Cybercrime – intensiv


Die medialen Kinder

Im Chat kann man auch auf unangenehme Gesprächspartner treffen

© shockfactor, fotolia 

Gefährliche Bilder und Videos

Das selbstständige Surfen im Internet birgt auch die Gefahr, mit jugendgefährdendem Inhalt in Berührung zu kommen oder belästigt zu werden. Jedes dritte Mädchen und jeder vierte Junge berichtete während der Befragung zur KIM-Studie von 2010 von unangenehmen Begegnungen im Chat. 17 Prozent der Mädchen und 14 Prozent der Jungen sind schon mehrfach auf unangenehme Gesprächspartner gestoßen. Acht Prozent der befragten Kinder gaben an, dass sie auf unangenehme Sachen im Internet gestoßen sind. Dabei war mehr als die Hälfte sexuellen Inhaltes, 20 Prozent von Gewalt geprägt und neun Prozent Horrorvideos. Dagegen können Filter und Kindersicherungssysteme helfen. Jedoch waren solche Systeme nur bei 22 Prozent der befragten Kinder installiert. 

Mobbing 2.0

Ein weiterer großer Vorteil des Internets ist, dass Kinder schneller Kontakte knüpfen und stärker vernetzt sind. Dadurch können sich die Kinder sehr viel einfacher und schneller organisieren. „Das hat positive Aspekte, aber auch negative“, weiß Sabine Feierabend, „gerade das Thema Mobbing hat ganz neue Dimensionen angenommen.“ Wenn vor 15 Jahren jemand in der Klasse gesagt hat: „Der ist doof“, dann wurde er im schlimmsten Fall nur in der Schule gemobbt: Es wurden Zettel mit kurzen Texten durch die Klasse gereicht, die den Mitschüler oder die Mitschülerin lächerlich machen sollten. Die Möglichkeiten haben sich geändert. Mobbing in der Schule tritt sicher nicht häufiger als früher auf, aber intensiver: Denn es kann in kurzer Zeit viel schneller verbreitet werden. In Zeiten von Handy, Internet und Sozialen Netzwerken haben Schüler auch nach Schulschluss die Möglichkeit, ihre Mitschüler weiter zu belästigen. Die gemobbten Kinder haben es deutlich schwerer als früher. Mit nur wenigen Klicks kann man zudem Bilder verändern und ins Internet stellen. „Da ist schnell der Kopf von jemandem auf einen anderen Körper montiert und online gestellt, so dass es jeder sieht“, erzählt Feierabend, „das war früher in dieser Einfachheit und Geschwindigkeit nicht möglich.“

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