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03.04.2021

Drogenhandel, Diebstahl, Vandalismus

Kriminalität in Bahnhöfen hat viele Gesichter


Graffiti sind die häufigste Form von Vandalismus in Bahnhöfen

© spuno, fotolia

 

Diebstahl, Beleidigungen, Körperverletzung, Vandalismus und sogar Tötungsdelikte – Gewalt auf Bahnhöfen hat viele Gesichter. Auch wenn sich die Anzahl von Gewalttaten im Bahnhofsbereich statistisch gesehen in Grenzen hält, kommt es doch immer wieder zu Übergriffen. Typische Täter oder Opfer gibt es dabei nicht. Jeder kann zum Opfer werden, der zur falschen Zeit am falschen Ort ist. Und die Täter handeln oft im Affekt, das heißt, ohne die Tat geplant zu haben. Verstärkte Präventionsarbeit soll dabei helfen, Bahnhöfe wieder sicherer zu machen.

Täter aus allen Schichten

„Meine Erfahrung ist, dass es keine typischen Täter gibt“, sagt Georg Schumacher von der Rheinbahn Düsseldorf. Raufereien, Pöbeleien, Verunreinigungen – all das kennt er aus der Praxis nur zu gut. „Es geht quer durch die Gesellschafts- und Altersschichten. Man kann mit dem 40-jährigen betrunkenen Juristen genauso Probleme bekommen, wie mit einer Gruppe junger Frauen. Wenn Alkoholeinfluss und Gruppenzwang im Spiel sind, vergessen manche Leute einfach ihre gute Kinderstube.“ Die Deutsche Bahn hat im Dezember 2020 umfassende Maßnahmen für mehr Sicherheit an Bahnhöfen angekündigt. Der Anlass für die neuen Maßnahmen waren zwei Tötungsdelikte, die 2019 im Hauptbahnhof Frankfurt/Main und im Bahnhof Voerde für Verunsicherung unter den Reisenden sorgten. Ronald Pofalla, DB-Infrastrukturvorstand: „Gemeinsam mit Bund und Bundespolizei sorgen wir dafür, dass Reisende jetzt noch sicherer an Bahnhöfen unterwegs sind. Dazu gehört, dass wir die Anzahl der Videokameras deutlich erhöhen: um rund 30 Prozent auf deutschlandweit 11.000.“ Ende 2020 waren rund 8.000 Kameras an 800 Bahnhöfen im Einsatz. Die neuen Kameras bedeuten gleichzeitig einen Qualitätssprung bei den Aufnahmen: Sie lassen hochauflösende Bilder entstehen.

Gewalt und Drogen am Bahnhof

Auch Gewalt innerhalb bestimmter Szenen, sei es in der Drogen- oder in der Obdachlosenszene, ist weit verbreitet. Ulrich Hermannes von der Stadtmission Hamburg war lange Zeit Leiter der Bahnhofsmission Hamburg. Er kennt das Problem: „Es kommt hier zu Körperverletzungen oder auch Diebstahlsdelikten untereinander. Dass Reisende betroffen sind, ist eher selten der Fall. Früher war auch der Drogenhandel am Bahnhof ein Problem. Durch die hohe Präsenz von Polizei und Sicherheitspersonal ist dies aber stark zurückgegangen.“ Werden Deliktfelder wie etwa der Drogenhandel offensichtlich, muss man umgehend eingreifen. Georg Schumacher von der Rheinbahn erklärt: „In den Bahnen gab es häufiger Fahrkartenkontrollen. Außerdem waren sowohl unser Sicherheitspersonal als auch Polizeibeamte in Uniform und in Zivil vermehrt in den Bahnen unterwegs. Dadurch hat man klar gemacht, dass ein solches Verhalten unerwünscht und die Bahn ein unbequemes Pflaster für Dealer ist.“

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