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17.11.2017

Mit dem Liegerad durch die Stadt

André Weiß

Stellvertretender Leiter der Direktion Verkehr der Polizei Münster, © PP Münster

Hauptursachen von Radunfällen

Die Polizei Münster benennt als Hauptursachen bei Fahrradunfällen das Einfahren von Radfahrern in den fließenden Verkehr, einen zu hohen Alkoholkonsum und häufig auch ungenügenden Abstand zu den anderen Radfahrern. „Die eigene Geschwindigkeit wird häufig unterschätzt“, warnt André Weiß. Auch das Fahren entgegen der Fahrtrichtung und rasante oder unüberlegte Überholvorgänge führen immer wieder zu Unfällen. Die Polizei weist ausdrücklich darauf hin, dass Unfälle nicht ausschließlich zwischen Radfahrern und Pkw passieren. „Bei uns in Münster sind rund ein Drittel der Unfälle mit Radfahrern ohne Pkw-Beteiligung. Das heißt, diese Unfälle entstehen zwischen Radfahrern oder mit Radfahrern und Fußgängern. Radfahrer müssen sich den Verkehrsraum nicht nur mit Autofahrern, sondern auch untereinander teilen. Deshalb sind wir auch strikt gegen die Freigabe der Benutzung eines Radwegs in Gegenrichtung, wenn es keine bauliche Trennung gibt“, betont Weiß.

Wimpel-Fahnen gibt es für Kinder- und für spezielle Erwachsenenräder

© TRAUMVELO

Präventives Fahren mit dem Liegerad

Weil Liegeräder von Autofahrern leichter übersehen werden können, sollten sie bei einer hohen Verkehrsdichte innerorts grundsätzlich mit niedriger Geschwindigkeit fahren. Eine weitere Gefahrenquelle beim Liegeradfahren entsteht, wenn es in der Stadt zu Begegnungen mit anderen Radfahrern kommt. Dabei ist es gerade mit einem zweirädrigen Liegerad schwer, in einer Gefahrensituation rechtzeitig auszuweichen. Während man mit einem normalen Fahrrad schnell noch einen Schlenker machen kann, ist das mit einem zweirädrigen Liegerad eher schwierig. Dreirädrige Liegeräder bieten hingegen ein sichereres Fahrerlebnis, weil sie durch die drei Räder eigenstabil stehen, wodurch ein schnelles Ausweichen und sicheres Abbremsen auch in Gefahrensituationen möglich ist. Um nicht so leicht übersehen zu werden, kann es für Liegeradfahrer in dichteren Verkehrssituationen sinnvoll sein, einen Wimpel an ihrem Rad zu montieren. Bei der Verwendung üblicher Kinderwimpel sollte man bedenken, dass man von anderen Verkehrsteilnehmern auch als Kind identifiziert werden könnte und damit in der Geschwindigkeit falsch eingeschätzt werden kann. Der Markt bietet daher inzwischen auch Wimpel und Fahnen speziell für Erwachsene an, die speziell auf die Anforderungen bei der Verwendung an Liegerädern zugeschnitten sind. „Wenn ein Liegeradfahrer hinter einer parkenden Pkw-Kolonne an einer Straße entlang fährt und ein Autofahrer biegt ab, dann nimmt er den Radfahrer erst einmal gar nicht wahr, weil er von den parkenden Autos verdeckt wird. Mit einem Wimpel würde man zumindest diesen schon über den Autos erkennen“, merkt Weiß abschließend an.

FL (27.10.2017)

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