Religiös begründetem Extremismus vorbeugen
Propaganda in Sozialen Netzwerken
Mit dualistischen Weltbildern, apokalyptischen Narrativen und Verschwörungserzählungen versuchen Extremisten aus der islamistischen Szene vor allem auf beliebten Social-Media-Plattformen wie YouTube oder TikTok, ihre jungen Followerinnen und Follower zu lenken. „Die Akteure in sozialen Medien haben heutzutage einen großen Einfluss auf Jugendliche und versuchen dort gezielt, sie für ihre Zwecke zu gewinnen“, bestätigt der Projektleiter. Manche neuartigen Gruppen haben Zehntausende Follower auf verschiedenen Social-Media-Seiten und sehr hohe Klickzahlen. Mit expliziten Verweisen in Videos oder Posts auf den „Jüngsten Tag“ oder die „Hölle“ bedienen sie sich der sogenannten Angstpädagogik, um Jugendliche von einer ideologischen Weltsicht zu überzeugen. „Junge Menschen in der Pubertät sind neugierig und häufig auf Orientierungssuche. Es muss deshalb nicht unbedingt etwas heißen, wenn sie sich solche Videos anschauen oder entsprechenden Akteuren folgen“, weiß Çelik. Dennoch sei es wichtig, mit den Jugendlichen über die Thematik zu sprechen. Auch Angehörige und Fachkräfte sollten die Gefahr kennen.“
Workshops zur Sensibilisierung
Damit Kinder und Jugendliche möglichst gut gegen die Anwerbungsversuche extremistischer Hassprediger geschützt sind, bietet die Beratungsstelle neben ihrer Hotline auch verschiedene Workshops – unter anderem für Schulklassen – an. Darin geht es um die interkulturelle Auseinandersetzung mit der eigenen und mit anderen Religionen. Ziel der Workshops ist es, Denkprozesse anzustoßen und zu verstehen, dass keine Religion „überlegen“ ist. „Im Zentrum stehen neben interkulturellen Themen auch die Themen Identität, Diskriminierung, Extremismus und Radikalisierung“, so Çelik. „Wir versuchen, die Jugendlichen zu sensibilisieren, religiös motivierte Argumentationen – sei es im Netz oder in der ,realen Welt‘ – nicht auf Anhieb ernst zu nehmen, sondern immer zuerst kritisch zu hinterfragen. Hier spielt auch das Thema Medienkompetenz eine wichtige Rolle.“ Andere Workshops finden statt, indem Lehrkräfte gezielt auf die Beratungsstelle zukommen – etwa, weil eine Schülerin oder ein Schüler auffällige Äußerungen getätigt hat. „In diesen Fällen bemühen wir uns, im Workshop gezielt einen Zugang zu diesem jungen Menschen zu finden und das Gespräch zu suchen. Dabei legen wir Wert darauf, nicht zu stigmatisieren, sondern erst einmal zu schauen, ob wirklich ein Risiko oder eine Gefahr dahintersteckt.“ Darüber hinaus bietet die Beratungsstelle auch Workshops für Multiplikatoren wie Sozialpädagogen, Sozialarbeiter, Lehrer oder aber auch die Polizei an. Diese werden im Umgang mit Jugendlichen, die sich bereits auf dem Weg zu einer Radikalisierung befinden, geschult. In den Workshops wird vermittelt, wie man in kritischen Situationen deeskalierend reagieren kann. Die Teilnehmenden erfahren in den Fortbildungen Grundlegendes zum Thema Islam, bauen dabei aber auch eigene Vorurteile ab.
