< Städtebauliche Kriminalprävention

Gewaltfrei durchs Leben

Eine Schlägerei an der Bushaltestelle oder eine aggressive Jugendgang in der Straßenbahn: Im öffentlichen Raum kann man auch als Unbeteiligter immer wieder in eine Konfliktsituation geraten. Kindern fehlt oft die Fähigkeit, solche Gefahren richtig einzuschätzen. An dieser Stelle setzt das Schulprojekt „Prävention im Team“ (PiT) an. Die hessenweit durchgeführten Trainings zeigen Schülerinnen und Schülern gewaltfreie Handlungsmöglichkeiten auf, um Auseinandersetzung mit Fremden auf der Straße oder in öffentlichen Verkehrsmitteln aus dem Weg zu gehen. Seit 2013 wird PiT auch an der Ernst-Elias-Niebergall-Schule in Darmstadt durchgeführt.

Einfache Tipps – große Wirkung

Wie Schulsozialarbeiterin Dörte Kohl betont, geht es bei PiT jedoch nicht nur darum, Deeskalationsstrategien zu üben: „Wir wollen den Kindern einfache Tipps an die Hand geben, um Gefahren im öffentlichen Raum aus dem Weg zu gehen.“ Ein wichtiger Hinweis ist beispielsweise, sich einen Gangplatz zu suchen, wenn man alleine Bahn fährt. „Wenn sich komische Leute zu einem setzen, kommt man hier einfach schneller weg“, führt Kohl aus. Auch wird vermittelt, die Umgebung immer zu beobachten – und damit den Blick auch mal vom Handy abzuwenden, wenn man an der Straßenbahnhaltestelle steht. „Wenn ein oder zwei Tipps hängenbleiben, kann das oft schon helfen“, erklärt die Schulsozialarbeiterin.

Die Gefühlslage anderer zu erkennen, ist ein wichtiger Teil bei der Konfliktlösung

© Stefanie Trah

Lernen fürs Leben

Auch wenn bei PiT der Umgang mit Gewalt im öffentlichen Raum im Mittelpunkt steht, hat das Training auch Auswirkungen auf das Konfliktlösungsverhalten im privaten Umfeld. Denn die Strategien lassen sich genauso in der Schule oder dem Sportverein anwenden. „Erst vor kurzem habe ich eine Schülerin getroffen, die ständig in Prügeleien geraten ist. Vor einiger Zeit hat sie unser PiT-Programm durchlaufen. Sie hat berichtet, dass sie sich seitdem viel besser unter Kontrolle hat. Neulich wurde sie blöd von einem anderen Mädchen angemacht, aber sie ist nicht darauf eingegangen“, berichtet Polizistin Diana Rummel zum Abschluss.

Kontakt

Schulsozialarbeit Ernst-Elias-Niebergall-Schule

Dörte Kohl

Vogelsbergstr. 46

64289 Darmstadt

[email protected]
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