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04.07.2017

Vorsicht beim Waldspaziergang

Christoph Rullmann, Bundesgeschäftsführer Schutzgemeinschaft Deutscher Wald

© SDW

Thema Brandgefahr – was müssen Waldbesucher hier beachten?

Gerade in trockenen Kiefernwäldern sind Waldbrände grundsätzlich ein großes Thema. Deshalb gibt es ein generelles Rauchverbot im Wald, das zwischen dem 1. März und 31. Oktober bzw. in Sachsen-Anhalt zwischen dem 15. Februar und 15. Oktober gilt. Nur ein ganz kleiner Teil der Waldbrände ist auf natürliche Ursachen zurückzuführen. Der Großteil wird in der Tat von Menschen verursacht – etwa durch eine weggeworfene Zigarette. Auch falsch geparkte Fahrzeuge, die Unterholz in Brand setzen können, sind problematisch, ebenso Feuerwerksraketen. In Kochel am See in Oberbayern sind in der Silvesternacht 2016/17 etwa 100 Hektar Waldgebiet in Brand gesetzt worden. Das Feuer wurde aber in diesem Fall nicht durch Feuerwerkskörper ausgelöst, sondern durch ein außer Kontrolle geratenes Lagerfeuer, das zwei Bergwanderer entzündet hatten.

Sind Grillen und Lagerfeuer im Wald grundsätzlich verboten?

Auf speziell ausgewiesenen Grillplätzen ist Grillen oder auch das Entzünden eines Lagerfeuers möglich. Wenn man sich nicht auskennt und wissen möchte, wo diese Plätze genau liegen, kann man sich telefonisch bei der zuständigen Kommune oder Gemeinde informieren.

Welche anderen unerlaubten Verhaltensweisen im Wald können strafrechtlich verfolgt werden?

Wildes Zelten ist eine Ordnungswidrigkeit, die je nach Bundesland mit bis zu 100 Euro Bußgeld geahndet wird. Außerdem können Wilderei, Brennholzklau und Christbaumklau zu Weihnachten eine Strafe nach sich ziehen. Besonders kritisch ist auch das illegale Abladen von Müll. Das kommt besonders häufig in Kommunen vor, in denen der Müll nach Gewicht abgerechnet wird – aber auch im städtischen Umfeld wie Berlin. Bei diesem Thema herrscht leider bei vielen Bürgerinnen und Bürger kein Unrechtsbewusstsein.

Inwiefern sind Zecken, Tollwut oder herunterfallende Äste im Wald gefährlich?

Wenn man als Spaziergänger, Wanderer oder Jogger auf den Hauptwegen bleibt, kann einem eigentlich nichts passieren. Bei einem längeren Aufenthalt, etwa wenn man mit Genehmigung im Wald campen möchte, sollte man sich anschließend nach Zecken absuchen und möglichst helle Kleidung tragen, die zuhause schnell gewechselt werden sollte. Außerdem empfiehlt sich im Vorfeld ein Anruf beim zuständigen Forstamt. Über aktuelle Risikogebiete für FSME und Borreliose können sich Besucher im Internet informieren. Wer oft im Wald ist, kann darüber nachdenken, eine Immunisierung vornehmen zu lassen. Da der letzte Tollwutfall in Deutschland im Jahr 2006 registriert wurde, ist dies kein Problem, über das man sich zu viele Sorgen machen sollte. Holzeinschläge im Rahmen von Fällarbeiten sind da schon eher eine Gefahr. Deshalb sollten Waldbesucher unbedingt auf entsprechende Warnschilder achten. Im Mai 2017 ist eine Fahrradfahrerin im Wald von einem umfallenden Baum getroffen worden und ums Leben gekommen, weil sie die Hinweisschilder ignoriert hatte.

Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) ist eine Gemeinschaft von engagierten Waldschützern, die die Schönheit und Gesundheit des Waldes erhalten wollen und die waldschonende Nutzung befürworten. Neben dem Schutz des Waldes steht bei der SDW auch das Ziel im Vordergrund, Menschen Wald und Umwelt näherzubringen und damit das Umweltbewusstsein zu stärken. Der Sitz der Bundesgeschäftsstelle ist in Bonn.

8 „grüne Regeln“ im Wald

  1. Lassen Sie keinen Müll oder Abfälle im Wald zurück.
  2. Pflücken Sie keine geschützten Pflanzen.
  3. Parken Sie nur auf ausgewiesenen Parkflächen. Waldwege dürfen mit Autos und Motorrädern ohne Genehmigung des zuständigen Forstamtes nicht befahren werden.
  4. Beachten Sie die Waldbrandgefahr und halten Sie sich an das Rauchverbot.
  5. Grillen Sie nur auf den dafür vorgesehenen Grillplätzen.
  6. Umgehen Sie niemals forstliche Absperrungen oder Warnhinweise. Es droht Lebensgefahr durch Fällarbeiten.
  7. Lassen Sie auf Wanderparkplätzen keine wertvollen Gegenstände wie Laptops oder Kameras sichtbar im Auto liegen. Verstauen Sie diese stattdessen im Kofferraum oder Handschuhfach.
  8. Nehmen Sie Rücksicht auf Wildtiere und halten Sie auf Waldflächen mit Leinenzwang und in Naturschutzgebieten Ihren Hund an der Leine.

KL (30.06.2017)

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