Sexueller Missbrauch im Kinderheim
Das „verfluchtes Paradies“
![](/fileadmin/img/2011_0081_01.jpg)
Gewalt gehörte in vielen DDR-Kinderheimen zur Tagesordnung
© reiro, fotolia
Kinder sollten in der DDR früh zu „sozialistischen Persönlichkeiten“ erzogen werden. Wer als schwererziehbar galt, musste schon in jungen Jahren das Elternhaus gegen eine Unterbringung in einem Jugendwerkhof oder Spezialkinderheim eintauschen. In vielen Fällen kam es dort zu sexuellen Übergriffen auf Kinder und Jugendliche.
Rausdorf, ein kleiner Ort ganz in der Nähe von Stadtroda im Jahr 1975. Mitten in der idyllischen Landschaft Thüringens, dem grünen Herzen der DDR, steht märchenhaft ein Schloss. Von außen schön anzusehen, herrscht im Inneren ein erbarmungsloses Regime. Wie 32 Jugendwerkhöfe und weitere 37 Spezialkinderheime dient das Heim „Fritz Große“ auf dem Schlossgelände zur Internierung und Umerziehung von Kindern und Heranwachsenden, die den harten Erziehungs- und Glaubensidealen der Sozialistischen Diktatur nicht genügen. Die Methoden der Heimleitung und der Erzieher sind brutal. Susanne Schulz, Tochter eines im Schloss arbeitenden Lehrers, erinnert sich: „Für alle Kinder galten die vier pädagogischen „D’s“: Dampf, Druck, Drill und Dresche. Schüler, die ihre Lage nicht ertrugen, versuchten zu fliehen und lösten damit regelrechte Menschenjagden aus. Wir Kinder wussten, dass diese Jugendlichen anschließend verprügelt wurden.“
„Was habe ich getan?“
Doch nicht nur Prügel und Demütigung sind im „verfluchten Paradies“, wie Schulz das Schloss nennt, an der Tagesordnung. In ihrer Allmacht nutzen die Heimmitarbeiter die Kinder auf alle erdenklichen Arten aus. Der Erzieher H. wird besonders gefürchtet. Mehrere männliche Schüler werden von H. über Jahre hinweg sexuell missbraucht. In einem Klima der Angst und des Schweigens wird der Missbrauch weder angezeigt noch über ihn gesprochen. Für die Heimleitung gilt es, jegliches Aufsehen zu vermeiden und die Polizei aus dem Geschehen herauszuhalten. Susanne Schulz war zwar als Personalangehörige nie direkt in „Fritz Große“ untergebracht, erlebte aber die Geschehnisse dort so lange als Zeugin, bis sie selbst zum Opfer wurde. „Ich wurde vom Sohn des Hausmeisters attackiert. Später wurde ich von einem Schüler missbraucht. Vom ersten Übergriff habe ich meinem Vater sofort erzählt. Er erwischte den Täter, stellte ihn zur Rede und schlug ihm ins Gesicht. Heute kann ich sein Verhalten verstehen und nachvollziehen, als Kind war ich so entsetzt, dass ich Mitleid mit dem Täter bekam. „Was habe ich getan?“, dachte ich. Von da an erzählte ich nichts mehr.“
35 Jahre später: Es hat lange gedauert, bis Susanne Schulz dazu in der Lage war, sich mit den Geschehnissen ihrer Vergangenheit auseinanderzusetzen. Die heute 43-Jährige durchlief schon unterschiedlichste Behandlungen, um Wege zu finden, mit dem Erlebten umzugehen. Dazu gehörten ein stationärer Aufenthalt in einer Psychosomatischen Klinik, eine Traumtherapie sowie eine ambulante Psychotherapie, die sie erst kürzlich beendet hat. Das alles hat ihr geholfen, die Traumata ihrer Kindheit „zu bearbeiten“, wie sie es selbst ausdrückt. Eine komplette Heilung im klassischen medizinischen Sinne gibt es für die erlittenen seelischen Verletzungen von Susanne Schulz nicht. Sie weiß: „Die Betroffenen haben lebenslang mit den Folgen der Taten zu kämpfen.“ Dennoch ist sie froh, dass sich ihr Zustand stabilisiert hat: „Mir geht es endlich besser.“
Kurztipps
![](/typo3temp/assets/_processed_/7/3/csm_2023_0089_01_6598b5aecc.jpg)
Diese Sicherungsmaßnahmen machen Sinn.
