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28.03.2015

Wer will an meine Daten?

Gefahren und Datenschutz


Beim Surfen im Internet, beim Einkaufen oder in Sozialen Netzwerken werden Daten von uns gesammelt

© igor, fotolia

 

Wir hinterlassen Datenspuren, jeden Tag, auf verschiedene Weise: Im Internet, durch bargeldloses Bezahlen oder Bonuskarten. Wie Unternehmen an unsere Daten kommen, warum und wie man sich schützen kann, zeigt Polizei-Dein-Partner.de

Wo werden Daten gesammelt?

Ein Durchschnittsdeutscher im Jahr 2015 hat laut Bundesbank 103 Euro Bargeld im Portemonnaie. Bei Einkäufen setzen viele dennoch auf Plastik statt auf Papier: An der Kasse zahlt man mit der ec-Karte. „Haben Sie eine Payback- oder Kundenkarte?“, fragt die Kassiererin. Klar, hat man beides. Bringt ja tolle Prämien. Am Ausgang des Geschäfts locken zwei Wochen Dubai – wenn man die Gewinnspielkarte ausfüllt und wenn man gewinnt. Da man bei Gewinnspielen meist kein Glück hat, bucht man lieber selbst – natürlich online, mit vermeintlicher Bestpreisgarantie. Parallel zur Buchung schneit auf dem Bildschirm gerade die Nachricht eines Facebook-Freundes rein. Und – wie komisch – beim weiteren Surfen im Netz verfolgt einen plötzlich erstaunlich viel Werbung für Reisen nach Dubai. Wir hinterlassen an erstaunlich vielen Stellen unsere Daten. Und das geschieht nicht immer gewollt und erst Recht nicht immer mit unserem Einverständnis. So geben zum Beispiel Einwohnermeldeämter Personendaten an die Gebühreneinzugszentrale GEZ weiter. Oft ist es gesetzlich vorgeschrieben, dass man selbst zustimmen muss, dass seine Daten gespeichert und weiterverarbeitet oder sogar weitergegeben werden. Manchmal aber eben auch nicht. Und im schlimmsten Fall werden sogar streng vertrauliche Patienten- und Rezeptdaten von deutschen Apotheken-Rechenzentren an amerikanische Marktforschungsinstitute verkauft, wie in den vergangenen Jahren geschehen. Der Handel mit diesen Daten ist zwar nicht verboten, allerdings müssen die Informationen ausreichend anonymisiert sein.

Jan Philipp Albrecht, Europaabgeordneter der Grünen und Verhandlungsführer des Europäischen Parlaments für die neue EU-Datenschutzverordnung

© Fritz Schumann

„Ja und? Dann haben die halt meine Daten, was soll man schon damit anfangen? So wichtig bin ich nicht“, hört man oft in Datenschutzdiskussionen. Wer aber schon mal von einem Identitätsdiebstahl betroffen war, wird sparsamer mit der Herausgabe seiner personenbezogenen Daten. Dass Personalverantwortliche sich auf Facebook und Twitter über Bewerber informieren, ist Usus. Mittlerweile werden auch die Inhalte, die wir im Internet präsentiert bekommen, bereits geprägt von einer Nutzer-Auswertung. So wurden etwa auf einem Online-Reiseportal den Nutzern, die über einen Apple-Rechner surften, teurere Preise angezeigt als Windows-Nutzern. Dem zugrunde lag die Analyse, dass Apple-User bereit sind mehr zu zahlen als Windows-Nutzer. Dabei werden nicht nur im Verborgenen Informationen über uns abgefischt. Neue digitale Systeme liefern Daten im Sekundentakt, dokumentieren unseren Lebensrhythmus, unsere Gewohnheiten, Standorte, Vorlieben, Verhaltensweisen und sozialen Bindungen.

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