Cybercrime – intensiv


„BackUp“ gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus

Beratungsstelle für Opfer rechter Gewalt


Rechtsextremismus sollte in der Gesellschaft keinen Platz haben

© Marco2811/stockadobe.com

 

„BackUp“ ist eine von zwei Beratungsstellen für Betroffene von rechter Gewalt in Nordrhein-Westfalen. Sie ist für den Bereich Westfalen-Lippe zuständig, während die Opferberatung Rheinland in dem anderen Landesteil die Anlaufstelle ist. Seit November 2011 unterstützt das Projekt „BackUp“ Betroffene von extrem rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt, deren Angehörige sowie Zeuginnen und Zeugen.

 

„BackUp“ arbeitet proaktiv und aufsuchend. „Wir recherchieren Angriffe und treffen uns mit den Betroffenen zu Hause oder an einen Ort ihrer Wahl“, sagt Carina Hülle, Beraterin bei BackUp. „Die Beratungsnehmenden sind häufig Menschen, die aus rassistischen Motiven angegriffen werden oder aufgrund ihres politischen Engagements in den Fokus der Rechten rücken – sie passen nicht in das extrem rechte Weltbild der Täter oder Täterinnen.“ Neben rassistischen Vorstellungen – wie antimuslimischer Rassismus, Anti-Schwarzer Rassismus oder Anti-Asiatischer Rassismus – sind auch andere menschenfeindliche Vorstellungen Motive für rechte Gewalttaten wie Antisemitismus, Ableismus (richtet sich gegen Menschen mit Beeinträchtigungen) oder Sozialdarwinismus (richtet sich z. B. gegen wohnungslose Personen). Diese Rassismen und menschenfeindlichen Vorstellungen sind in der Mitte der Gesellschaft verankert und werden somit nicht nur von Neo-Nazis geäußert, verbreitet oder als Angriffsgrund genutzt.

 

Die Beratung ist kostenlos und kann auf Wunsch auch anonym erfolgen. Die Betroffenen melden sich häufig telefonisch oder das Projekt tritt durch Unterstützung der Polizei mit ihnen in Kontakt.

Ein Plakat des Projekts „BackUp“

© BackUp

„BackUp unterstützt und berät in Fällen, bei denen eine Gewaltschwelle überschritten wurde“, sagt Magdalena Lentsch, die Teamleiterin von „BackUp“. Das trifft auf Körperverletzungen oder Mord zu. „Aber auch massive Bedrohungen und Einschüchterungen werden von Betroffenen als Gewalt empfunden bzw. sind eine Form von Gewalt. Für uns ist hierbei die Perspektive der Beratungsnehmenden entscheidend – diese ist Grundlage unserer Arbeit.“

 

Für Betroffene ist es wichtig zunächst ihre Geschichte in einem geschützten Rahmen erzählen zu können und dass sie ernst genommen werden. „Danach erst klären wir weitere Fragen. Für eine Beratung bei BackUp ist es nicht notwendig, dass eine Strafanzeige gestellt wurde“, so Lentsch. Die Beraterinnen und Berater überlegen gemeinsam mit den Betroffenen, wie diese in ihrer individuellen Situation am besten unterstützt werden können. Diese Hilfe kann ganz unterschiedlich aussehen. „Wir vermitteln zu Traumaambulanzen oder niedergelassenen Psychologinnen und Psychologen, machen Öffentlichkeitsarbeit, stellen Entschädigungsanträge, und begleiten Betroffene zu Zeugen- und Zeuginnenaussagen oder zu Gerichtsverhandlungen.“

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