< Spielend helfen lernen

Gefahrenzone Haushalt

Die meisten Unfälle passieren im Haushalt. Diese Binsenweisheit hat jeder schon gehört. Was viele nicht wissen: sie stimmt! Seit Jahren nimmt die Zahl der Unfälle in deutschen Haushalten zu. Auch wenn in vielen Fällen nur blaue Flecken oder kleine Schnittwunden die Folge sind, die nach einiger Zeit verheilen, darf man das Risiko nicht unterschätzen. Wie die jüngsten vorliegenden Zahlen zeigen, starben 2015 rund 9.800 Menschen an den Folgen eines Unfalls in den eigenen vier Wänden – etwa 800 mehr als im Jahr zuvor. Zum Vergleich: Im selben Zeitraum kamen im Straßenverkehr rund 3.500 Menschen zu Tode.

Dr. Susanne Woelk

Geschäftsführerin Das Sichere Haus, © DSH

Einfluss psychischer Belastung

Eine wichtige Regel, die in jedem Alter gilt: sich nicht zu viel vornehmen und eine Aufgabe besser später erledigen, wenn man nicht genug Zeit hat. „Man sollte immer realistisch einschätzen, wie lange man für etwas braucht. So genannte weiche Faktoren wie Stress und Hektik, aber auch Überforderung und mangelnde Konzentration spielen bei Haushaltsunfällen eine große Rolle“, erklärt Woelk. „Müdigkeit und die Einnahme von Medikamenten können ebenfalls ein negativer Einflussfaktor sein.“ Wer sich gestresst oder schlapp fühlt, sollte Tätigkeiten im Haushalt also nach Möglichkeit auf einen anderen Zeitpunkt verschieben.

Den Nachwuchs schützen

Wenn Kinder im Haushalt leben, sollte man besonders darauf achten, mögliche Gefahrenquellen zu beseitigen. Wie bei älteren Menschen können Stürze auch bei Kindern verheerende Folgen haben. Eine große Gefahr für Kleinkinder ist der Wickeltisch. Selbst Neugeborene können herunterfallen, wenn sie zappeln. Die sicherste Option ist es daher, das Kind auf dem Fußboden zu wickeln. Wer auf einen Tisch nicht verzichten möchte, sollte immer „eine Hand am Kind“ lassen. Dafür muss man zuvor alles Nötige in Griffweite legen. Zusätzlich zum Wickeltisch erhöhen aber auch Fenster, Balkone oder Treppen das Risiko für Stürze, sobald Kinder anfangen zu krabbeln oder zu laufen. Was man außerdem wissen muss: Nicht nur in der Wohnung, sondern auch im Außenbereich ist Vorsicht geboten. „Das Ertrinken in Teichen oder deutlich flacheren Wasserstellen, zum Beispiel in Vogeltränken, ist ebenfalls eine reelle Gefahr“, erklärt Susanne Woelk. Die Expertin rät daher insbesondere den Eltern von Kleinkindern, diese immer im Auge zu behalten. „Zur Not setzt man sie zeitweilig lieber in einen Laufstall in dem Raum, in dem man sich selbst gerade aufhält, als dass man einen schweren Unfall riskiert.“

Weiterführende Infos zur Prävention von Haushaltsunfällen finden sich auf der Webseite der Aktion Das Sichere Haus.

Lieber gut versichert

Verletzt man sich im Haushalt, übernimmt die Krankenversicherung die Kosten für die medizinische Behandlung. Zusätzlich kann man eine private Unfallversicherung abschließen. Diese kommt für Leistungen auf, die über die Versorgung der akuten Verletzungen hinausgehen, beispielsweise wenn ein Unfall dauerhafte körperliche oder geistige Beeinträchtigungen zur Folge hat. Endet ein Haushaltsunfall tödlich, unterstützt die Versicherung die Angehörigen mit einer Todesfallzahlung. Doch auch bei Unfallfolgen, die nicht von Dauer sind, kommt die Versicherung zum Tragen. Beispielsweise erhält man Krankenhaustagegeld. Wer Kinder hat, sollte über eine Kinderunfallversicherung nachdenken. Diese übernimmt etwa die Kosten für eine durch den Unfall notwendige spezielle Ausbildung.

MW (27.07.2018)

Seite: << zurück12

Kurztipps

5 Tipps für...
...Zivilcourage im Alltag

Das sollten Sie beachten, wenn Sie in der Öffentlichkeit eine...

5 Tipps für...
...sicheres Homeschooling/digitales Lernen

Darauf sollten sie achten, wenn der Unterricht Ihrer Kinder zuhause...

5 Tipps für...
...den Verdachtsfall auf Kindesmissbrauch

So sollten Sie sich verhalten, wenn Sie in ihrem Umfeld einen...

5 Tipps für...
...ein sicheres Internet für Kinder

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie Ihre Kinder oder Schüler vor...

5 Tipps für...
...sicheres Online-Dating

Darauf sollten Sie bei der Partnersuche im Netz achten.

5 Tipps für...
...das Baden in offenen Gewässern

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie in offenen Gewässern wie...

5 Tipps für...
...eine sichere Fahrt auf dem E-Scooter

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie mit dem Elektroroller unterwegs...

5 Tipps für...
...den Umgang mit Sozialen Medien

Diese Tipps helfen Ihnen, Social-Media-Kanäle sicher zu nutzen.

5 Tipps für...
...die Karnevalszeit

Ob Karneval, Fasching oder Fastnacht – darauf sollten Sie achten.

5 Tipps für...
...ein sicheres Passwort

Darauf sollten Sie bei der Passworterstellung achten.

5 Tipps für...
...die App-Nutzung

Das sollten Sie beachten, wenn Sie Apps herunterladen und nutzen.

5 Tipps für...
...ein sicheres Fahrrad

So machen Sie Ihr Fahrrad fit für den Frühling.

5 Tipps für...
...einen sicheren Computer

So schützen Sie Ihren PC vor Viren, Trojaner und „Phishing“

5 Tipps für...
...ein sicheres Smartphone

So schützen Sie Ihr Smartphone und Ihre Daten vor Hackern und Betrug.

5 Tipps für...
...das richtige Verhalten im Notfall

Was Sie tun sollten, wenn Sie einer verletzten Person helfen wollen.

5 Tipps für...
...sicheres Online-Shopping

Worauf Sie beim Einkauf im Internet achten sollten

Weitere Infos für Lehrer / Erzieher

Medienkompetenz bei Kindern und Jugendlichen

Weniger als die Hälfte der 15-Jährigen in Deutschland kann nach...[mehr erfahren]

Smartwatches für Kinder: Nutzen und Gefahren

Immer mehr Eltern, die um das Wohlergehen ihrer Kinder besorgt sind,...[mehr erfahren]

Sprayer-Projekt feiert 10-jähriges Jubiläum

An die Dosen – fertig, los! Seit 2012 gestalten die Stadtwerke...[mehr erfahren]

Hasskommentare und Hetze im Internet

„Merkel muss öffentlich gesteinigt werden“ – nur eines von unzähligen...[mehr erfahren]

Kontaktbeamte für muslimische Institutionen leisten Netzwerkarbeit

Kontaktbeamte und -beamtinnen für muslimische Institutionen (KMI)...[mehr erfahren]