sich bereits eindeutig von der islamistischen Ideologie und Szene gelöst. Bei 14 Personen kann zum Teil von positiven Entwicklungen gesprochen werden, zum Teil ist noch keine Prognose möglich. In zehn Fällen ist die Ausstiegsbetreuung vorzeitig beendet worden. Im Phänomenbereich „Linksextremismus“ bearbeitet Aktion Neustart zur Zeit einen Fall im Phänomenbereich Extremismus mit Auslandsbezug (PKK).

KF (28.02.2020)

 

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