Kontakt zur Beratungsstelle Hessen Leipziger Straße 67 60487 Frankfurt am Main
Tel.: 069 27 29 99 97
Fax: 069 269 18 729
Hotline für Angehörige: 069 269 18 597
Mail: [email protected]
Erfolgserlebnisse spornen an
In vielen Fällen hat sich in den letzten acht Jahren gezeigt, dass die Arbeit der Beratungsstelle fruchtet. „Einmal ist uns gemeinsam mit der Polizei gelungen, einen bereits geplanten Anschlag eines jungen Mannes noch rechtzeitig zu verhindern“, berichtet Hakan Çelik. „Ein anderes Mal haben wir fast drei Jahre lang mit einem verurteilten IS-Rückkehrer zusammengearbeitet, bis dieser sich nach und nach von seiner Ideologie distanziert hat und heute ein ganz normales Leben führt.“ Ein „Happy End“ gab es auch für ein junges Mädchen, das zu einer Freundin in ein Kriegsgebiet ausreisen wollte: „Sie war der festen Überzeugung, dass der Krieg eine Lüge war. Glücklicherweise haben wir einen Zugang zu ihr gefunden und konnten sie durch intensive Gespräche dazu bewegen, in ihrer Heimat zu bleiben“, freut sich der Projektleiter. „Natürlich gibt es auch Fälle, bei denen wir gescheitert sind und Klienten den Kontakt zu uns abgebrochen haben. Dennoch finden wir es wichtig, dass es überhaupt eine Anlaufstelle für Fragen und Probleme bezüglich religiös motiviertem Extremismus gibt. Wir hoffen, in Zukunft noch viele junge Menschen und ihre Angehörigen unterstützen zu können.“ KF (Stand: 24.06.2022)
Kurztipps
Darauf sollten Sie achten, um Angriffen auf Ihren Computer mit...
Darauf sollten Sie achten, wenn Sie Ihren Rechner und Ihre...
Das sollten Sie beachten, um bei der Wohnungssuche im Internet...
Das sollten Sie beachten, um Ihre Daten sicher in Cloud-Diensten zu...
Darauf sollten sie achten, wenn der Unterricht Ihrer Kinder zuhause...
Darauf sollten Sie achten, wenn Sie Ihre Kinder oder Schüler vor...
Darauf sollten Sie achten, wenn Sie im Urlaub mobile Geräte nutzen.
Darauf sollten Sie achten, wenn Sie einen abgeschlossenen...
Darauf sollten Sie achten, wenn Sie online bezahlen möchten.
Darauf sollten Sie achten, wenn Sie von zuhause arbeiten.
Darauf sollten Sie achten, wenn Sie von Spam-Mails in Ihrem...
Darauf sollten Sie bei der Partnersuche im Netz achten.
Diese Tipps helfen Ihnen, Social-Media-Kanäle sicher zu nutzen.
So verhindern Sie, dass der Einkauf nicht mit Frust endet.
Darauf sollten Sie bei der Passworterstellung achten.
Darauf sollten Sie achten, wenn Sie Arzneimittel online bestellen.
Das sollten Sie beachten, wenn Sie Apps herunterladen und nutzen.
So schützen Sie Ihren PC vor Viren, Trojaner und „Phishing“
So schützen Sie Ihr Smartphone und Ihre Daten vor Hackern und Betrug.
Worauf Sie beim Einkauf im Internet achten sollten
Weitere Infos zum Thema Internet und Mobil
Anbieter und Nutzer müssen schneller reagieren
Soziale Medien, die im digitalen Alltag vieler junger Menschen...[mehr erfahren]
Maßnahmen gegen Online-Attacken
Cybermobbing oder Cyberbullying, also das Schikanieren per E-Mail,...[mehr erfahren]
Zwischen Ermittlungsgrundlage und Datenschutz
Seit Jahren wird über die Speicherung von Kommunikationsdaten...[mehr erfahren]
Betrüger stellen Fake-Stellenangebote ins Netz
Eine neue Betrugsmasche scheint von den USA und Großbritannien auch...[mehr erfahren]
Geldautomaten im Visier von Hackern
Um möglichst unerkannt an große Summen Bargeld zu gelangen, lassen...[mehr erfahren]
Aktivitäten
Service
Präventionsvideos
"Ein Bild sagt mehr als tausend Worte". Und gerade mit bewegten Bildern werden wir alle viel leichter erreicht als mit nüchternen Informationsmaterialien, die nur den Verstand ansprechen. Hier finden Sie die Präventionsvideos.
Schützen Sie Ihre Immobilie gegen Einbruch!
Erklärung einschlägiger Präventions-Begriffe
Beliebte Artikel zum Thema Internet / Mobil
Regeln zu Bild- und Videorechten
Immer öfter werden Polizisten bei der Ausübung ihres Berufes gefilmt...[mehr erfahren]
Sie können gegen Internetkriminelle vorgehen
Phishing, Online-Spionage & Co. – Internetkriminelle verfügen über...[mehr erfahren]
Vorsicht bei billigen Angeboten
Immer wieder fallen Käufer auf so genannte „Fake-Shops“ bei Amazon...[mehr erfahren]