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12.05.2015

Mobbing am Arbeitsplatz

Wenn der Job zur Hölle wird


Mobbing-Opfer werden von Kollegen oder dem Chef schikaniert

© Rob hyrons, fotolia

 

Informationen vorenthalten, ständige Kritik, Anschreien: Mobbing am Arbeitsplatz hat viele Facetten. Rund 800.000 Erwerbstätige in Deutschland sind laut der „Initiative Neue Qualität der Arbeit“ (INQA) betroffen. Das Schikanieren eines Kollegen oder Mitarbeiters hat oft heftige Auswirkungen auf den Betroffenen: angefangen bei chronischen Krankheiten bis hin zum Selbstmord. Eine untragbare Situation nicht nur für Gemobbte. Die Kosten, die Unternehmen durch Fehlzeiten, Kündigungen und Imageverlust entstehen, gehen in die Milliarden.

Mobbing-Phasen

Mobbing kann immer und überall auftreten, wo Menschen über längere Zeit in Gruppen zusammenkommen. Im Unterschied zu gelegentlichen Auseinandersetzungen wiederholen sich beim Mobbing die Handlungen über einen längeren Zeitraum. Prof. Heinz Leymann hat sich wissenschaftlich mit dem Thema beschäftigt. Er hat entdeckt, dass Mobbing ein Prozess ist, der in vier Phasen verläuft: Phase 1: Es entsteht ein Konflikt, zum Beispiel durch ein schlechtes Betriebsklima. Der Disput wird nicht bewältigt. Zu dieser Zeit möchte die gemobbte Person noch zur Konfliktbewältigung beitragen. Phase 2: Einsatz typischer Mobbing-Handlungen: Die Auseinandersetzung eskaliert. Der Gemobbte versucht weiter, den Streit mit Argumenten zu lösen. Manche Betroffene schützen sich auch durch aggressive Abwehrreaktionen. Es kommt zu ersten psychosomatischen Symptomen wie Schlafstörungen oder Magen- und Darmproblemen. Phase 3: Der Betroffene wird vom Mobber offen als Störer, Besserwisser oder Mimose tituliert. Er steht als Sündenbock für das gestörte Betriebsklima da. Der Gemobbte reagiert hilflos oder er wehrt sich aggressiv, was das Miteinander weiter verschlechtert. Sein gesundheitlicher Zustand verschlechtert sich ebenfalls. Er muss behandelt werden. Fehlzeiten treten auf. Phase 4: Die Situation spitzt sich zu. Fehler, die vorher nur unterstellt wurden, kommen jetzt als Folge des Mobbings tatsächlich vor. Der Gemobbte ist verzweifelt, hat Angst. Viele der psychosomatischen Beschwerden des Opfers sind bereits chronisch. Es kommt zu Selbsttötungsgedanken und zu Suizidversuchen.

Handlungen von Mobbern

Laut einer repräsentativen Studie zum Thema Mobbing in Deutschland werden von den Betroffenen folgende Handlungen genannt, die sie am häufigsten erleben: die Verbreitung von Gerüchten (61.8%), die verfälschende Bewertung der Arbeitsleistung (57.2%), Sticheleien und Hänseleien (55.9%), das Vorenthalten wichtiger Informationen (51.9%) sowie ungerechtfertigte massive Kritik an der Arbeit (48.1%). Laut Prof. Heinz Leymann liegt Mobbing dann vor, wenn eine oder mehrere Mobbing-Handlungen über mindestens ein halbes Jahr mindestens einmal pro Woche vorkommen. Zu Mobbing-Handlungen gehören zum Beispiel:

  • Entscheidungen des Betroffenen werden in Frage gestellt.
  • Der Arbeitseinsatz wird in falscher und kränkender Weise beurteilt.
  • Der Betroffene wird angeschrien, laut beschimpft, ihm wird gedroht.
  • Der Gemobbte wird lächerlich gemacht, Gerüchte werden verbreitet.
  • Es kommt zu sexuellen Annäherungen oder verbalen sexuellen Angeboten.
  • Es wird körperliche Gewalt angedroht.
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