< Video: Tipps zum Einbruchschutz

Zwangsheirat in Deutschland

Sie sind meist zwischen 16 und 21 Jahren alt und in einer verzweifelten Situation – Mädchen und junge Frauen, die von einer Zwangsehe bedroht sind. Auch in Deutschland sind jedes Jahr mehrere tausend Heranwachsende davon betroffen. Hilfe bietet ihnen zum Beispiel das „Niedersächsische Krisentelefon gegen Zwangsheirat“ vom Verein „Kargah e. V.“ in Hannover. Dort melden sich jedes Jahr rund 150 Betroffene. Eine Mitarbeiterin, die aus Sicherheitsgründen nicht namentlich genannt werden möchte, erklärt die schwierige Lage der jungen Frauen und wie sie Unterstützung finden können.

Flucht in anonyme Schutzeinrichtungen

Minderjährige Mädchen werden nach ihrer Flucht aus der Familie in anonymen Krisen- und Schutzeinrichtungen betreut, die geheim und speziell gesichert sind. Acht solcher Zentren gibt es insgesamt in Deutschland. Für bereits volljährige Mädchen werden Krisenplätze zur Verfügung gestellt, wenn sie in einer akuten Notlage sind. Hier zeigt sich jedoch die Zusammenarbeit der einzelnen Bundesländer als schwierig, da diese Plätze zum Teil nur für junge Frauen aus dem eigenen Bundesland vorgesehen sind. „Nach einer gewissen Zeit muss hier auch die Kostenfrage mit den Jugendämtern geklärt werden. Das ist sehr kompliziert und bürokratisch“, weiß die Mitarbeiterin. Manche Mädchen können still und heimlich aus der Familie verschwinden – etwa, indem sie nach der Schule nicht nach Hause gehen oder einen Arztbesuch vorgeben, um dann stattdessen in die geschützte Einrichtung zu kommen. Andere müssen wir sogar von der Polizei aus der Familie holen lassen, wenn andere sichere Möglichkeiten nicht gegeben sind. „Nicht nur für die Familie, sondern auch für die Mädchen ist das eine schlimme Situation, weil sie das Gefühl haben, der Familie damit noch zusätzliche Schande zu bereiten“, weiß die Expertin. Manche Mädchen nähmen nach einer Weile wieder Kontakt zu ihrer Familie auf, andere kehrten nach ihrer Flucht nie wieder zu ihren Familien zurück. „Es gibt auch Fälle, in denen die Frauen sogar das Land verlassen müssen, weil es in Deutschland für sie zu gefährlich ist – weil die Familie nach ihr sucht.“

Mehr Hilfe nötig

Um vor allem den volljährigen jungen Frauen schneller und unbürokratischer helfen zu können, wünscht sich die Expertin bessere gesetzliche Rahmenbedingungen. „Man muss sich klarmachen, dass diese Frauen zwar nach dem Gesetz erwachsen, aber wenig selbständig sind. Sie wurden zu völliger Unselbstständigkeit erzogen und haben meist nur eine schlechte Schulbildung, was ihre beruflichen Möglichkeiten sehr eingeschränkt. Daher benötigen sie unbedingt Unterstützung.“ Der § 237 Strafgesetzbuch, der seit dem Jahr 2011 Zwangsehen verbietet, sei zwar sowohl für die Familien als auch für die Betroffenen ein wichtiges Signal – aber es müsse auch für genügend Hilfen gesorgt werden. „Ich würde mir wünschen, dass das Thema Zwangsehe außerdem gesamtgesellschaftlich im Kontext der Selbstbestimmung und Gleichstellung der Geschlechter mehr beachtet und auch in den Schulen besprochen wird. Kinder sollten ihre Rechte kennenlernen und Geschlechterrollen sollten hinterfragt werden“, so die Expertin.

SW (26.02.2016)

Seite: << zurück123

Kurztipps

5 Tipps für...
...den Schutz von Garage und Gartenhaus vor Einbruch

Diese Sicherungsmaßnahmen machen Sinn.

5 Tipps für...
...den elektronischen Einbruchschutz

Das sollten sie bei Inbetriebnahme einer Alarmanlage beachten.

5 Tipps für...
...das richtige Verhalten nach dem Einbruch

Das sollten Sie tun, wenn Sie einen Einbruch bemerken.

5 Tipps für...
...ein sicheres Smart Home

So schützen Sie Ihr smartes Zuhause vor Hackern und Einbrechern.

5 Tipps für...
...eine mechanische Einbruchsicherung

Fenster und Türen sollten beim Verlassen des Hauses geschlossen...

5 Tipps für...
...ein sicheres Zuhause

So schützen Sie Ihr Zuhause mit einer mechanischen Sicherung.

Weitere Infos zum Thema Einbruchschutz

Senioren profitieren von Nachbarschaftshilfe

Die meisten Senioren machen früher oder später die Erfahrung, dass...[mehr erfahren]

Schäden dokumentieren, Reinigung dem Fachmann überlassen

Entdecken Sie ein Graffiti auf Ihrer Hauswand, ist schnelles Handeln...[mehr erfahren]

Einbruchschutz gegen Haus- und Wohnungseinbrüche

So schreckt man Täter ab

Ist niemand zuhause, wittern Einbrecher ihre Chance: Die Polizeiliche...[mehr erfahren]

Jedes Jahr ereignen sich in Deutschland rund 200.000 Brände

Ein Brand breitet sich blitzschnell in der Wohnung aus: Greift die...[mehr erfahren]

Spuren eins Einbruchs

Für Betroffene ist die seelische Belastung enorm

Diese Situation ist für viele erstmal ein Schock: Die Wohnungstür ist...[mehr erfahren]

Gaunerzinken: Einbruchschutz Wissen

Geheime Symbole gelten als Zeichensprache von Einbrechern

Die gezackte Linie als Warnung vor dem Hund oder das Kreuz als...[mehr erfahren]

Augen auf in den eigenen vier Wänden!

In Deutschland sterben jährlich fast doppelt so viele Menschen im...[mehr erfahren]