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06.05.2024

Kinder als Gewaltopfer

Kinder als Gewaltopfer

„In Sachen Prävention und Aufklärung am Ball bleiben!“


Die Verletzungen sind nicht immer auf den ersten Blick erkennbar

© Nichizhenova Elena/stock.adobe.com

 

Auf einem Campingplatz im nordrhein-westfälischen Lügde sollen über Jahre Mädchen und Jungen sexuell missbraucht worden sein. Bei Durchsuchungen stellte die Polizei zudem kinderpornografisches Material sicher. Der Fall, der Anfang 2019 für Aufsehen sorgte, ist nur ein Beispiel dafür, dass viele Kinder in Deutschland Gewalt ausgesetzt sind – manche von ihnen jeden Tag. Neben sexuellen Übergriffen zählen auch Körperverletzungen und Misshandlungen dazu. Das Problem: Das Dunkelfeld bei Gewalt gegen Kinder ist groß. Und selbst wenn die körperlichen Spuren verheilen, bleiben die seelischen Wunden ein Leben lang.

Die Situation ist weiterhin besorgniserregend

Die Polizeiliche Kriminalstatistik für 2023 zeichnet ein trauriges Bild: 8,0 Prozent aller Opfer von Straftaten waren Kinder. Insgesamt wurden 92.979 Kinder als Opfer registriert, darunter 608 Fälle von Mord oder Totschlag. Die Kriminalstatistik erfasst ausschließlich Fälle physischer Gewalt. Psychische Gewalt, etwa in Familien, in der Schule oder beim Sport, wird nicht erfasst.

Hohes Dunkelfeld bei Körperverletzungen

In die Kriminalstatistik fließen außerdem nur die Fälle ein, von denen die Polizei Kenntnis hat. „Vor allem bei Körperverletzungen ist die Zahl der Delikte sicherlich um ein Vielfaches höher“, meint Rainer Becker, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Kinderhilfe. Denn im Vergleich zu einer schweren Misshandlung, die häufig mit einem Arzt- oder Krankenhausbesuch endet, sind die Folgen einfacher Körperverletzungen oft kaum oder nur für kurze Zeit sichtbar. „Das kann die Ohrfeige sein aber auch das „Verhauen“ mit dem Kochlöffel oder dem Gürtel“, berichtet der Experte. Bei der Kindstötung ist es wiederum auch abhängig vom Alter, ob die Taten verdunkelt werden können. Bei älteren Kindern ist das schwieriger, da das Kind vermisst wird, erklärt der frühere Polizeidirektor. „Bei Babys sieht das anders aus. Die Tötung unmittelbar nach der Geburt kann man gut verheimlichen, wenn die Schwangerschaft kaum aufgefallen ist – denn nicht immer ist das eindeutig sichtbar. Ich möchte nicht wissen, wie viele Kinder auf diese Art einfach verschwinden.“

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