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06.07.2017

Rechter Gewalt den Rücken kehren

Über die „HelpLine Aktiv gegen Rechts“ 0211 837 1001 können Ausstiegswillige Kontakt zu einem Ausstiegsbetreuer im InnenministeriumNRW aufnehmen. Hier gibt es mehr Infos zum Aussteigerprogramm.

Evaluation belegt die Wirksamkeit

Dass das Team vom Aussteigerprogramm NRW erfolgreich ist, konnte im Rahmen einer wissenschaftlichen Evaluation der Hochschule Esslingen und der Hochschule Niederrhein gezeigt werden. Das Programm sei in der Lage, positive Ausstiegsverläufe aus dem Rechtsextremismus zu ermöglichen. Bemerkenswert sei dabei auch die äußerst geringe Rückfallwahrscheinlichkeit, so der Bericht. Das Aussteigerprogramm NRW stützt sich auf zwei Säulen. Die erste ist eine lebenspraktische Hilfe, die dem Aussteiger wieder einen normalen Alltag ermöglichen soll. „Wir schauen ganz konkret, wo die einzelnen Probleme liegen: Gibt es einen Schulabschluss oder eine Ausbildung? Wenn nicht, wird dies in Angriff genommen. Bestehen Alkohol- oder Drogenprobleme? Dann wird eine Beratungsstelle eingeschaltet, die den Aussteiger diesbezüglich betreut“, erläutert Medenbach. Außerdem würde parallel versucht, wieder Kontakt zu Familie oder alten Freunden aus der Zeit vor dem Einstieg in die rechte Szene aufzunehmen. „Wir haben Personal mit familientherapeutischer Erfahrung ins Programm geholt, um kompetent mit Jugendämtern und Jugendgerichten zusammenzuarbeiten. Zudem haben wir auch zusätzliche Sozialarbeiter. Je kompetenter wir sind, desto erfolgreicher können wir sein“, so Medenbach. Die zweite Säule umfasst die Einstellungsänderung des Aussteigers. Bei manchen ist das ein langer Prozess. „Ziel ist es, den Aussteiger auf den Boden der freiheitlichen demokratischen Grundordnung zurückzuholen und wieder in die Gesellschaft zu integrieren. Insgesamt kann der Ausstiegsprozess drei bis fünf Jahre in Anspruch nehmen. Erst dann können wir sagen: Jemand hat sich erfolgreich aus der Szene gelöst“, weiß der Experte. Das entscheidende Erfolgskriterium ist, dass die Teilnehmer sich nicht mehr politisch in der rechten Szene betätigen und auch keine Gewalttaten begehen. Mit Anti-Aggressivitätstrainings unterstützt das Team vom Aussteigerprogramm NRW die Teilnehmer dabei intensiv. Die Strategie greift, denn über 90 Prozent der im Ausstiegsprogramm begleiteten Personen sind bislang nicht erneut straffällig geworden.
Die Hilfe beschränkt sich jedoch nicht nur auf die Rechtsextremen, die sich bereits zu einem Ausstieg entschlossen haben. „Seit einigen Jahren arbeiten wir auch proaktiv, indem wir einerseits auf die persönliche Begegnung setzen und indem wir in sozialen Netzwerken unterwegs sind“, erklärt Medenbach. Unter dem Namen „Spurwechsel“ tritt die Initiative seit einigen Monaten auf Facebook auf und setzt sich so auch mit der rechten Szene im Netz auseinander. „Die Klienten sind selbst intensiv auf Facebook und wir wollen deshalb alle Bereich nutzen, in denen wir präsent sein können.“
AL (30.06.2017)

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