Die medialen Kinder
Wie Computer und Internet das Leben beeinflussen
Kinder beschäftigen sich in ihrer Freizeit gerne mit dem Internet
© Marzanna Syncerz, fotolia
Kind zu sein, ist heute schwieriger und anstrengender geworden als in der Generation der Eltern. Die Anforderungen in der Schule, aber auch in der Freizeit sind im Vergleich zu denen von vor 20 Jahren gestiegen. Kinder von heute wachsen aber auch in einer Welt voller medialer Möglichkeiten auf, die es damals noch nicht gab. Handys, Computer und Internet sind für sie selbstverständlich. Sie sind es gewohnt, schnell und einfach mit jedem Kontakt aufzunehmen und jederzeit auf Informationen zugreifen zu können.
Computer bei Kindern immer beliebter
Sabine Feierabend ist Referentin in der SWR-Medienforschung und dort u. a. für das Thema Kinder und Jugend zuständig. Gemeinsam mit dem Medienpädagogischen Forschungsverbund Südwest ist sie für die Konzeption, Durchführung und Aufbereitung der KIM-Studie (Kinder + Medien, Computer + Internet – Basisuntersuchung zum Umgang 6- bis 13-Jähriger in Deutschland) verantwortlich. „Für die 6- bis 13-Jährigen ist der Fernseher das wichtigste Medium. Das stimmt immer noch – obwohl wir in den letzten Jahren beobachten, dass die Kinder immer früher und spielerischer mit Technologien wie Handys oder Computern umgehen, da diese in vielen Familien zu Alltagsgegenständen geworden sind“, berichtet die Expertin über die Ergebnisse der KIM-Studie 2010. Danach haben neun von zehn Haushalten mit Kindern zwischen 6 und 13 Jahren einen Computer zu Hause und 89 Prozent auch einen Internetanschluss. Jedes zehnte Kind zählt den Computer zu seinen drei Lieblingsbeschäftigungen. Dabei werden die Kinder, die einen Computer selbstständig benutzen, immer jünger. Da für die meisten Internetanwendungen Lesen und Schreiben eine Grundvoraussetzung ist, ist dem Alter nach unten aber eine natürliche Grenze gesetzt. Daher nutzen die 6- bis 7-Jährigen den Computer am häufigsten zum Spielen. „Bei älteren Kindern sieht das anders aus, sie sind schon sehr aktiv und eigenständig im Netz“, erklärt Sabine Feierabend. Die Tendenz geht dabei zu sozialen Netzwerken wie SchülerVZ. Während im Jahr 2008 erst 16 Prozent der Kinder mindestens einmal die Woche Social Communities nutzten, waren es 2010 mit 43 Prozent mehr als doppelt so viele. Vor allem Mädchen sind hier sehr aktiv.
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