Der Verkehrspolizist kommt in die Schule
Fahrradtraining für Grundschüler
Die meisten Kinder lieben es mit dem Fahrrad zu fahren
© www.haibike.de, pd-f
Das Thema „Verkehrssicherheit“ ist Teil des Grundschullehrplans. Dabei werden die Lehrer von der Polizei unterstützt. Beispielsweise von Joachim Schalke, der im Raum Köln in die Schulen fährt und mit den Kindern ein praktisches Fahrradtraining absolviert und Gefahrenpunkte im Verkehr bespricht.
Für das Fahrradtraining besprechen die Polizisten in ein oder zwei Unterrichtseinheiten im Klassenzimmer zuersteinmal theoretisch mit den Kindern, wie Straßenverkehr funktioniert und wie man sich sicher in ihm bewegt. Es werden die Bedeutungen und Funktionen der Verkehrszeichen vorgestellt und anhand von Bildern Abbiegevorgänge erläutert. Das besonders schwierige Abbiegen nach links wird anhand von acht Punkten durchgesprochen. Außerdem werden Themen wie „Was ist der Sinn und Zweck des Fahrradhelmes?“ und „Wie muss ein Fahrrad verkehrssicher ausgestattet sein?“ behandelt. Wichtig ist den Polizisten dabei, zu vermitteln, wie Fahrradverkehr funktioniert, denn das unterscheidet sich erheblich vom Auto- oder Fußgängerverkehr. Das Konzept von Joachim Schalke und seinen Kollegen besteht darin, das Wissen schrittweise in theoretischen und praktischen Übungen aufzubauen. Denn anschließend geht es auf den Schulhof, wo mit dem Fahrrad Geschicklichkeits-, Brems und Sichtbarkeitsübungen durchgeführt werden. Manchmal fahren die Polizisten mit der Klasse auch raus in den echten Verkehr. Dabei fahren die Kinder eine Strecke, die vorher eingeübt wurde, in Begleitung, aber eigenverantwortlich ab. „Wenn wir unterwegs sind, müssen sie lernen, mit Verkehrsbeziehungen umzugehen: Wie begegnen mir andere Verkehrsteilnehmer (Fußgänger, andere Radfahrer, Autofahrer, Bus oder Straßenbahn)? Das lernt man nicht im Klassenzimmer“, so Schalke.
Auch ein Elternabend ist Teil des Verkehrssicherheitskonzeptes, damit die Eltern ebenfalls fit sind und Fragen stellen können. Dabei werden auch heikle Themen wie Regressansprüche nach einem Unfall angesprochen, die sinken, wenn ein Fahrrad nicht verkehrssicher ausgestattet ist. „Da hören die meisten Eltern sehr gut hin“, berichtet der Verkehrssicherheitsberater Joachim Schalke, „leider sind die Elternabende nicht so gut besucht, wie wir uns das vorstellen.“
Joachim Schalke ist Polizeioberkommissar beim Polizeipräsidium Köln in der Direktion „Verkehr“ bei der Dienststelle „Verkehrsunfallprävention Opferschutz“. Seit zirka fünf Jahren trainiert er mit Kindergarten- und Schulkindern das sichere Verhalten im Straßenverkehr zu Fuß und mit dem Fahrrad. Außerdem ist er Vorsitzender des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) Köln.
Erlebnislernen als didaktisches Mittel
Die oft komplizierten Verkehrsthemen werden den Kindern ihrem Alter entsprechend vermittelt. Dabei arbeiten die Verkehrssicherheitsberater mit Handpuppen, Musikinstrumenten oder Bildgeschichten. Es ist wichtig, dass die Symbole nicht nur gezeigt, sondern Interaktionen zwischen den Polizisten und den Kindern stattfinden und Dinge ausprobiert werden. Dieses Erlebnislernen ermöglicht die Vorgänge besser zu erfassen und auch umzusetzen. Die Kinder dürfen dabei nicht mit Informationen überfrachtet werden. Daher arbeitet Schalke oft mit Sprachbildern.
Die meisten Kinder sind begeistert, wenn ein Polizist in die Schule kommt. „Diesen Vorteil nutzen wir und verbinden es mit den Inhalten, die wir vermitteln möchten“, berichtet Schalke. Der Verkehrssicherheitsberater hat ein Dienstfahrrad mit dem er, wenn möglich, auch anreist: „Das ist mein didaktisches Mittel. Ich muss kein Fahrrad an die Wand malen, ich kann gleich am Objekt die notwendige Ausstattung erläutern.“ www.ratschlag-info.de
gibt es viele praktische Tipps und Informationen rund ums Rad für Kitas, Schulen, Familien und Vereine.
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