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05.04.2016

Oldtimer-Betrug

Niemals blind kaufen

Generell gilt: Bei allzu günstigen Angeboten sollte man grundsätzlich stutzig werden und Vorsicht walten lassen. „Die Zeiten, in denen man auf dem Oldtimer-Markt ein echtes Schnäppchen machen kann, sind vorbei. In dem Bereich sind nur Profis unterwegs, die genau wissen, wieviel ein Fahrzeug wert ist“, betont der ACE-Experte. Außerdem sollte das Fahrzeug immer persönlich begutachtet werden – man sollte niemals blind kaufen. „Fotos können manipuliert worden oder schon einige Jahre alt sein. Auch auf vorgelegte Unterlagen kann man sich nicht verlassen, da auch diese gefälscht sein können – mit Photoshop geht so etwas sehr leicht und ist für Laien nur schwer erkennbar“, betont Hack. Oft würden auch die Unterlagen real existierender Fahrzeuge gefälscht, indem einfach nur der Name des Besitzers geändert würde. Eine Abfrage der Fahrzeugidentifikationsnummer beim Hersteller bringt in diesem Fall nichts, da der Wagen ja tatsächlich existiert. „Letztendlich kann man sich nur selbst einen Eindruck über den Zustand des Fahrzeugs machen. Befindet sich ein Fahrzeug im Ausland, kann man zum Beispiel eine dort ansässige Prüforganisation, ähnlich dem deutschen TÜV, mit der Prüfung beauftragen“, so Hack. Außerdem: Sobald man darauf besteht, ein Fahrzeug vor Ort in Augenschein zu nehmen, hört man von Betrügern meistens nichts mehr, da ihre Masche dann nicht mehr funktioniert.

Geld nur gegen Ware

Generell gilt: Anzahlungen bei Gebrauchtwagen zu leisten, ohne das Fahrzeug vorher gesehen zu haben, ist leichtsinnig und gefährlich. Die Kaufsumme wird erst bei der Übergabe des Fahrzeugs gezahlt. Wer Bedenken hat, sollte zum Kauf einen sicheren Treffpunkt an einem öffentlichen Ort wählen, wie etwa einer Zulassungsstelle oder auch bei einer Bank. Damit macht man deutlich: Ich habe das Geld nicht bei mir, ich hole es erst ab, wenn der Kauf fix ist. „Wichtig ist auch, dass man immer zu zweit zu einer Begutachtung oder Fahrzeugübergabe geht. Ein selbstbewusstes und kompetentes Auftreten ist unerlässlich in diesem Metier. Und: Man sollte sich niemals unter Druck setzen lassen durch vermeintlich andere Interessenten.“ Kennt man sich selbst mit Fahrzeugen nicht aus, sollte die Begleitung unbedingt über Fachkenntnis verfügen – besonders beim Oldtimer-Kauf.

Constantin Hack

Auto Club Europa, © Kristina Ade/ACE

Oldtimer als Altersvorsorge?

Auch wenn einige Finanzexperten zum Kauf von Oldtimern als langfristige Investition raten, sieht der ACE diese Entwicklung kritisch. „Bei dem Thema werden oft anfallende Kosten ausgeblendet. Außerdem muss man genau prüfen, ob das Fahrzeug den gewünschten Preis wert ist – und wie die zu erwartende Wertsteigerung aussieht. Laien können das oft nur schwer beurteilen“, betont Hack. Der ACE empfiehlt daher, ein Schätzgutachten einzuholen, bei dem ein Sachverständiger genau überprüft, in welchem Zustand ein Fahrzeug ist und welchen Wert es hat. „Es gibt beim Kauf aber auch Risiken, die nur schwer abzuschätzen sind. Heute sind Oldtimer zum Beispiel von der Umweltplaketten-Pflicht befreit. Was aber ist in zehn Jahren? Vielleicht fällt dieses Privileg irgendwann weg und die Fahrzeuge dürfen nicht mehr in die Innenstädte – so eine Entwicklung könnte den Wert dann drastisch senken“, warnt der Experte.

SW (31.03.2016)

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