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07.09.2017

Pädophilie und Hebephilie

Hannes Ulrich

Psychologe und Systemischer Therapeut, © privat

Therapieansatz zeigt Erfolg

In den meisten Fällen verbessert sich die Lebensqualität der Betroffenen durch die etwa einjährige Therapie erheblich. Denn hier erfahren sie häufig zum ersten Mal, dass es noch andere Menschen mit demselben Problem gibt und sie damit nicht alleine sind – und dass andere Betroffene keine Monster sind, sondern Menschen mit einer anderen sexuellen Präferenz, genau wie sie selbst. Wie erste Erhebungen zeigen, verspricht der Therapieansatz nachhaltigen Erfolg. So berichtet den Ergebnissen zufolge bisher keiner der ehemaligen Teilnehmer, im Anschluss einen Missbrauch begangen zu haben. „Rückfälle gibt es natürlich trotzdem, was den Konsum von Missbrauchsabbildungen betrifft“, räumt Hannes Ulrich ein. Dennoch berichten diese Betroffenen, dass sie deutlich weniger Abbildungen konsumieren und sich keine neuen Inhalte herunterladen. Zudem sind die Handlungen, die darauf dargestellt sind, weniger drastisch. Dies kann durchaus auch als Therapieerfolg betrachtet werden. „Für uns ist aber klar: In dieser Hinsicht besteht aus therapeutischer Sicht noch Verbesserungsbedarf an der Behandlungsmethode.“

Das Thema zur Sprache bringen

Das Präventionsnetzwerk hat es sich langfristig zum Ziel gesetzt, die Öffentlichkeit über Pädophilie und Hebephilie zu informieren und eine sachliche Diskussion anzuregen. Denn dabei handelt es sich immer noch um Tabuthemen. Bis dahin ist es noch ein langer und steiniger Weg, wie Hannes Ulrich erklärt: „Man wirft uns sehr häufig vor, dass wir die Betroffenen beziehungsweise die Täter schützen oder ihre Taten legitimieren wollen. Das ist Mitnichten der Fall. Wir treten den Therapieteilnehmern urteilsfrei gegenüber.“ Die Botschaft ist deutlich: Niemand ist für die sexuelle Präferenz verantwortlich, aber für sein Handeln. „Jegliche Art von sexuellem Kontakt mit Kindern und Jugendlichen findet aus unserer Sicht nicht einvernehmlich statt und ist zu Recht eine Straftat, die verfolgt werden muss. Am Ende geht es um das Wohl der Kinder“, stellt der Psychologe deutlich klar.

MW (25.08.2017)

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