Nicht nur abschrecken, sondern aufklären
Das Präventionsprojekt „Sport statt Drogen“ in Cham
Auch Ex-Fußballer und Ex-Alkoholiker Uli Borowka (zweiter von links) unterstützt das Präventionsprojekt „Sport statt Drogen“
© Sport statt Drogen
Synthetische Drogen wie Crystal Meth breiten sich in Deutschland immer weiter aus. Betroffen sind vor allem die Grenzregionen in Tschechien. „Dass wir seit einiger Zeit mit einer richtig großen Drogenproblematik kämpfen müssen, hat vor allem zwei Gründe“, weiß Roland Dachauer, Leiter des Präventionsprojektes „Sport statt Drogen“ im bayerischen Cham: „Erstens, weil der private Drogengebrauch in Tschechien legalisiert wurde. Und zweitens, weil sich in diesem Zusammenhang auf tschechischer Seite viele illegale Drogenküchen angesiedelt haben.“ In dieser Kombination habe sich eine sehr große Drogenwelle aufgebaut, die seit einigen Jahren auch ganz massiv auf das deutsche Grenzgebiet überschwappt. „Das war der Auslöser für uns, zu sagen, wir müssen hier entgegenwirken“, erläutert Dachauer. So sei Anfang des Jahres 2013 das Projekt „Sport statt Drogen“ entstanden.
Öffentlichkeitswirksame Events unter dem Zeichen „Sport statt Drogen“
„Unsere erste Zielgruppe sind Jugendliche von 14 bis 19 Jahren im bayerisch-tschechischen Grenzgebiet. Wir wollen nicht nur abschrecken, sondern aufklären, umfassend informieren und sie zu aufgeschlossenen Jugendlichen erziehen, die wissen, wie sie mit der Drogengefahr in unserer Heimatregion umzugehen haben“, so Dachauer. Die zweite Zielgruppe sei die Öffentlichkeit. Die akute große Drogenproblematik werde gar nicht in diesem Ausmaß wahrgenommen. „Daher möchten wir unsere Botschaft gezielt in die Öffentlichkeit tragen und dort dauerhaft in der öffentlichen Diskussion halten“, betont er. Einmal im Jahr wird unter anderem ein öffentlichkeitswirksames Event unter dem Zeichen „Sport statt Drogen“ durchgeführt.
Die zweite wichtige Projekt-Säule ist die aktive Drogenprävention in Sportvereinen. „Um die freiwillige Teilnahme an den Maßnahmen interessanter zu gestalten, verbinden wir das mit attraktiven Sport- und Freizeitangeboten. So haben wir zum Beispiel im Anschluss an eine Präventionsveranstaltung gemeinsam zu Mittag gegessen und sind dann zu einem Fußballbundesligaspiel gefahren.“ Sportvereine würden neben Elternhaus, Schule und Ausbildungsplatz eine entscheidende Plattform bieten, Jugendliche effektiv zu erreichen. Auch im Umland möchte man weitere Vereine dafür begeistern, Drogenprävention für Jugendliche in ihr Vereinsleben zu integrieren.
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