Archiv

< Fahndungstreffer durch Einreisekontrollen
08.06.2015

Verherrlichung von Magersucht und Suizid im Netz

„Ana war wie eine Freundin für mich“


Immer mehr Internetangebote propagieren Essstörungen wie Magersucht oder Bulimie 

© mariesacha, fotolia

 

Im Internet tummeln sich zunehmend Webseiten und Foren, die selbstverletzendes oder selbstzerstörerisches Verhalten wie Magersucht, Bulimie oder sogar Suizid verherrlichen. Gefährdete Jugendliche, die nach Hilfe suchen, werden dadurch in ihrer Krankheit bestätigt und erhalten Tipps zum Weitermachen statt dringend benötigter Hilfe. Was genau wird auf diesen Plattformen kommuniziert? Welche Gefahren entstehen dadurch und wie kann man Jugendliche vor diesen Angeboten schützen?

„Ana“ und „Mia“

Rund 20 Prozent der 11- bis 17-Jährigen in Deutschland zeigen Anzeichen einer Essstörung. Doch Magersucht und Bulimie, die folgenschwersten Formen, sind oft nicht einfach zu erkennen, da die Betroffenen ihre Probleme vor ihrem Umfeld verbergen. Häufig beginnt die Krankheit in der Pubertät. Auf zahlreichen Webseiten und in Foren werden Magersucht und Bulimie bewusst verherrlicht oder verharmlost. Die Angebote werden ebenso wie die Anhängerinnen und Anhänger verniedlichend als „Pro-Ana“ (= Anorexia nervosa, Magersucht) und Pro-Mia (= Bulimia nervosa, Ess-Brech-Sucht) bezeichnet. Typisch für Pro-Ana/-Mia ist eine mangelnde Krankheitseinsicht, die Glorifizierung der Essstörung als anzustrebender Lebensstil und die Verharmlosung jeglicher Risiken. Die Anhängerinnen und Anhänger kennen die Inhalte in der Regel auswendig und halten sich strikt daran. Bei einem Verstoß strafen sie sich mit exzessivem Sport, Erbrechen und weiterem Fasten. Online werden sie von anderen Betroffenen unterstützt und ermutigt. Auf diese Weise suggeriert die Internetgemeinschaft ein gefährliches „Wir-Gefühl“, das häufig als Ersatz für den sozialen Umgang im Familien- und Freundeskreis dient.

Seite: 123weiter >>

Weitere archivierte Kurznachrichten

18.05.2021

BKA veröffentlicht Bundeslagebild Cybercrime 2020[mehr erfahren]

18.05.2021

Wie schütze ich mein Kind?[mehr erfahren]

18.05.2021

VR-Brillen für die Verkehrsunfallprävention[mehr erfahren]

04.05.2021

Keine Bilder von Impfpass-Einträgen posten![mehr erfahren]

04.05.2021

Neue Regelungen für Reifen-Kennzeichnung[mehr erfahren]

04.05.2021

Viele Fake-Shops im Netz[mehr erfahren]

19.04.2021

Betrüger nutzen Konto zur Geldwäsche[mehr erfahren]

19.04.2021

Schadsoftware über WhatsApp-Nachrichten verbreitet[mehr erfahren]

09.04.2021

Vor dem Saisonstart die Einsatzbereitschaft der Maschinen überprüfen[mehr erfahren]

09.04.2021

Betrüger könnten dadurch Zugriff auf Bankkonten gewinnen[mehr erfahren]

09.04.2021

Deutschland setzt EU-Regeln in Kraft[mehr erfahren]

15.03.2021

„Ihr Paket wurde verschickt“[mehr erfahren]

15.03.2021

Digitale Einreiseanmeldung immer kostenfrei[mehr erfahren]

© Arno Bachert/stock.adobe.com
15.03.2021

Kein Geld bei Stornierungen verlieren[mehr erfahren]

01.03.2021

Zoll entdeckt 16 Tonnen Kokain[mehr erfahren]