![](/typo3temp/assets/_processed_/2/4/csm_tipps-einbau-alarmanlage_5460092367.jpg)
Das sollten sie bei Inbetriebnahme einer Alarmanlage beachten.
![](/typo3temp/assets/_processed_/4/a/csm_Verhalten-nach-Einbruch_b077aff2d4.jpg)
Das sollten Sie tun, wenn Sie einen Einbruch bemerken.
![](/typo3temp/assets/_processed_/9/8/csm_2017_0260_01_d9447d462d.jpg)
So schützen Sie Ihr smartes Zuhause vor Hackern und Einbrechern.
![](/typo3temp/assets/_processed_/6/a/csm_2017_0041_01-quadrat_02_b1bd496435.jpg)
Fenster und Türen sollten beim Verlassen des Hauses geschlossen...
![](/typo3temp/assets/_processed_/d/b/csm_2017_0230_01_c178a3956f.jpg)
So schützen Sie Ihr Zuhause mit einer mechanischen Sicherung.
Weitere Infos zum Thema Einbruchschutz
Die Initiative „Das sichere Haus“ vereint Partner aus Handel, Handwerk, Planungswesen und der Polizei
„Viel zu oft muss erst ein Einbruch geschehen, bis die Leute bereit...[mehr erfahren]
Das neue Gesetz hat sich bewährt
Seit Januar 2009 gilt das neue Versicherungsvertragsgesetz, das...[mehr erfahren]
Was ist versichert, was nicht?
Eine unangenehme Vorstellung: Einbrecher verschaffen sich Zugang zu...[mehr erfahren]
Definitionen sicherheitstechnischer Begriffe
Die Abkürzung bedeutet „Überfallmeldeanlage“ bzw....[mehr erfahren]
Tipps für Nachbarn: Grillen, Lärm und Grundstücksgrenzen
Streit unter Nachbarn muss nicht mit einer Verletzung enden wie im...[mehr erfahren]
Wie Sie sich schützen können
Die Tradition des „Haustürgeschäfts“ hat heute oft einen...[mehr erfahren]
Graffiti ist eine Herausforderung für die gesamte Gesellschaft
Graffitis und Farbschmierereien gehören heute zum normalen...[mehr erfahren]
Aktivitäten
Service
Präventionsvideos
"Ein Bild sagt mehr als tausend Worte". Und gerade mit bewegten Bildern werden wir alle viel leichter erreicht als mit nüchternen Informationsmaterialien, die nur den Verstand ansprechen. Hier finden Sie die Präventionsvideos.
Schützen Sie Ihre Immobilie gegen Einbruch!
Erklärung einschlägiger Präventions-Begriffe
Beliebte Artikel zum Thema Einbruchschutz Zuhause
Alarmanlagen; Sicherungen für Türen und Fenster
Durch eine gute mechanische Sicherung von Fenstern und Türen...[mehr erfahren]
Teil 2: Die häufigsten Fragen zu Türen, Fenstern und Alarmanlagen
Statistiken zum Thema Einbruchschutz zeigen: Rund 40 Prozent der...[mehr erfahren]
Teil 1: Die häufigsten Fragen zu Einbrechern, deren Vorgehensweisen und Ihrem Versicherungsschutz
Seit dem Jahr 2016 geht die Zahl der Einbrüche stetig zurück – so...[mehr erfahren]