Cybercrime – intensiv


Fahrsicherheitstrainings – vielfältig und nützlich

Motorradfahrende sind ja eine besondere Risikogruppe. Welche Trends gibt es bei Ihren Motorradkursen?

Stumpf: Ich sehe den Trend zu Spezialkursen wie dem Kurven-Training oder dem Schräglagen-Training für Maschinen mit Außenträgern. Außerdem werden die Wiedereinsteiger-Trainings sehr gut angenommen. Das sind Kurse in Zusammenarbeit mit BMW, die sich „Ride again“ nennen. Da kann man auf einem von uns gestellten Fahrzeug und auf Wunsch auch mit von uns gestellter Motorradkleidung ausprobieren, ob man wieder Lust hat, Motorrad zu fahren und ob man es körperlich schafft – bevor man in eine neue Maschine investiert. Mit Honda bieten wir seit 2006 ein vergleichbares Programm unter dem Namen „Fun & Safety“ in Erlensee bei Hanau an.

Mathias Stumpf, Leiter des Fahrsicherheitszentrum Rhein-Main

© ADAC Hessen-Thüringen e.V.

Was sind die drei größten Schwächen, die bei den Fahrsicherheitstrainings für Pkw aufgedeckt werden?

Stumpf: Kurz gesagt geht es um das richtige Sitzen, das zügige Bremsen und darum, ausreichend Abstand zu halten. Vor allem die Sitzeinstellung müssen wir fast immer korrigieren. Das ist wichtig, denn nur, wenn ich richtig sitze, kann ich die optimale Kraft auf die Pedale ausüben, das ist wichtig beim Bremsen. Dafür ist der Sitzabstand entscheidend und auch die Stellung der Rückenlehne. Sie ist nicht nur eine Stütze, sondern auch ein Schutz. Die richtige Sitzeinstellung hat entscheidende Bedeutung für die Blickführung und das Lenkverhalten. Auch die richtige Einstellung der Spiegel ist extrem wichtig. Der zweite Punkt ist das Bremsen. Die Rückmeldung, die das ABS liefert, wenn man das Bremspedal durchdrückt, erschreckt viele Teilnehmende. Die Jüngeren haben den „Bremsschlag“ in ihrer Fahrschulzeit alle gemacht, aber für ältere Teilnehmende ist dieser Effekt in der Regel neu. Sie verschenken durch ein falsches und zu zögerliches Bremsen viel zu viel Bremskraft, was den Bremsweg verlängert. Richtiges Bremsen kann Unfälle verhindern oder zumindest Unfallfolgen minimieren. Das dritte Thema ist der Abstand. Es ist immer ein großer Aha-Effekt, wenn man am eigenen Fahrzeug erlebt, dass eine Verdopplung der Geschwindigkeit eine Vervierfachung des Bremswegs zur Folge hat. Dazu machen wir besondere Übungen mit den Teilnehmenden. Eine Studie aus der Schweiz hat festgestellt: Noch ein Jahr nach einem Training ist das Abstands- und Bremsverhalten der Teilnehmenden besser als in einer Kontrollgruppe.

Auch Motorradfahrer erhalten von den Kursleitern ein fachkundiges Feedback

© ADAC Hessen-Thüringen e.V.

Was sind Ihre drei wichtigsten Argumente, warum man sich zu einem Fahrsicherheitstraining anmelden sollte?

Stumpf: Es geht einerseits um Spaß am Ausprobieren im geschützten Raum unserer Trainingsgelände. Die Teilnehmenden erhalten aber in den Kursen vor allem die Chance, ihr Fahrzeug und alle technischen Assistenzprogramme besser kennen zu lernen. Schließlich ist ein Fahrsicherheitstraining immer auch ein Zugewinn an objektiver und subjektiver Sicherheit, und man lernt, Gefahren früher zu erkennen und zu vermeiden.

Auf was sollte man bei der Suche nach einem Fahrsicherheitszentrum achten? Gibt es Qualitätsstandards?

Stumpf: Unser Qualitätsstandard wird vom Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR) vorgegeben. Ein Fahrsicherheitszentrum sollte mindestens nach diesen Standards zertifiziert sein. Die Durchführung der ADAC Trainings ist zusätzlich noch von der DEKRA zertifiziert. Wer nach Trainings sucht, findet über die Webseite des DVR zertifizierte Trainingsplätze in der Nähe seines Wohnorts. Über die Webseite des ADAC findet man bundesweit alle Angebote des ADAC. Und was wir in Hessen und Thüringen anbieten, können Sie unter www.fahrtraining.de nachlesen.

WL (Stand 29.07.2022)

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