Bei Demonstrationen vermitteln
Proaktive Kommunikation
Die Mitarbeit im Kommunikationsteam ist eine freiwillige Zusatzaufgabe zum regulären Dienst, die nicht selten mit Überstunden verbunden ist. Wer dabei sein will, muss proaktiv kommunizieren können und Spaß daran haben, mit den Versammlungsteilnehmern ins Gespräch zu kommen. „Dafür muss man gemacht sein. Das kann nicht jeder“, erklärt der Mitarbeiter der Polizeidirektion Einsatz. Besondere Zugangsvoraussetzungen bestehen jedoch nicht. Daher sind die Teams in Berlin breit aufgestellt. „Das Ganze ist eine gesamtbehördliche Aufgabe. Derzeit beteiligen sich sowohl Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Funkwageneinsatzdienstes und des Bereichs der Sachbearbeitung, als auch Mitarbeiter des LKA oder der Polizeiakademie“, führt Noack aus. Neue Teammitglieder absolvieren zunächst einen fünftägigen Grundlehrgang, bei dem sie in Sachen Konfliktkommunikation und Krisenintervention geschult werden. Jährlich stattfindende Aufbauseminare dienen dem regelmäßigen Erfahrungsaustausch sowie der Aufarbeitung neuster wissenschaftlicher Erkenntnisse zu den Dynamiken von öffentlichen Versammlungen und Massenphänomenen.
„Zu einem Gespräch gehören immer zwei“
Von Seiten der Berliner Polizei wurde bereits versucht, das Konzept „Kommunikationsteam“ auf andere Großveranstaltungen zu übertragen – beispielsweise auf Fußballspiele. Hier zeigte sich die Maßnahme jedoch weniger erfolgreich. Nach Einschätzung von Sebastian Noack liegt das unter anderem an der Gewaltbereitschaft einiger Fans, die gezielt den Konflikt mit den Einsatzkräften suchen. Wiederum andere verhalten sich der Polizei gegenüber ablehnend, ohne gewaltbereit zu sein. „Zu einem Gespräch gehören immer zwei. Wenn einer nicht dazu bereit ist, ist der Kommunikation eine Grenze gesetzt“, führt der Beamte aus. Der Einsatz der Teams im Rahmen von Versammlungen zeigt sich hingegen weitaus erfolgreicher, wie Noack berichtet: „Auch hier gibt es natürlich diejenigen, die nicht mit uns reden wollen. Grundsätzlich wird die proaktive Kommunikation, die von den Teams ausgeht, aber als sehr positiv empfunden. Die Leute haben das Gefühl, dass ihnen jemand erklärt, was hier gerade passiert.“
MW (31.03.2016)
Weitere Infos zum Thema Extremismus und Gewalt
Das BKA bietet einen bundesweiten Überblick aller Aktivitäten
Wie kann Extremismus in Deutschland mit all seinen negativen Folgen...[mehr erfahren]
Zahl der Gewalttaten nimmt seit Jahren zu
Die Debatte um linke Gewalt ist nach den Krawallen beim G20-Gipfel...[mehr erfahren]
Aktiv gegen jede Form der Demokratie- und Menschenfeindlichkeit
Mit dem Bundesprogramm „Demokratie leben!“ fördert das...[mehr erfahren]
Aussteigerprogramm NRW hilft bei dem Weg aus der rechten Szene
Noch nie haben so viele Rechtsextreme das Aussteigerprogramm des...[mehr erfahren]
Strategie und Ermittlungsarbeit am Beispiel NRW
Angriffe auf Flüchtlingsunterkünfte sowie die sogenannten...[mehr erfahren]
Sonderkommission in Dortmund geht massiv gegen rechte Gewalt vor
Im Rahmen des Acht-Punkte-Plans gegen Rechtsextremismus des...[mehr erfahren]
Streben nach dem Gottesstaat
Anhänger von salafistischen Vereinigungen gelangen immer wieder in...[mehr erfahren]
Verfassungswidrige Kennzeichen sind in Deutschland verboten
Im August 2016 geriet ein rechtsradikaler Fußballfan bei einem...[mehr erfahren]
Aktivitäten
Service
Audio Podcasts
Hier finden Sie alle Podcasts
Präventionsvideos
"Ein Bild sagt mehr als tausend Worte". Und gerade mit bewegten Bildern werden wir alle viel leichter erreicht als mit nüchternen Informationsmaterialien, die nur den Verstand ansprechen. Hier finden Sie die Präventionsvideos.
Schützen Sie Ihre Immobilie gegen Einbruch!
Erklärung einschlägiger Präventions-Begriffe
Beliebte Artikel zum Thema Gewalt im Extremismus
Braune Ideologie auf grünem Grund
Sie propagieren ein Leben abseits der Gesellschaft inmitten der...[mehr erfahren]
Wie Nazis das Thema sexueller Missbrauch für ihre Zwecke nutzen
Personen mit rechtsextremistischer Einstellung erkennt man nicht...[mehr erfahren]
Aussteigerprogramm „Exit“ hilft Ex-Rechtsradikalen beim Neuanfang
Gabriel L. bewegte sich 13 Jahre in rechtsextremen Kreisen und war...[mehr erfahren]