Manipulierte Geldautomaten
Betrug durch „Skimming“ und „Cash-Trapping“
Seien Sie beim Geldabheben umsichtig
© DusanJelicic / stock.adobe.com
Betrüger lassen sich immer neue Methoden einfallen, um Menschen um ihr Geld zu bringen. Auch das Manipulieren von Geldautomaten gehört dazu. Durch das so genannte „Skimming“ oder „Cash-Trapping“ werden immer wieder Bankkunden geschädigt.
So gehen die Täter vor
Beim Skimming (engl. „to skim“ = abschöpfen) bringen die Täter ein eigenes Kartenlesegerät oder sogar eine ganze Frontplatte an dem Automaten an. Diese gefälschten Bauteile sind dem Original so gut nachempfunden, dass man als Kunde den Unterschied nicht bemerkt. Zusätzlich wird eine Mini-Kamera über dem Tastenfeld installiert. Hebt ein Kunde mit seiner Bankkarte Geld ab, werden die Kontodaten über den Magnetstreifen ausgelesen und entweder auf dem Kartenlesegerät gespeichert oder direkt per Funk an die Datendiebe weitergeleitet. Die installierte Kamera filmt parallel dazu die eingegebene PIN des Karteninhabers. Mit diesen Informationen stellen die Betrüger im Anschluss Kartendubletten her, mit denen sie dann im Ausland Geld vom Konto ihres Opfers abheben. Der Kartenbesitzer bemerkt den Betrug meist erst, wenn er seine Kontoauszüge prüft oder die Bank ihn wegen des überzogenen Kontos informiert. Die Betrüger manipulieren dabei nicht nur Bankautomaten – zunehmend sind auch Kontoauszugdrucker, Überweisungsterminals, Fahrkarten- oder Zapfsäulenautomaten an Tankstellen von der Skimming-Methode betroffen. Eine weitere Möglichkeit des Betrugs: Die Türöffner zu Banken werden manipuliert. Der Kunde soll seine Karte in spezielle, von den Betrügern angebrachte Aufsätze, durchziehen und seine PIN eingeben. Die Daten werden dann in dem Aufsatz gespeichert.
Das sagt die Statistik
Laut Bundeslagebild „Angriffe auf Geldautomaten“ 2022 des BKA ist Zahl der Skimming-Angriffe 2022 um 263,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Dies ist nicht unbedingt auf mehr tatsächliche Fälle zurückzuführen, sondern auf die Auswertung zusätzlicher Quellen für die Statistik. Klar ist: Es gibt mehr Fälle von Skimming als von Geldautomatensprengungen. Verschiedene Geräte wurden bis zu sechs Mal angegriffen. Die Schadenssumme beträgt 1,82 Millionen Euro. Im Jahr 2022 kam es zu einem deutlichen Rückgang der Fallzahlen beim Jackpotting mittels Malware oder mittels einer Blackbox. Netzwerkattacken wurden gar nicht mehr registriert. Im Lagebild findet man dazu eine schlüssige Begründung: „Der rückläufige Trend steht im Gegensatz zur Fallentwicklung in vielen anderen europäischen Staaten, in denen die Fallzahlen in diesem Phänomenbereich entweder gleichbleibend hoch oder angestiegen sind. Grund für die hierzulande positive Entwicklung ist u. a. das aktive Agieren insbesondere eines deutschen Geldautomatenherstellers, welcher schnell auf Bedrohungsszenarien reagiert und erkannte Sicherheitslücken schließt.“
Eine weitere Angriffsmethode ist die Sprengung von Geldautomaten. Diese wurde im Jahr 2022 496 Mal von Kriminellen angewandt, was einer Zunahme von 14 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Bei den Tätern handelt es sich häufig um reisende Banden aus den Niederlanden.
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