Beziehungstaten frühzeitig erkennen
Täter zeigen sogenanntes „Leaking“
Um zu erkennen, ob ein tödliches Gewaltpotenzial in einer Partnerschaft vorhanden ist, kann es sehr wichtig sein, bestimmte Warnsignale wahrzunehmen. Bislang schätzt die Polizei die Gefährdungen häufig lediglich nach ihrem subjektiven Gefühl ein. „Unser Projekt untersucht Hinweise auf eine möglicherweise bevorstehende Tat und greift auf Erkenntnisse aus der Forschung zu anderen schweren Gewaltformen wie Amoktaten oder terroristischen Anschlägen zurück“, so Stürmer. „Diese Daten haben uns gezeigt, dass die späteren Täter im Vorfeld fast immer ein sogenanntes ‚Leaking‘ zeigen.“ Unter Leaking versteht man in der Psychologie, dass der Täter seine Tatfantasien oder Pläne im Vorfeld unbewusst oder bewusst durchsickern lässt. Dazu gehört etwa die Androhung einer Tat gegenüber Dritten, tatbezogene Äußerungen, auffällige Verhaltensänderungen oder Rechtfertigungen von früheren Taten. Uwe Stürmer: „Wir möchten herausfinden, ob bei Intimiziden ebenfalls ein solches Leaking erkannt werden kann: Gab es in der Vergangenheit schon Situationen, in denen der Täter das Opfer bedroht oder geschlagen hat? Ist ein Täter schon mal mit dem Messer auf das Opfer losgegangen? Was waren die Auslöser?“ Konkrete Warnsignale können auch sein, wenn der Partner übertrieben eifersüchtig ist oder beginnt, die sozialen Kontakte zu kontrollieren. Auch Stalking gehöre zum Bereich Leaking. In den meisten Fällen stelle die Tötung den tragischen Schlusspunkt längerer Konflikte dar. Grundsätzlich könne man zwischen drei verschiedenen Konstellationen unterscheiden: Zum einen gibt es Fälle ohne Vorgeschichte bei der Polizei, bei denen aber im sozialen Umfeld Beziehungsprobleme bekannt sind. Dann gibt es Fälle, von denen die Polizei schon Kenntnis hatte, und die schließlich eskalieren. Und es gibt Szenarien, denen eine klare Bedrohung vorausgeht und die als „Mord mit Ansage“ bezeichnet werden können: „Wenn du mich verlässt, bringe ich dich um.“ Besonders kritisch sind für Frauen Situationen angekündigter oder vollzogener Trennungen oder Scheidungen – dann eskaliert die Gewalt oft: „In der Trennungsphase ist statistisch gesehen der gefährlichste Mensch der eigene Partner“, so Stürmer.
Polizei soll geschult werden
GaTe wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit 1,1 Millionen Euro gefördert und wird voraussichtlich im Sommer 2024 abgeschlossen sein. Die Ergebnisse sollen über die Innenministerkonferenz bundesweit in die Polizeiarbeit einfließen und auch der Polizei in Österreich und der Schweiz zur Verfügung gestellt werden. Aufbauend auf den Erkenntnissen des Projekts sollen unter anderem Konzepte und Materialien ausgearbeitet werden, auf deren Grundlage Polizeibeamtinnen und -beamte im Erkennen und Beurteilen von Leaking bei Partnerschaftstötungen geschult werden können. „Wenn wir aus potenziellen Warnsignalen erstmals wirksame Schutzkonzepte ableiten können, müssen wir uns nicht länger nur auf unser Bauchgefühl verlassen“, so Stürmer. „Es ist ein unrealistisches Ziel, dass wir auf diese Weise alle Tötungsdelikte verhindern können. Unser großer Wunsch ist es aber, Frauen in häuslicher Gewalt und Trennungssituationen in Zukunft deutlich besser schützen zu können.“
KF (Stand 30.09.2022)
Kurztipps
Diese Sicherungsmaßnahmen machen Sinn.
Das sollten sie bei Inbetriebnahme einer Alarmanlage beachten.
Das sollten Sie tun, wenn Sie einen Einbruch bemerken.
So schützen Sie Ihr smartes Zuhause vor Hackern und Einbrechern.
Fenster und Türen sollten beim Verlassen des Hauses geschlossen...
So schützen Sie Ihr Zuhause mit einer mechanischen Sicherung.
Weitere Infos zum Thema Einbruchschutz
Schon einfache Maßnahmen erhöhen die Sicherheit
„Wer wirklich bei mir einbrechen will, der schafft das auch!“ – diese...[mehr erfahren]
Bremer Einbruchschutz-Maßnahme zeigt sich erfolgreich
Die Polizei Bremen startete im Jahr 2009 ein vielversprechendes...[mehr erfahren]
Definitionen sicherheitstechnischer Begriffe
Die Abkürzung bedeutet „Überfallmeldeanlage“ bzw....[mehr erfahren]
Das neue Gesetz hat sich bewährt
Seit Januar 2009 gilt das neue Versicherungsvertragsgesetz, das...[mehr erfahren]
Vorbeugender Brandschutz bei der Berufsfeuerwehr Essen
Wenn die Bevölkerung aus den Medien von Hausbränden erfährt, bei...[mehr erfahren]
Rationales Handeln statt emotionaler Reaktionen
In jedem Gebäude ist es sinnvoll, mögliche Brandquellen wie zum...[mehr erfahren]
Wie Sie sich schützen können
Die Tradition des „Haustürgeschäfts“ hat heute oft einen...[mehr erfahren]
Aktivitäten
Service
Präventionsvideos
"Ein Bild sagt mehr als tausend Worte". Und gerade mit bewegten Bildern werden wir alle viel leichter erreicht als mit nüchternen Informationsmaterialien, die nur den Verstand ansprechen. Hier finden Sie die Präventionsvideos.
Schützen Sie Ihre Immobilie gegen Einbruch!
Erklärung einschlägiger Präventions-Begriffe
Beliebte Artikel zum Thema Einbruchschutz Zuhause
Alarmanlagen; Sicherungen für Türen und Fenster
Durch eine gute mechanische Sicherung von Fenstern und Türen...[mehr erfahren]
Teil 2: Die häufigsten Fragen zu Türen, Fenstern und Alarmanlagen
Statistiken zum Thema Einbruchschutz zeigen: Rund 40 Prozent der...[mehr erfahren]
Teil 1: Die häufigsten Fragen zu Einbrechern, deren Vorgehensweisen und Ihrem Versicherungsschutz
Seit dem Jahr 2016 geht die Zahl der Einbrüche stetig zurück – so...[mehr erfahren]