< Gesundheitsgefahr aus dem Netz

Wölfe und Bären in Deutschland

Zum Ende des 19. Jahrhunderts galt der Wolf noch als ausgerottet, doch inzwischen hat er sich seine Heimat in den deutschen Wäldern zurückerobert. Laut Zählungen der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW, Kenntnisstand Sept. 2017) bestand die Wolfspopulation in Deutschland im April 2016 aus 47 Wolfsrudeln, 22 Wolfspaaren und vier Einzeltieren. Für die nächste Zählung, bei der die Daten für den Zeitraum von Mai 2016 bis April 2017 ausgewertet werden, erwartet die DBBW einen erneuten Anstieg. Tierschützer freuen sich über die Rückkehr der Wölfe und betonen den Artenschutz. Tierhalter, die sich um ihre Nutztiere sorgen, stehen vor der Herausforderung, ihre Tiere weiterhin ausreichend durch Zäune und Herdenschutzhunde zu schützen. Dabei erhalten sie von den Tierschützern Unterstützung. Was bedeutet die Rückkehr der Wölfe für die Bevölkerung? Wie gefährlich ist der Wolf? Ist eine Erhöhung der Bärenpopulation in einem ähnlichen Umfang denkbar?

Herdenschutz für Schafe und Ziegen

Während Wölfe für Menschen in der Regel keine Gefahr darstellen, gehören Nutztiere wie Schafe und Ziegen ins Beuteschema der Wildtiere. Erst im August wurden in Thüringen 17 Schafe von einem Wolf gerissen und so getötet. Kluth empfiehlt Tierhaltern, ihre Nutztiere durch Elektrozäune und Schafnetze zu schützen. „Grundsätzlich schützt jeder Tierhalter seine Tiere durch einen Zaun, das ist ganz normal. Aber gerade wenn Wölfe in der Gegend leben, sollte man nochmal mehr darauf achten, dass die Elektrozäune korrekt aufgestellt sind und unter ausreichender Spannung stehen“, betont sie. Der Bundesverband der Berufsschäfer, der Deutsche Tierschutzbund, mehrere Umweltverbände sowie der Deutsche Grünlandverband und der Ökologische Jagdverband haben im August 2017 erstmals eine gemeinsame Stellungnahme zum Thema Wölfe veröffentlicht. Darin erkennen sie den Schutzstatus des Wolfes im geltenden Recht an, betonen aber die Prävention und Kompensation von Wolfsübergriffen auf Weidetiere als zentrale Aufgabe des Wolfsmanagements. Die Verbände fordern die Einrichtung eines nationalen Zentrums für Herdenschutz. Die Aufgaben des Zentrums sollen in der Koordination eines schnellen Schadensausgleichs bei Wolfsübergriffen, einer beratenden Unterstützung von Weidetierhaltern und der Einführung von Herdenschutzhunden bestehen.

Gesa Kluth ist Diplombiologin und Gründerin des LUPUS Instituts für Wolfsmonitoring und -forschung in Sachsen

© Sebastian Koerner

Bären – eine unterschätzte Gefahr

Während die Wolfspopulation in Deutschland in den vergangenen Jahren stetig angestiegen ist, wurden schon lange keine Bären mehr gesichtet – zuletzt 2006 in Bayern. Damals war Bruno seit über 170 Jahren der erste Braunbär, der in Deutschland in freier Wildbahn gesichtet wurde. „Falls Bären weiter nach Deutschland vorrücken sollten, sind wir im Monitoring darauf vorbereitet. Man muss das Gefahrenpotenzial von Bären aber ganz klar von dem von Wölfen unterscheiden“, warnt Kluth. Bären hätten zwar grundsätzlich auch kein Interesse am Menschen, wenn sie sich aber zum Beispiel auf der Suche nach Nahrung Wohngebieten nähern, könnten zufällige Begegnungen mit Menschen eher gefährlich werden als bei Wölfen. Außerdem können sie sehr aggressiv werden, wenn sie ihre Jungtiere in Gefahr sehen. „Das ist bei Wölfen ganz anders. In Osteuropa werden die Wolfswelpen manchmal aus dem Bau geholt und getötet, um den Wolfsbestand niedrig zu halten. Dabei ergreifen die Alttiere lieber die Flucht, als ihre Welpen zu beschützen“, berichtet Kluth. Sollten Bären in den nächsten Jahren nach Deutschland kommen, erwartet sie jedoch, dass man sich an ihre Anwesenheit genauso anpassen kann, wie es die Bevölkerung in Ländern wie Italien, Polen und Kroatien, in denen Bären frei leben, auch schon tut. „Wir sollten uns nicht vom Kuscheltier-Image des Bären und vom Bestien-Image des Wolfs täuschen lassen“, fasst sie abschließend zusammen.

FL (29.09.2017)

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