IT-Profis, keine Mausschubser
Bits und Bytes im Blut
Für die Arbeit in der ZIR braucht es verschwiegene Profis mit einer ausgeprägten Begeisterung für die virtuelle Welt. Das Auswahlverfahren war dementsprechend gestaltet. „Wir haben Menschen mit einer klaren IT-Affinität und Begeisterung für die Sache gesucht, Mausschubserei reicht da nicht, das braucht Bits und Bytes im Blut“, so Klaus Kisters. Seine Mitarbeiter – alle männlich und zwischen Ende 20 und Anfang 50 – kommen allesamt aus der Polizei. Zwei von ihnen waren vor dem Wechsel in die ZIR in LKA-Abteilungen aktiv, sieben im Wach- und Wechseldienst. Alle verfügen über Erfahrungen im Streifendienst und haben die Polizeiarbeit in all ihren Facetten kennengelernt. Sie alle wurden durch Fortbildungen –unter anderem bei Interpol –auf den aktuellen Stand der extrem dynamischen Materie Internetkriminalität gebracht und haben sich auch zusätzlich spezialisiert. So haben sich etwa einige Kollegen in Fragen rund um den illegalen Medikamentenhandel eingearbeitet: Ein hochkomplexes Feld, das nicht zur alltäglichen Polizeiarbeit zählt. Fortbildung ist Kisters sehr wichtig. Er hat selbst in diesem Bereich führend gearbeitet und auch in England Internetermittler aus der EU unterrichtet. Und auch Worte wie „Teamwork“ oder „Teambuilding“ fallen im Gespräch immer wieder. „Ich bin jedes Mal wieder erstaunt, welche harten Nüsse wir alleine dadurch knacken können, dass wir unsere zehn Köpfe zusammenstecken“, betont Kisters, der regelmäßige „Tooldays“ eingeführt hat, in denen sich die Teammitglieder etwa über neue Software austauschen.
Vorsicht vor Maulwürfen
So eng die Zusammenarbeit innerhalb des Teams ist, so vorsichtig wird mit der Außenwelt umgegangen. Externe Experten werden nur dann eingebunden, wenn es absolut nötig ist – Sicherheitsbedenken spielen hier eine Rolle. Und auf dem Schreibtisch jedes ZIR-Mitarbeiters stehen zwei Bildschirme: Einer für die Online-Recherche, der andere für die polizeiliche Aufarbeitung im Arbeitsnetz. Die beiden Netze sind aus Sicherheitsgründen strikt physikalisch getrennt, Teleworking ist also für ZIR-Mitarbeiter nicht möglich – die Arbeit passiert vor Ort in der Dienststelle. Wie sensibel die Tätigkeit als Online-Ermittler ist, merkt man schon daran, dass eine Mitarbeiterin der Pressestelle des LKA das Interview mit Klaus Kisters begleitet und die beiden immer wieder abklären, ob nicht allzu sensible Informationen weitergegeben werden.
Wünsche an die Politik
So zufrieden der ZIR-Leiter mit den Arbeitsbedingungen in seinem Team auch ist, die aktuellen rechtlichen Rahmenbedingungen bewertet er kritisch: „Wir haben heute in gewissen Bereichen keine Fingerabdrücke oder DNA-Spuren mehr als Beweismittel, sondern nur technische Spuren“, betont Klaus Kisters. „Und wenn wir dazu die passenden Daten von den Providern nicht bekommen, dann bedeutet das das Ende der Ermittlungen“. Daher sei eine klare gesetzliche Grundlage dafür nötig, wie lange Daten beim Provider mindestens gespeichert werden müssten. Ansonsten könnten die ZIR-Verbrecherjäger weiterhin nur während laufender Sessions zugreifen, also solange die Verbindungen zwischen Verdächtigem und Provider nicht gekappt wurden. Oder, um bei der Metapher mit der Spinne zu bleiben: Die Fäden im Spinnennetz lösen sich dann auf, während die Jägerin sich nähert – und die vermeintliche Beute entkommt. Vielleicht muss das LKA in seinem Neubau die Gangbemalung ja dieser Realität anpassen.
Weitere Artikel zum Thema Einbruchschutz
Graffiti ist eine Herausforderung für die gesamte Gesellschaft
Graffitis und Farbschmierereien gehören heute zum normalen...[mehr erfahren]
Schäden dokumentieren, Reinigung dem Fachmann überlassen
Entdecken Sie ein Graffiti auf Ihrer Hauswand, ist schnelles Handeln...[mehr erfahren]
Mechanik kommt vor Elektronik
Grundsätzlich gilt beim Thema Einbruchschutz: Mechanik kommt vor...[mehr erfahren]
Bei der Versicherung von Gewerbegebäuden ist gute Beratung entscheidend
Unternehmer müssen bei der Gründung ihres Betriebs vieles bedenken –...[mehr erfahren]
Zutrittskontrollanlagen sorgen für Sicherheit
Überall dort, wo sehr viele Menschen ein- und ausgehen, macht es...[mehr erfahren]
Polizeiliche Kriminalstatistik 2023
Im Jahr 2023 ist die Zahl der Wohnungseinbruchdiebstähle bundesweit...[mehr erfahren]
Darauf sollten Sie besonders achten
Nicht nur mechanische und elektronische Sicherungen sind wichtig, um...[mehr erfahren]
Aktivitäten
Service
Präventionsvideos
"Ein Bild sagt mehr als tausend Worte". Und gerade mit bewegten Bildern werden wir alle viel leichter erreicht als mit nüchternen Informationsmaterialien, die nur den Verstand ansprechen. Hier finden Sie die Präventionsvideos.
Schützen Sie Ihre Immobilie gegen Einbruch!
Erklärung einschlägiger Präventions-Begriffe
Beliebte Artikel zum Thema Einbruchschutz
Alarmanlagen; Sicherungen für Türen und Fenster
Durch eine gute mechanische Sicherung von Fenstern und Türen...[mehr erfahren]
Teil 2: Die häufigsten Fragen zu Türen, Fenstern und Alarmanlagen
Statistiken zum Thema Einbruchschutz zeigen: Rund 40 Prozent der...[mehr erfahren]
Teil 1: Die häufigsten Fragen zu Einbrechern, deren Vorgehensweisen und Ihrem Versicherungsschutz
Seit dem Jahr 2016 geht die Zahl der Einbrüche stetig zurück – so...[mehr erfahren]
Das richtige Verhalten bei einem Einbruch
Eine unangenehme Vorstellung: Man kommt nach Hause und bemerkt, dass...[mehr erfahren]