Warnsystem als Handy-App
„KATWARN“ meldet Unwetter, Brände und andere Katastrophen
![](/fileadmin/img/2017_0088_01.jpg)
Bei einem Großbrand in der Region kann die App KATWARN Nutzerinnen und Nutzer auf dem Smartphone warnen
© Fraunhofer FOKUS / O. Lang
Ob Großbrand, Stromausfall, Bombenfund oder Ausbruch einer Seuche: Trifft eine Katastrophe den eigenen Wohnort, ist das Verlangen nach schneller, vertrauenswürdiger Information groß. In vielen Regionen Deutschlands sorgt ein mobiles Warnsystem für einen ständig aktuellen Wissenstand: Die „KATWARN-App“ schickt ortsbasierte Warnungen und Verhaltenshinweise direkt aufs Smartphone – und hat sich innerhalb von sechs Jahren nahezu bundesweit ausgebreitet und bewährt.
Mediennutzung hat sich geändert
Die Nachricht auf dem Handy-Display am Nachmittag des 18. August 2016 ist unmissverständlich: „Landkreis Landau in der Pfalz meldet: Warnung, Großbrand, gültig ab sofort, Fenster und Türen schließen.“ Wer in Landau, Ilbesheim oder Herxheim die Warn-App „KATWARN“ auf seinem Handy hatte, wurde umgehend über den Brand in einer Holzhandlung und die nötigen Vorsichtsmaßnahmen informiert. Mit gutem Grund, denn durch das Feuer wurde giftiger Asbest in der Umgebung freigesetzt. KATWARN funktioniert nicht nur in eine Richtung: Bei einem Großfeuer in Berlin-Reinickendorf hat das Fraunhofer Institut auch das Feedback der Nutzer dokumentiert. Die Resonanz der Bürger war sehr positiv. „Die Erzieher einer KiTa in der Nähe wussten durch KATWARN nicht nur, was passiert ist, sondern auch, wie sie sich verhalten sollen: Sie haben die Kinder sofort aus dem Garten ins Haus geholt und alle Fenster geschlossen“, erzählt Michael Schmitz. Er ist beim Verband öffentlicher Versicherer, dem Initiator der App, zuständig für das Projekt. Positive Rückmeldung gab es auch von einem Gehörlosen, den eine Warnung im Radio nicht erreicht hätte. „Zudem wurden in vielen Städten und Gemeinden Dachsirenen abgebaut oder werden seltener gewartet. Außerdem können viele Leute die Sirenensignale nicht mehr deuten“, erklärt Michael Schmitz. Die Mediennutzung habe sich stark verändert: Am Arbeitsplatz werde seltener Radio gehört, dafür hätten viele Menschen ihre Smartphones immer dabei. „Genau diese Personen können mit der KATWARN-App erreicht werden“, sagt Schmitz.
![](/fileadmin/rte_magic/RTEmagicC_28cae34fa4.jpg.jpg)
KATWARN ersetzt nicht die lokalen Anweisungen von Behörden, der Polizei oder Einsatzkräften
© Matthias Heyde / Fraunhofer FOKUS
Hier ist KATWARN im Einsatz
KATWARN warnt als App, via SMS und E-Mail. Es werden ausschließlich Postleitzahlen innerhalb der aktiven Warngebiete berücksichtigt, darunter
- Kreis Ahrweiler
- Bad Homburg
- Schwalm-Eder-Kreis
- Landkreis Darmstadt-Dieburg
- Berlin
- Landkreis Dahme-Spreewald
- Region Hannover
- Hamburg
- Emden
- Landkreis Aurich
- Landkreis Leer
- Landkreis Wittmund
- Oldenburg
- Kreis Herford
- Kreis Paderborn
- Kreis Lippe
- Nürnberg
- Kreis Altötting
- Worms
Zuletzt hinzugekommen sind unter anderem der Rhein-Neckar-Kreis in Baden-Württemberg und der Landkreis Limburg-Weilburg Hessen. Auf der KATWARN-Webseite können Sie die vollständige Liste der aktiven Gebiete einsehen.
Weitere Infos zum Thema Extremismus und Gewalt
Hilfe und Unterstützung für Betroffene
In Deutschland kommt es täglich zu mindestens zwei bis drei...[mehr erfahren]
Zahl der Gewalttaten nimmt seit Jahren zu
Die Debatte um linke Gewalt ist nach den Krawallen beim G20-Gipfel...[mehr erfahren]
„Man muss den Kindern andere Erfahrungshorizonte eröffnen!“
Ob in der Politik oder bei Demonstrationen aktiv – Menschen mit...[mehr erfahren]
Strategie und Ermittlungsarbeit am Beispiel NRW
Angriffe auf Flüchtlingsunterkünfte sowie die sogenannten...[mehr erfahren]
Die unterschätzte Gefahr
Der rechtsextremistisch motivierte Mord am Kasseler...[mehr erfahren]
Die neonazistische Partei „Der Dritte Weg“
Sie verteilen Flugblätter, mischen sich bei öffentlichen politischen...[mehr erfahren]
Beratungsstelle Hessen unterstützt durch Prävention und Ausstiegsbegleitung
Wie kann man Jugendliche früh genug gegen salafistische Prediger...[mehr erfahren]
Neues Unterstützungsinstrument für die Polizei
Ob das Aushalten von Beschimpfungen, der Anblick von Tod oder...[mehr erfahren]
Aktivitäten
Service
Audio Podcasts
Hier finden Sie alle Podcasts
Präventionsvideos
"Ein Bild sagt mehr als tausend Worte". Und gerade mit bewegten Bildern werden wir alle viel leichter erreicht als mit nüchternen Informationsmaterialien, die nur den Verstand ansprechen. Hier finden Sie die Präventionsvideos.
Schützen Sie Ihre Immobilie gegen Einbruch!
Erklärung einschlägiger Präventions-Begriffe
Beliebte Artikel zum Thema Gewalt im Extremismus
Braune Ideologie auf grünem Grund
Sie propagieren ein Leben abseits der Gesellschaft inmitten der...[mehr erfahren]
Wie Nazis das Thema sexueller Missbrauch für ihre Zwecke nutzen
Personen mit rechtsextremistischer Einstellung erkennt man nicht...[mehr erfahren]
Aussteigerprogramm „Exit“ hilft Ex-Rechtsradikalen beim Neuanfang
Gabriel L. bewegte sich 13 Jahre in rechtsextremen Kreisen und war...[mehr erfahren]