Welche Rechte haben Opfer einer Straftat?
Die Nebenklage als zentrales Opferrecht
Vielen Opfern ist es nach einer Straftat wichtig, in einem Verfahren gegen den Täter als Nebenkläger aufzutreten, da man sich dann selbst aktiv in den Prozess einbringen und das Geschehen verfolgen kann. Das heißt: Man selbst oder der Anwalt kann während dem Verfahren Fragen und Anträge stellen, weitere Sachverständige einbringen, Entscheidungen beanstanden und ein Schlussplädoyer halten. Roland Weber: „Vielen Opfern hilft die Nebenklage bei der Bewältigung und Aufarbeitung der Tat, da sie alles vor Ort mitverfolgen können – selbst wenn die Verhandlung eigentlich unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfindet.“ Wird der Täter zu einer Gefängnisstrafe verurteilt, hat man als Opfer außerdem das Recht zu erfahren, wenn der Täter Hafturlaub hat, die Haft gelockert wird oder er aus der Haft entlassen wird.
Adhäsionsverfahren zur schnellen Entschädigung
Auch während des laufenden Verfahrens können gegen den Täter im Rahmen des so genannten Adhäsionsverfahrens bereits Schadens- und Schmerzensgeldansprüche geltend gemacht werden. Der Begriff „Adhäsion“ ist vom lateinischen Verb „adhaedere = anhaften“ abgeleitet. Damit ist also ein zweites, am ersten Verfahren „anhaftendes“ Verfahren gemeint. „So lange ein Täter noch nicht verurteilt ist, wird er viel daran setzen, um eventuell Strafmilderung zu erhalten – viele sind dann zum Beispiel bereit, einen Kredit aufzunehmen, um dem Opfer etwas zahlen zu können“, ist die Erfahrung des Fachanwalts. Der Vorteil für den Geschädigten im Gegensatz zum Zivilprozess: Er muss keine Gerichtskosten vorstrecken, kommt relativ schnell an einen Titel, also an ein gültiges Urteil, und erhält in vielen Fällen einigermaßen schnell eine finanzielle Entschädigung.
Hilfe durch das Opferentschädigungsgesetz
Ist der Täter nicht in der Lage, entsprechende Entschädigungen an das Opfer zu zahlen, greift in Deutschland das Opferentschädigungsgesetz (OEG). Entsprechende Anträge stellt man beim zuständigen Versorgungsamt. „Dieses Gesetz greift insbesondere dann, wenn durch entstandene Verletzungen etwa besondere Heilkosten anfallen oder Umschulungsmaßnahmen nötig werden. Aber auch zeitlich begrenzte oder dauerhafte Rentenzahlungen können durch das OEG abgedeckt werden, zum Beispiel, wenn ein Opfer nach einer Tat so schwer traumatisiert ist, dass es seinen Beruf nicht mehr ausüben kann“, erklärt Weber. Wichtig zu wissen: Das Opferentschädigungsgesetz tritt auch dann in Kraft, wenn man im Ausland Opfer einer Straftat geworden ist. Voraussetzung dafür ist, dass dort vor Ort Anzeige erstattet wurde. Zurück in Deutschland kann man sich dann ebenfalls an das Versorgungsamt wenden. „Dort sitzt ein ganzer Stab an Experten und Übersetzern, die zusätzlich mit den zuständigen ausländischen Behörden Kontakt aufnehmen, die nötigen Unterlagen anfordern und die Geltendmachung von Rechtsansprüchen im jeweiligen Land sicherstellen“, so Roland Weber.
SW (29.08.2014)
Weitere Artikel zum Thema Einbruchschutz
Was macht eine gute Versicherung aus?
Wie gut eine Versicherung wirklich ist, merkt man häufig erst, wenn...[mehr erfahren]
Maßnahmen müssen sich an der Art der Verletzung orientieren
Bei einem schweren Haushaltsunfall gilt grundsätzlich: Holen Sie so...[mehr erfahren]
So schreckt man Täter ab
Ist niemand zuhause, wittern Einbrecher ihre Chance: Die Polizeiliche...[mehr erfahren]
Alarmanlagen schützen vor Einbruch und Überfall
Neben der mechanischen Sicherung eines Gebäudes spielt auch der...[mehr erfahren]
Polizei unterstützt Senioren mit außergewöhnlichen Präventionsmethoden
Senioren sind von bestimmten Straftaten wie Raub- oder...[mehr erfahren]
Sicherheitsmaßnahmen für Unternehmen
Maßnahmen zum Einbruchschutz gibt es viele. Aber welche sind die...[mehr erfahren]
Unterschiedliche Täterprofile
Neben den örtlich ansässigen Tätern, die Einbrüche häufig im Rahmen...[mehr erfahren]
Aktivitäten
Service
Präventionsvideos
"Ein Bild sagt mehr als tausend Worte". Und gerade mit bewegten Bildern werden wir alle viel leichter erreicht als mit nüchternen Informationsmaterialien, die nur den Verstand ansprechen. Hier finden Sie die Präventionsvideos.
Schützen Sie Ihre Immobilie gegen Einbruch!
Erklärung einschlägiger Präventions-Begriffe
Beliebte Artikel zum Thema Einbruchschutz
Polizeiliche Kriminalstatistik 2023
Im Jahr 2023 ist die Zahl der Wohnungseinbruchdiebstähle bundesweit...[mehr erfahren]
Alarmanlagen; Sicherungen für Türen und Fenster
Durch eine gute mechanische Sicherung von Fenstern und Türen...[mehr erfahren]
Teil 2: Die häufigsten Fragen zu Türen, Fenstern und Alarmanlagen
Statistiken zum Thema Einbruchschutz zeigen: Rund 40 Prozent der...[mehr erfahren]
Teil 1: Die häufigsten Fragen zu Einbrechern, deren Vorgehensweisen und Ihrem Versicherungsschutz
Seit dem Jahr 2016 geht die Zahl der Einbrüche stetig zurück – so...[mehr erfahren]