Cybercrime – intensiv


Was kann ich gegen Cybermobbing tun?

Es ist wichtig, mit jemandem darüber zu sprechen!

Auch außerhalb der Schule macht Cybermobbing Betroffenen das Leben schwer

© burdun/stock.adobe.com

 

Jan ist 13 Jahre alt und geht in die siebte Klasse. Seit einigen Wochen machen ihm ein paar Klassenkameraden das Leben zur Hölle. Blöde Sprüche auf dem Schulhof und gemeine Nachrichten und Drohungen sind zu Jans Alltag geworden. Außerdem posten sie peinliche Bilder von ihm auf Facebook und setzen Gerüchte über ihn in die Welt. Als er eines Montags die Schule schwänzt, kommt er zufällig beim Jugendamt vorbei. Der Aushang „Was kann ich gegen Cybermobbing tun?“ lässt ihn innehalten. Er kommt näher und betrachtet ihn genauer. Dabei trifft er auf Petra Kogelheide. Sie ist Jugendpsychologin und hat schon viele Kinder und Jugendliche zu Cybermobbing beraten. Die beiden kommen ins Gespräch:

Jan: Ich werde seit einiger Zeit gemobbt. Zumindest glaube ich, dass man das Mobbing nennt. Am Anfang dachte ich, dass das irgendwann aufhört. Aber es wurde nur schlimmer. Muss ich das jetzt die ganze restliche Schulzeit ertragen?

Petra Kogelheide: Das musst du auf keinen Fall aushalten und solltest es auch nicht – das was du beschreibst, ist sogar strafbar! Es gibt zwar kein Gesetz, das Cybermobbing verbietet. Aber Bedrohung, die Verletzung des persönlichen Lebensbereiches durch Bildaufnahmen, also auch peinliche Bilder, ist auf keinen Fall erlaubt! Nur du hast das Recht an deinen eigenen Bildern. Das nennt man das „allgemeine Persönlichkeitsrecht“. Auch Beleidigungen und das bewusste Verbreiten von Lügen können strafbar sein. Von alleine hört Mobbing leider meistens nicht auf. Die Mobber legen höchstens noch etwas drauf. Du solltest dir auf jeden Fall Unterstützung holen!

Jan: Meine Freunde finden das auch irgendwie doof, aber manchmal lachen sie einfach mit, wenn es gegen mich geht. Das macht mich echt traurig...

Petra Kogelheide: Das kann ich gut verstehen. Es ist wichtig, dass du mit ihnen darüber redest. Frag sie mal – am besten jeden einzeln – wie sie sich an deiner Stelle fühlen würden. Sag ihnen, dass du Unterstützung erwartest, wenn sie wirklich deine Freunde sind. Nicht mehr mitlachen oder weggehen reicht oft schon. Wenn ein Mobber merkt, dass er keine Mitlacher und Mitmacher mehr hat, steht er plötzlich selber dumm da.

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