< Video: Interaktive Suchtprävention

Senioren am Steuer – ein Risiko?

Im Landkreis Dahme-Spreewald hat ein 81-jähriger Autofahrer Mitte Mai vier Radfahrer erfasst. Eine Frau starb, drei weitere Personen wurden schwerverletzt ins Krankenhaus gebracht. Der 81-Jährige erlitt einen Schock. Meldungen über Senioren, die schwere Verkehrsunfälle verursachen, liest man immer wieder.

Volker Weicherding

Koordinator der Verkehrsunfallprävention beim LKA Rheinland-Pfalz und ehrenamtlicher Vorsitzender der Verkehrswacht Mainz, © Pressestelle LKA Rheinland-Pfalz

Das Konzept „Vorbild bleiben“

Das Präventionskonzept „Vorbild bleiben“ der Polizei in Rheinland-Pfalz verfolgt in erster Linie das Ziel, Mobilität zu erhalten. Es besteht aus fünf frei wählbaren Modulen zu unterschiedlichen Themenbereichen, die für ältere Menschen im Straßenverkehr eine wichtige Rolle spielen. Ein Modul beschäftigt sich beispielsweise mit dem Einfluss von Medikamenten auf die Fahrtüchtigkeit. Es wurde gemeinsam mit dem Apothekerverband erarbeitet und soll Senioren darüber aufklären, welche Nebenwirkungen bestimmte Medikamente haben und inwiefern sie die Verkehrstüchtigkeit beeinflussen können. Ein weiteres Modul besteht aus einem speziell auf Senioren zugeschnittenen Fahrsicherheitstraining, um bestimmte Gefahrensituationen auf einem Testgelände durchzuspielen und das Sicherheitsempfinden zu erhöhen. Darüber hinaus informieren die Module über Neuerungen im Straßenverkehrsrecht und die technischen Möglichkeiten von Spurhaltesystemen und Bremsassistenten als unterstützende Sicherheitskomponenten im Fahrzeug. Abschließend bietet ein Modul Unterstützung beim Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel.

Weitere Artikel und Informationen zum Thema, wie zum Beispiel eine Checkliste zur eigenen Verkehrstüchtigkeit oder ein Beispiel für ein Mobilitätstraining in Bonn, finden Sie bei PolizeiDeinPartner in der Rubrik „Verkehrssicherheit / Senioren unterwegs“!

Selbsteinsicht fördern statt Verbote aussprechen

Seit 2016 wird „Vorbild bleiben“ bereits praktisch umgesetzt. Laut Weicherding stößt es auf viel Interesse und Dankbarkeit. „Die eigene Einsicht ist dabei natürlich sehr gefragt. Einige kommen nach der Beratung auf uns zu und sagen, dass sie jetzt erst erkannt haben, dass sie den Führerschein abgeben sollten. Wir helfen dann dabei, das bei der Führerscheinstelle entsprechend umzusetzen und alternative Möglichkeiten zu erarbeiten, um mobil zu bleiben“, erklärt der Verkehrssicherheitsexperte. Ebenso wichtig wie Präventionsangebote seitens der Polizei ist auch ein offenes Gespräch im Bekannten- und Familienkreis. „Ältere Verkehrsteilnehmer müssen dafür sensibilisiert werden, sich mit ihrer Fahrtüchtigkeit auseinanderzusetzen. Und sie sollten unterstützt werden, wenn es Zeit ist, den Führerschein abzugeben“, fordert er.

Rücksicht gilt für alle

Um sich selbst und auch anderen eine sichere Teilnahme am Straßenverkehr zu ermöglichen, sind jedoch alle gefragt. Statt Rücksichtslosigkeit und Drängeln sollten Verkehrsteilnehmer aufeinander Acht geben – ob im Auto, auf dem Fahrrad oder zu Fuß. „Insgesamt sollte man die Bevölkerung immer wieder dafür sensibilisieren, defensiv und vorausschauend zu fahren, damit niemand zu Schaden kommt“, fasst der Verkehrssicherheits-Experte zusammen. Denn ein angenehmes und respektvolles Klima auf den Straßen kann auch Senioren dabei unterstützen, sich im Straßenverkehr sicherer zu fühlen und in Gefahrensituationen rechtzeitig reagieren zu können. FL (29.06.2018)

Seite: << zurück12

Kurztipps

5 Tipps für...
...Zivilcourage im Alltag

Das sollten Sie beachten, wenn Sie in der Öffentlichkeit eine...

5 Tipps für...
...sicheres Homeschooling/digitales Lernen

Darauf sollten sie achten, wenn der Unterricht Ihrer Kinder zuhause...

5 Tipps für...
...den Verdachtsfall auf Kindesmissbrauch

So sollten Sie sich verhalten, wenn Sie in ihrem Umfeld einen...

5 Tipps für...
...ein sicheres Internet für Kinder

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie Ihre Kinder oder Schüler vor...

5 Tipps für...
...sicheres Online-Dating

Darauf sollten Sie bei der Partnersuche im Netz achten.

5 Tipps für...
...das Baden in offenen Gewässern

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie in offenen Gewässern wie...

5 Tipps für...
...eine sichere Fahrt auf dem E-Scooter

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie mit dem Elektroroller unterwegs...

5 Tipps für...
...den Umgang mit Sozialen Medien

Diese Tipps helfen Ihnen, Social-Media-Kanäle sicher zu nutzen.

5 Tipps für...
...die Karnevalszeit

Ob Karneval, Fasching oder Fastnacht – darauf sollten Sie achten.

5 Tipps für...
...ein sicheres Passwort

Darauf sollten Sie bei der Passworterstellung achten.

5 Tipps für...
...die App-Nutzung

Das sollten Sie beachten, wenn Sie Apps herunterladen und nutzen.

5 Tipps für...
...ein sicheres Fahrrad

So machen Sie Ihr Fahrrad fit für den Frühling.

5 Tipps für...
...einen sicheren Computer

So schützen Sie Ihren PC vor Viren, Trojaner und „Phishing“

5 Tipps für...
...ein sicheres Smartphone

So schützen Sie Ihr Smartphone und Ihre Daten vor Hackern und Betrug.

5 Tipps für...
...das richtige Verhalten im Notfall

Was Sie tun sollten, wenn Sie einer verletzten Person helfen wollen.

5 Tipps für...
...sicheres Online-Shopping

Worauf Sie beim Einkauf im Internet achten sollten

Weitere Infos für Lehrer / Erzieher

Doping im Spitzensport

„Einer muss auspacken“

Die Meldungen rund um das „Nike Oregon Project“ und seinen...[mehr erfahren]

Die polizeilich registrierten Fallzahlen nehmen zu

Zwei Jahre lang wurde Angelika von Jörg, der eigentlich anders heißt,...[mehr erfahren]

Klare Grenzen gegenüber psychischen und physischen Aggressionen

Die Schule sollte ein Ort des Respekts und des friedlichen...[mehr erfahren]

Zivile Helden

Wie Kriminalprävention über Social Media funktionieren kann

Wie lässt sich das Bewusstsein für Zivilcourage bei Jugendlichen und...[mehr erfahren]

Sicherheitskonzept im Kreis Borken

Braucht eine Grundschule in einem 3.700-Seelen-Dorf auf dem Land...[mehr erfahren]