Trendphänomen „Carsharing“
Ohne Stress auf die Straße
Carsharing ist als flexible Alternative zum eigenen Wagen beliebt
© georgejmclittle, Fotolia
Nutzen statt Besitzen – mit dem Begriff „Shareconomy“ ist die Ökonomie des Teilens zu einem Wirtschaftsfaktor mit wachsender Bedeutung geworden. Der Markt reagiert auf diesen Trend mit Carsharing als neuem Geschäftsmodell. Mittlerweile gibt es mannigfaltige Anbieter, die mit einer ganzen Fahrzeugflotte aufwarten. Doch für wen lohnt sich die Fahrt mit dem Leihwagen wirklich? Was ist beim Mietvorgang zu beachten? Wie lassen sich Risiken vermeiden? Herbert Engelmohr vom Automobilclub von Deutschland e. V. erklärt, was für Carsharing-Nutzer wichtig ist.
Für jede Gelegenheit das passende Gefährt
Beim Carsharing lassen sich im Wesentlichen drei Varianten unterscheiden. Bei der stationsbasierten Variante holt der Nutzer das Fahrzeug an einem festen Parkplatz ab und bringt es nach der Fahrt auch wieder dorthin zurück. Neben dieser klassischen Variante gibt es vor allem in Großstädten das sogenannte „Freefloating“, bei dem das Auto an einem beliebigen Ort steht und per Smartphone geortet werden kann. Diese stationsunabhängige Variante ist meist deutlich teurer. Als dritte Variante versuchen sich momentan Dienstleister für privates Carsharing im Markt zu etablieren. Herbert Engelmohr: „Wer relativ nah an seinem Arbeitsort wohnt und das Fahrzeug nicht regelmäßig braucht, für den könnte es Sinn machen mit dem Leihfahrzeug zum Einkaufen oder zu einer Freizeitveranstaltung zu fahren“. Aber auch für Geschäftspartner oder bei Umzügen bietet sich Carsharing als flexible Alternative zum eigenen Wagen an.
Bei der Wahl des Anbieters empfiehlt sich, die Konditionen und Preise genau zu vergleichen und eine Modellrechnung aufzustellen. Denn wie hoch die Kosten ausfallen, hängt auch vom gewählten Nutzungsmodell ab: „Im ersten Schritt sollte sich jeder individuell überlegen, welche Variante des Carsharings sinnvoll ist. Am besten beim Anbieter anrufen und sich beraten lassen“, rät Engelmohr. Meist richten sich die Tarife nach der individuellen Nutzungsdauer und gefahrenen Kilometern. Nicht stationsgebundene Anbieter rechnen häufig pro Minute ab. In jedem Fall sollten vor dem Mietvorgang die Vertragsbedingungen genau geprüft werden. Wie hoch ist die Selbstbeteiligung? Wie ist die Haftpflicht geregelt? Dann sollte auch der Wagen entsprechend begutachtet werden: „Bei einer klassischen Vermietfirma unterschreibe ich das Protokoll am besten nur, wenn ich das Auto gesehen habe“, empfiehlt der Experte des AvD. Werden vor dem Fahrtantritt eventuelle Mängel am Fahrzeug festgestellt, sollten diese unbedingt ins Bordbuch notiert werden. Durch das rechtzeitige Melden von Schäden kann eine Haftung bei der Rückgabe des Wagens vermieden werden. Auch bei selbstverschuldeten Unfällen sollte unbedingt den Vertragsbedingungen Folge geleistet werden. In der Regel gilt für den Mieter die Informationspflicht. Also zuerst die Polizei, dann den Vermieter anrufen. Wer die Konditionen sorgfältig liest und sich an die Bedingungen des Anbieters hält, erspart sich im Ernstfall böse Überraschungen.
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