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25.04.2020

Online-Beratung für suizidgefährdete Jugendliche

Die Jugendlichen können sich anonym und kostenlos bei [U25] melden.

© DanaTentis / pixabay

Beratung auf Augenhöhe

Die Ehrenamtlichen sind Schülerinnen und Schüler, Studierende, Azubis und Berufstätige zwischen 16 und 25 Jahren. Sie durchlaufen zunächst ein Bewerbungsverfahren, in dem ihre Eignung geprüft wird. Eine viermonatige Ausbildung bereitet sie auf ihre Arbeit vor. Dabei werden sie von ausgebildeten Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen begleitet. „Diese enge Begleitung ist äußerst wichtig, damit sich niemand beim ersten richtigen Kontakt zu einem Klienten unvorbereitet und unsicher fühlt. Außerdem sind die hauptamtlichen Fachkräfte jederzeit für unsere ehrenamtlichen Beraterinnen und Berater da, damit sie sich selbst nie alleingelassen fühlen“, sagt Schweizer. Alle jungen Beraterinnen und Berater setzen sich auch mit eigenen Krisenerfahrungen auseinander, damit ihre Aufgabe sie später nicht überfordert. Dies erleichtert das Verstehen der Probleme, mit denen sich ihre Klienten an sie wenden und versetzt sie in die Lage, eine vertrauensvolle Beziehung zu den Hilfesuchenden auszubauen. Sie hören zu, äußern Verständnis und helfen ihnen, neue Kraft zu schöpfen. „Wichtig ist vor allem, dass die Jugendlichen sich verstanden fühlen, damit sie neuen Mut schöpfen, durch gezielte Anregungen der Peers eigene Lösungsstrategien für ihre Probleme entwickeln können oder sich an zusätzliche Hilfsangebote vor Ort wenden“, betont Christine Schweizer. Seit Gründung des Projekts im Jahr 2002 ist [U25] stetig gewachsen. Anfangs mit einer Beratungsstelle und 30 Ehrenamtlern in Freiburg gestartet, hat sich [U25] seit 2012 schrittweise vergrößert und zählt heute bundesweit zehn Beratungsstellen und 230 ehrenamtliche Peer-Beraterinnen und Berater. Das Angebot wird durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert und wird von vielen Jugendlichen genutzt. Seit 2009 zählt [U25] durchgehend deutlich mehr Anfragen, als die Beraterinnen und Berater übernehmen können. „Wir versuchen immer zu gewährleisten, dass wir für alle suizidgefährdeten Jugendlichen da sein können. Trotzdem ist es leider so, dass wir nicht jederzeit verfügbar sein können. Weil die Mittel nicht vollends ausreichen, um genug Beraterinnen und Berater auszubilden und zu begleiten“, meint die Bundeskoordinatorin.

Bundeskoordinatorin Christine Schweizer

© Deutscher Caritasverband e.V.

Das Thema Suizid aus der Tabuzone holen

Neben der Online-Beratung hat die Caritas auch eine Workshopreihe mit dem Titel „[AUSWEG]LOS“ ins Leben gerufen. „Wir gehen mit den Workshops und Infoveranstaltungen an Schulen und Jugendinstitutionen, um die jungen Menschen für das schwierige Thema Suizidalität zu sensibilisieren, es aus der Tabuzone zu holen“, erklärt Schweizer. In den Workshops sprechen die Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen der Caritas mit den Jugendlichen über Lebenskrisen und Suizidgedanken. Sie klären über mögliche Warnsignale auf und ermutigen die Teilnehmenden, auf sich und ihre Mitmenschen stärker zu achten und Hilfebedarf zu äußern. Außerdem räumen sie in den Workshops mit vielen Vorurteilen auf. Zum Beispiel: „Wenn ich jemanden auf Suizidgedanken anspreche, bringe ich den Menschen doch erst auf die Idee?“ Christine Schweizer dementiert: „Das ist völlig falsch! Wer gefährdet ist, wird froh sein, darüber mit jemandem reden zu können.“ Die Workshops sollen die jungen Menschen dazu anregen, sich mit dem Thema zu beschäftigen. Auch Lehrer und Eltern erhalten Informationsmaterial, damit im sozialen Umfeld der Jugendlichen mehr über das Thema Suizid und das Hilfsangebot von [U25] gesprochen wird.

AL (22.04.2020)

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