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Bei Demonstrationen vermitteln

Die Versammlung von linken Gruppen am 1. Mai, Demos für artgerechte Tierhaltung oder öffentliche Kundgebungen von Atomkraftgegnern: In wohl keiner anderen deutschen Stadt wird häufiger vom Grundrecht der Versammlungsfreiheit Gebrauch gemacht als in Berlin. Das stellt die Polizei vor eine besondere Herausforderung. Denn sie hat sowohl die Aufgabe, für die Sicherheit aller Anwesenden zu sorgen, als auch auf Unruhen oder Straftaten zu reagieren. In Berlin setzt man daher auf polizeiliche Kommunikationsteams, die zusätzlich zu den regulären Einsatzkräften vor Ort sind. Sie suchen den Kontakt zu Demoteilnehmern und anderen Anwesenden. Dadurch will man Konflikten vorbeugen, aber auch Verständnis für die teils hohe Polizeipräsenz schaffen.

Proaktive Kommunikation

Die Mitarbeit im Kommunikationsteam ist eine freiwillige Zusatzaufgabe zum regulären Dienst, die nicht selten mit Überstunden verbunden ist. Wer dabei sein will, muss proaktiv kommunizieren können und Spaß daran haben, mit den Versammlungsteilnehmern ins Gespräch zu kommen. „Dafür muss man gemacht sein. Das kann nicht jeder“, erklärt der Mitarbeiter der Polizeidirektion Einsatz. Besondere Zugangsvoraussetzungen bestehen jedoch nicht. Daher sind die Teams in Berlin breit aufgestellt. „Das Ganze ist eine gesamtbehördliche Aufgabe. Derzeit beteiligen sich sowohl Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Funkwageneinsatzdienstes und des Bereichs der Sachbearbeitung, als auch Mitarbeiter des LKA oder der Polizeiakademie“, führt Noack aus. Neue Teammitglieder absolvieren zunächst einen fünftägigen Grundlehrgang, bei dem sie in Sachen Konfliktkommunikation und Krisenintervention geschult werden. Jährlich stattfindende Aufbauseminare dienen dem regelmäßigen Erfahrungsaustausch sowie der Aufarbeitung neuster wissenschaftlicher Erkenntnisse zu den Dynamiken von öffentlichen Versammlungen und Massenphänomenen.

Sebastian Noack

Mitarbeiter in der Polizeidirektion Einsatz in Berlin, © Polizei Berlin

„Zu einem Gespräch gehören immer zwei“

Von Seiten der Berliner Polizei wurde bereits versucht, das Konzept „Kommunikationsteam“ auf andere Großveranstaltungen zu übertragen – beispielsweise auf Fußballspiele. Hier zeigte sich die Maßnahme jedoch weniger erfolgreich. Nach Einschätzung von Sebastian Noack liegt das unter anderem an der Gewaltbereitschaft einiger Fans, die gezielt den Konflikt mit den Einsatzkräften suchen. Wiederum andere verhalten sich der Polizei gegenüber ablehnend, ohne gewaltbereit zu sein. „Zu einem Gespräch gehören immer zwei. Wenn einer nicht dazu bereit ist, ist der Kommunikation eine Grenze gesetzt“, führt der Beamte aus. Der Einsatz der Teams im Rahmen von Versammlungen zeigt sich hingegen weitaus erfolgreicher, wie Noack berichtet: „Auch hier gibt es natürlich diejenigen, die nicht mit uns reden wollen. Grundsätzlich wird die proaktive Kommunikation, die von den Teams ausgeht, aber als sehr positiv empfunden. Die Leute haben das Gefühl, dass ihnen jemand erklärt, was hier gerade passiert.“

MW (31.03.2016)

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