Archiv

15.01.2012

Sexueller Missbrauch: Die Arbeit der Hilfsorganisationen

Prävention und Beratung mit knappen Mitteln

Hilfsorganisationen sind oft erste Anlaufstelle für Opfer sexuellen Missbrauchs

© Maria P., fotolia

 

Sexueller Missbrauch ist als Thema in der Öffentlichkeit angekommen. Stiftungen und Hilfsorganisationen sind gefordert, zu beraten und zu helfen. Angesichts der klammen öffentlichen Kassen fehlt es ihnen jedoch an Mitteln, um noch mehr zu erreichen.

„Über sexuellen Missbrauch wird endlich gesprochen“, sagt Barbara Schäfer-Wiegand und klingt dabei so, als hätte man ihr gerade ein Geschenk gemacht. Seit Jahren engagiert sich die ehemalige Sozialministerin von Baden-Württemberg in der Stiftung Hänsel und Gretel gegen den sexuellen Missbrauch von Kindern. Jahrelang wurden viele ihrer Anregungen und Forderungen von der Öffentlichkeit kaum beachtet. In weiten Teilen der Gesellschaft galt die Devise: Schweigen, Verdrängen, Vergessen – auch in den Medien. „Wir haben über Jahre hinweg gespürt, wie stark tabuisiert der sexuelle Missbrauch ist und wie schwierig es war, diese Thematik in der Öffentlichkeit zu platzieren“, so die Stiftungsvorsitzende.

Doch die Jahrzehnte des Schweigens sind nun vorbei: Das große mediale Interesse an den Missbrauchsfällen innerhalb der Kirchen oder den Vergewaltigungsvorwürfen gegen Mitarbeiter der Odenwald-Schule haben dem Thema eine bisher nicht gekannte Präsenz gebracht.

„Wir sind natürlich froh, dass sexueller Missbrauch seitdem so stark wahrgenommen wird. Nicht zuletzt, um auf die enormen Probleme der Hilfs- und Kinderschutzorganisationen hinzuweisen“, sagt Ursula Enders, Geschäftsführerin beim Kölner Verein Zartbitter. Als Kontakt- und Informationsstelle betreut Zartbitter Mädchen und Jungen, die sexuell missbraucht wurden. Dazu kommen die Beratung der Eltern sowie eine vielschichtige Präventionsarbeit. Obwohl die Arbeit der Vereine, Initiativen und Stiftungen für die Missbrauchsopfer besonderes wichtig ist, werden die Mittel immer knapper. Denn die eng geschnürten Haushalte der Städte und Kommunen treffen auch die Hilfsorganisationen hart. 

 

Seite: 123weiter >>

Weitere archivierte Kurznachrichten

19.09.2016

Neue Plakatmotive „Weil Leben schön ist“ gehen an den Start[mehr erfahren]

05.09.2016

Studie belegt: Autofahren mit Flip Flops ist gefährlich[mehr erfahren]

05.09.2016

Neue Online-Ambulanz für Internetsüchtige gestartet[mehr erfahren]

05.09.2016

Nur bestimmte Maßnahmen können noch gefördert werden[mehr erfahren]

23.08.2016

BKA ermittelt auch im „Darknet“[mehr erfahren]

23.08.2016

GdP begrüßt Ankündigung von Merkel[mehr erfahren]

23.08.2016

NRW: Keine Gebühr mehr bei Fehlalarm[mehr erfahren]

15.08.2016

Haftet der WLAN-Betreiber oder nicht? Mit dem „Zweiten...[mehr erfahren]

15.08.2016

Neuer Ratgeber „Richtig suchen im Internet“ erschienen[mehr erfahren]

15.08.2016

Nicht alle Sonnenbrillen am Steuer geeignet [mehr erfahren]

18.07.2016

Betrüger geben sich am Telefon als Polizisten aus[mehr erfahren]

18.07.2016

Nicht ablenken lassen![mehr erfahren]

18.07.2016

Sicherung von Personen und Gepäck[mehr erfahren]

04.07.2016

Neue Inhalte, Expertenwissen und schnelle Orientierung[mehr erfahren]

04.07.2016

Falsches Beladen bringt Insassen in Gefahr[mehr erfahren]

04.07.2016

„Wer Polizisten angreift, muss mit Haftstrafen rechnen“[mehr erfahren]