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Steigende Energiepreise verstärken Armut

Steigende Energiepreise sind zurzeit ein wesentlicher Treiber der Inflation. Besonders Menschen aus den unteren Einkommensschichten treffen die Preissteigerungen hart, warnen Sozialverbände. Initiativen wie „Hessen bekämpft Energiearmut“ der Verbraucherzentrale Hessen e.V. beraten und unterstützen Betroffene.

Nicole Hensel, Projektleiterin „Hessen bekämpft Energiearmut“

© Verbraucherzentrale Hessen e.V.

Überprüfung der Abrechnung

„Wenn Menschen uns kontaktieren, überprüfen wir zunächst, ob die Rechnungen einwandfrei sind oder ob ein Ablese- oder Abrechnungsfehler vorliegt“, erklärt Nicole Hensel. Sie ist Juristin und seit Jahren bei der Verbraucherzentrale Hessen e.V. im Bereich Energie tätig. Ungewöhnlich hohe Abrechnungen können beispielsweise zustande kommen, wenn der Verbrauch etwa über einen längeren Zeitraum nur geschätzt wurde – und das zu niedrig. Wird dann über eine Ablesung der tatsächliche Verbrauch festgestellt, kann das zu einer außergewöhnlich hohen Jahresabrechnung und zu einem deutlichen Anstieg der monatlichen Abschlagszahlungen führen. In diesem Fall kann dann in Verhandlungen mit dem Energieversorger etwa erreicht werden, dass die Abschlagszahlungen neu berechnet und gegebenenfalls wieder gesenkt werden. Doch auch bei hohen Nachzahlungen, die ärmere Haushalte schnell überfordern können, versucht die Energieschuldenberatung als Mediator zwischen Versorgern und den betroffenen Verbrauchern Lösungen zu finden, wie etwa die Vereinbarung von Ratenzahlungen. Die Bandbreite der Anfragen an die Energieschuldenberatung ist groß. So werden Tipps gegeben, wie eine Abrechnung zu lesen und zu verstehen ist, oder was unternommen werden kann, wenn sich die persönliche finanzielle Situation eines Ratsuchenden – etwa durch Kurzarbeit oder Arbeitslosigkeit – verschlechtert hat und die Abschlagszahlungen nicht mehr geleistet werden können. „Nach unserer Erfahrung ist es immer der beste Weg, den Energieversorger direkt zu kontaktieren, denn wenn man nicht reagiert, bleibt diesem auch nichts anderes übrig, als irgendwann den Strom abzustellen“, empfiehlt Hensel. Und nicht immer funktioniere es so schnell und problemlos wie bei der Rentnerin, dass der Strom wieder angestellt wird. Dazu kommen außerdem noch weitere Kosten für die Aufhebung der Sperre. Dies ist häufig ein hoher dreistelliger Betrag. Aber in der Regel seien die Unternehmen an einer einvernehmlichen Lösung interessiert, so die Erfahrung der Projektleiterin.

Energiesparmaßnahmen senken Verbrauch

Wenn in der Beratung festgestellt wird, dass der Energieverbrauch generell zu hoch ausfällt, etwa im Vergleich zu Haushalten ähnlicher Größe, wird der Kontakt zur einer Energiesparberatung vermittelt, um die Ursachen für den hohen Verbrauch zu ermitteln und – falls möglich – nachhaltig zu senken. Allerdings muss man dabei berücksichtigen, dass häufig die Wohnsituation der Verbraucher kaum effektive Einsparungen zulässt, etwa weil das Gebäude schlecht gedämmt ist und vielleicht sogar mit energiefressenden Stromradiatoren geheizt wird. Manchmal kann dann schon die Anschaffung eines energiesparenden Kühlschranks oder anderer Elektrogeräte den Stromverbrauch senken. Für die Ratsuchenden ist es nicht immer einfach, ihre zum Teil prekäre Lebenssituation vor den Energieschuldenberatern auszubreiten. Da spielt auch Scham eine große Rolle. „Wir nehmen uns sehr viel Zeit und versuchen, Vertrauen aufzubauen“, erzählt Nicole Hensel. „Doch das Schöne an unserer Arbeit ist, dass wir etwas bewirken können und wir dann die Erleichterung bei unseren Verbrauchern spüren, wenn eine Lösung gefunden wurde und beispielsweise der Strom wieder angestellt wird.“

TE (28.01.2022)

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