< Sicherheit ist planbar

„Wir sind auf der Seite der Kinder“

Kriminalhauptkommissarin Cathrin Frost arbeitet bei der Kriminalpolizei in Eutin, einer Kreisstadt in Schleswig-Holstein mit 17.000 Einwohnern. Gemeinsam mit einer Kollegin bearbeitet sie vorrangig Fälle von sexuellem Missbrauch. Dabei ermitteln sie nicht von sich aus. Auch Hinweise von Unbeteiligten erhalten sie nur sehr selten. Von den meisten Fällen erfahren sie, wenn sich Eltern direkt an die Polizei wenden und eine Anzeige erstatten.

 

Bei sexuellem Missbrauch sollte umgehend die Polizei informiert werden

© pegbes, fotolia

Belastbare Beweise zusammenstellen 

Für den weiteren Verlauf ist es entscheidend, wann die letzte Tat stattfand. Hat das Kind eventuell noch akute Verletzungen oder gab es einen Geschlechtsverkehr mit dem Kind, muss dies natürlich ärztlich untersucht werden. „Das macht in der Regel dann eine Rechtsmedizinerin, denn deren Bericht ist vor Gericht sehr beweiskräftig.“ Wenn das Kind aufgrund von Verletzungen jedoch ins Krankenhaus muss, wird die Untersuchung auch dort vorgenommen. Im Anschluss befragen die Polizistinnen weitere Zeugen und am Ende kann der Beschuldigte Stellung nehmen. „Sollte aufgrund der Schwere der Tat eine Untersuchungshaft drohen, greifen wir uns den Beschuldigten natürlich schon früher“, erläutert Cathrin Frost. Aber nicht jeder Fall von sexuellem Missbrauch sei gleich schwer. Der Missbrauch fange schon bei Anfassen und Küssen an und es liege nicht immer ein Geschlechtsverkehr mit dem Kind vor. „Unsere Hauptaufgabe ist nicht, jeden Verdächtigen gleich einzusperren, sondern die Fakten so zu ermitteln, dass die Staatsanwaltschaft gegebenenfalls eine Anklage erheben kann.“ 

Kinder und Mütter nicht allein lassen 

Wurde ein Fall von Missbrauch in einer Familie offenkundig, haben nach der Meinung von Cathrin Frost nicht nur die Kinder weitere therapeutische Hilfe nötig, sondern auch die Eltern. Denn sie meinen, in der Erziehung ihrer Kinder versagt zu haben: Sie konnten ihr Kind nicht vor dem Missbrauch schützen. Auch kämen immer wieder Zweifel hoch, ob die Aussagen des Kindes denn auch wirklich stimmten. „Wir legen den Eltern nahe, dass sie sich Hilfe holen. So verweisen wir sie zum Beispiel an den Kinderschutzbund, der über entsprechende Therapeuten verfügt.“ In Eutin gibt es auch eine kirchliche Beratungsstelle und den Frauennotruf. Viele Eltern gehen nach ihrer Erfahrung zu entsprechenden Einrichtungen. Hier erhalten sie auch zügig Hilfe. Auf einen Therapieplatz dagegen wartet man nicht nur in Eutin unter Umständen ein halbes Jahr und länger. Nach der Erfahrung von Cathrin Frost geht es den Kindern deutlich besser, wenn sie ihr vom genauen Verlauf des Missbrauchs erzählt haben, weil sie dadurch eine große Last losgeworden sind. „Was dann später noch an Therapien dazu kommen muss, damit sie selbstbewusst werden und klare Grenzen setzen können, da sind wir von der Polizei nicht mehr mit dabei. Aber erforderlich ist das allemal.“ WL

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